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Von Sternen und Träumen (Schivi und Leyla)

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Beitrag  Živadin Šišljagić So Jan 18, 2015 5:24 pm

Rungholt: Wege und Pfade

Mehrere Fußwege führen über die Insel. Einige sind gepflastert und ähneln schmalen Straßen. Andere hingegen sind kaum mehr als Trampelpfade durch die zaghaft mit Gras bewachsenen Dünen. Der äußere Bereich der Insel ist von einem großen Sandstrand und den Klippen umgeben, während hellbraune Erde den Rest bedeckt und Gras, Büsche und sogar einen kleinen Wald wachsen lässt.

Hier stehen der Zaubertränke-Pavillon und das Gewächshaus sowie das Quidditchfeld. Hier gibt es Läden und kleine Wohnhäuser mit Reetdächern. Alles ist durch die Wege mit dem Hauptgebäude, den Langhäusern, dem Leuchtturm und dem Geräte-Haus verbunden.
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Beitrag  Živadin Šišljagić So Jan 18, 2015 5:24 pm

Es war bereits nach Mitternacht und eine ruhige, sternenklare Nacht hatte sich über Rungholt gelegt. Nur dann und wann durchbrach der Ruf einer Eule die nächtliche Stille. Obwohl es eher kühl war, lag Schivi schon seit einigen Stunden im spärlichen Gras einer Düne, gehüllt in eine flauschige Decke, und betrachtete den Abendhimmel. Er kannte alle Sternbilder und erinnerte sich bei jedem von ihnen, wie sein Vater sie ihm gezeigt hatte. Soweit sich Schivi zurückerinnern konnte, hatten die Sterne seit je her eine ungemeine Faszination auf ihn ausgeübt.

Nachdenklich betrachtete er den Nachthimmel. Selbst etwas, das so stetig zu sein schien, veränderte sich. Sterne erloschen und wurden neu geboren. Im Angesicht dieser Unendlichkeit fühlte sich Schivi jedes Mal unbedeutend klein, nur ein Sandkorn im Vergleich zum Universum. Er dachte an seinen Vater, der nicht allzu weit von ihm entfernt vielleicht gerade in diesem Augenblick ebenfalls den Sternenhimmel betrachtete. Schivi hätte ihn unheimlich gerne besucht und das Schoss gesehen, in welchem sein Vater unterrichtete. Aber vermutlich wäre Yavenis dagegen gewesen. Manchmal fragte sich Schivi, ob sich sein Vater wohl für ihn schämte, weil er nicht so erwachsen und ernst war wie er. In Momenten wie diesen wünschte sich Schivi, dass er mehr nach seinem Vater gekommen wäre, dass er mehr aussehen und handeln würde wie er. Großgewachsen, mit dieser geheimnisvoll-mystischen Aura umgeben, erwachsen, unnahbar ... wie die Sterne.
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Beitrag  Leyla Zimmermann Mo Jan 19, 2015 3:22 pm

Keuchend und zittrig saß Leyla auf ihrem Bettrand und starrte mit großen, nichts sehenden Augen in die Dunkelheit vor ihr.

Dieser Alptraum.
Dieser furchtbare, blöde Alptraum.


Er war wieder gekommen, überraschend und mit derselben Wirkung die er seit jeher auf sie hatte. Er hinterließ einen bitteren Geschmack in ihrem Mund, ließ einen milden Schmerz in ihrem einen Ohr aufpochen und ließ kalten Schweiß auf ihrer Stirn ausbrechen.

Sie schluckte und warf einen Blick auf die magische Uhr, welche auf dem Nachttisch stand.
Wenige Minuten vor Mitternacht.

Ein wenig wünsche sie sich Gernot herbei und überlegte kurz, ob sie zu seinem Zimmer gehen und klopfen sollte, aber alleine der Gedanke daran ließ ihre Ohren vor Scham glühen und einen Kloß in ihrer Kehle entstehen.
Nein. Nicht schon wieder.
Eine sanfte Stimme in ihrem Hinterkopf sagte ihr zwar, dass vor allem Gernot verstehen würde, wissen würde wie...
Aber nein, Leyla schob den Gedanken weit von sich, und ein Schauer jagte durch ihren Körper.

Mechanisch und ohne nachzudenken stand sie auf, als ein Bild aus jenem Alptraum sich plötzlich wieder vor ihr inneres Auge schob.
Sie musste hier raus!

Wie auf Autoplot schlüfte sie in ihre Schuhe, warf sich einen Mantel über ihren weichen und warmen Schlafanzug und schritt aus ihrem Zimmer. Nur das Zufallen der Tür hinter hier ließ sie kurz innehalten, doch dann hastete sie weiter, und sie spürte, wie Tränen sich in ihren Augen sammelten. Ihre Hände zu ihren Seiten ballten sich zu Fäusten zusammen, und ihre Knie zitterten, doch es dauerte bis sie das Langhaus verließ, bis die Tränen begannen, über ihre kalte Wange zu fließen, und ein leises Schluchzen entwich ihren bebenden Lippen.

Sie nahm kaum wahr, wohin sie lief, denn der Weg vor ihr lag im Dunkeln und war ohnehin von den Tränen verschwommen. Am Rande ihrer Wahrnehmung spürte sie Sand unter ihren Schuhen, den sie in kleinen Wolken vor sich aufstieß während sie weiter hastete, fast rannte. Und als sie die Schemen eines Busches und den Schatten einer Düne im Zwielicht wahrnahm stoppte sie sofort, ein Schreck jagte ihr durch sämtliche Glieder, und sie gefror. Wäre es ihr möglich, sich zu bewegen, wäre sie auf die Knie gesunken. Ein weiteres, lautes Schluchzen drang aus ihrem Mund, und sie spürte wie ihr ganzer Körper zitterte.


[OOC: Sie steht nicht allzuweit weg von Schivi, er hört sie definitiv, ob er sie sieht kannst du entscheiden Smile]
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Beitrag  Živadin Šišljagić Di Jan 20, 2015 9:42 pm

Schivi wurde aus seinen leicht melancholischen Gedanken gerissen, als er ein Geräusch vernahm. War das ein ... Schluchzen? Weinte da jemand? Langsam richtete sich Schivi auf und sah sich um. Er brauchte einen Moment, um die reglose Gestalt zu erkennen. Sein Herzschlag beschleunigte sich.

„Hallo?“, fragte er leise. Er legte die Decke beiseite und erhob sich. Unschlüssig ertastete er den Zauberstab in seiner Tasche. Ob er einen Lumuszauber sprechen sollte?

[OOC: Kritty, du schreibst einfach so genial! Es ist jedes Mal ein Genuss deine Texte zu lesen!]
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Beitrag  Leyla Zimmermann Mi Jan 21, 2015 6:27 pm

[OOC: Oh. Embarassed Vielen Dank! Das Kompliment kann ich zurückgeben!!! Smile ]


Plötzlich bewegte sich etwas in ihrem Augenwinkel und sie fuhr zusammen, als sich eine etwas unsicher klingende Stimme aus der Dunkelheit meldete.

//„-llo?"//

Sie war sich für einen Moment nicht sicher, ob sie überhaupt etwas gehört hatte - sie hatte ihr magisches Hörgerät natürlich nicht im Ohr. Doch da war etwas, ein paar Meter seitlich von ihr.
Zitternd versuchte sie, ihr Weinen unter Kontrolle zu halten, und sie spürte Panik in sich aufkommen.
Wie peinlich! Und...wenn es jemand böses war!

Mit höchster Anstrengung tastete sie in ihrer einen Manteltasche nach ihrem Zauberstab, aber den hatte sie natürlich auch nicht dabei. Sie blinzelte wild und schluckte einen riesigen Kloß hinunter. Zittrig drehte sie sich etwas in Richtung der schemenhaften Gestalt, die eigentlich nicht besonders bedrohlich aussah und ihr doch furchtbare Angst einjagte.

"J..ja, ha-..hallo?", presste sie leise hervor und versuchte die Gestalt zu erkennen.
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Beitrag  Živadin Šišljagić Do Jan 22, 2015 5:03 pm

Eine weibliche Stimme antwortete, leise und irgendwie zittrig. Schivi erkannte die Stimme nicht. Langsam, um die Gestalt nicht zu verängstigen, näherte er sich dem Mädchen.

„Alles in ...“, begann er, doch die Frage war eigentlich ziemlich überflüssig; er hatte sie doch weinen gehört. Er schluckte. Er war nun nahe genug, dass er das Mädchen im spärlichen Licht der Sterne erkennen konnte. Er wusste ihren Namen nicht und glaubte auch nicht, bisher mit ihr etwas zu tun gehabt zu haben. „Ich meine ... ist etwas passiert?“ Seine Stimme klang ruhig und sanft, erfüllt von ehrlicher Besorgnis.
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Beitrag  Leyla Zimmermann Sa Jan 24, 2015 12:29 am

Der Schatten bewegte sich, und am liebsten wäre Leyla zurückgewichen - aber sie konnte nicht, sie war wie am Boden festgenagelt. Mit weitgeöffneten Augen starrte sie die Gestalt an, wagte kaum, zu blinzeln.

//Alles in ...Ich meine ... ist etwas passiert?“//

Die Stimme kam ihr vage bekannt vor, und sie hörte sich angenehm und ehrlich besorgt an.
Sie schluckte, und ihr Herz hämmerte von innen gegen ihren Brustkorb.

"Ich..ich weiß nicht. Der..der Alptr-...ich hatte einen Alptraum und..me-mein Va-...ich...weiß nicht wohin und...", stammelte sie leise und etwas keuchend und brach dann ab. Und dann konnte sie sich plötzlich bewegen, denn sie schüttelte den Kopf, während ein kalter Schauer über ihren Rücken fegte und sie so heftig erzittern ließ, dass sie beinahe in die Knie ging.
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Beitrag  Živadin Šišljagić Sa Jan 24, 2015 3:33 am

Eine Welle aus Mitleid rauschte durch Schivi. Er spürte, wie sich ihm das Herz schmerzhaft zusammen zog. Es war vielleicht ein Glück, dass es dunkel war, denn die Iris seiner Augen nahm ein heftiges Pink an, welches sie wohl erschreckt hätte. Er kannte das Mädchen nicht wirklich, doch im Moment hätte er alles getan, damit es ihr besser ging. Er erinnerte sich vage an seine Schwester, Zorica, wie sie einmal nach einem Alptraum bei ihm Trost gesucht hatte und diese brüderlichen Instinkte flackerten mit immenser Heftigkeit in ihm auf. Ehe er recht wusste, was er tat, machte er einen Schritt auf sie zu und schloss sie in die Arme.

„Sch ... Es ist alles gut ... alles wird gut ...“, sagte er leise und mit einer Ruhe in der Stimme, die ihn selbst überraschte.
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Beitrag  Leyla Zimmermann Sa Jan 24, 2015 4:22 pm

Leyla dachte für einen Augenblick, dass ihre Beine sie gleich nicht mehr tragen würden-
und plötzlich spürte sie kräftige Arme um sie herum.
Ein erschrockenes Keuchen entwich ihr, und ihr gesamter Körper spannte sich an und vergaß über den Schock sogar, zu zittern.

//„Sch ... Es ist alles gut ... alles wird gut ...“//

Und...einfach so wurde ihr Körper wieder locker, locker wie Pudding. Sie fiel in sich zusammen und entließ ein furchtbares Schluchzen, ein lautes Wimmer gepaart mit ihren kläglichen Versuchen, zu sprechen.

"E-er ko-kommt i-i-immer wieder...wieder, da-dabei dachte ich..ich, dass es vor-vorbei is-issst, und...und..es tut..tut so weh..."
Ohne es zu wollen hob sie ihre Arme, die sich so schwer wie Tonnen von Blei anfühlten, und ihre Hände krallten sich in das Oberteil der anderen Person. Leyla hatte die Augen fest geschlossen, doch Träne um Träne rollte erneut ihre Wangen hinunter, ihre Nase lief und sie fühlte sich elend. Eine Stimme in ihrem Hinterkopf warnte sie vor dieser fremden Person, doch eine andere Stimme, die überraschenderweise ein wenig wie Gernot klang, versprach ihr, dass die nette, freundliche Gestalt ein Helfer in der Not war, ein Schüler, einer von den älteren Schülern wahrscheinlich - trotz der geringen Größe klang seine Stimme erwachsen und...nach Geborgenheit.

Sie krallte sich fester in den weichen Stoff und ließ den Kopf etwas vornüber fallen, sodass sie ihren Kopf gegen die Gestalt lehnte.
"Tut-tut mi-mir leiddd, ich..ich ha-ha-hab nur so-solche Ang-..Angst u-u-und..Gernot..er...und..", frustriert gab sie einen kehligen Laut von sich und entließ ein weiteres, lautes Wimmern, während das Gefühlschaos in ihrer Brust ihr Herz vor Schmerz schier zum Zerbersten brachte.
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Beitrag  Živadin Šišljagić Sa Jan 24, 2015 6:18 pm

Herzzerreißend weinte das Mädchen und brachte einige Worte hervor, die Schivi nicht recht einzuordnen wusste. Wer kam immer wieder? Und wer war dieser Gernot? Was tat ihr weh und vor wem oder was hatte sie Angst? Redete sie von dem Alptraum oder sprach sie von einer realen Gegebenheit? Und die wichtigste Frage: Wie konnte er ihr nur helfen? Ganz sanft strich er dem Mädchen übers Haar. Sie erinnerte ihn unglaublich an Zorica. Umso mehr schmerzte es ihn, sie so unglücklich zu sehen.

„Ist okay ...“, murmelte er, ohne recht zu wissen, was er damit meinte. „Es passiert dir nichts. Du brauchst keine Angst zu haben. Ich ... passe auf, dass dir nichts Schlimmes wiederfährt.“ Was redete er da? Das Mädchen kannte ihn nicht, was sollte sie mit den Worten eines Fremden anfangen?


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Beitrag  Leyla Zimmermann So Jan 25, 2015 3:06 pm

Es dauerte nicht lang, da spürte Leyla eine Hand durch ihr Haar streichen, ganz sacht, und sie biss sich auf die Zunge um nicht lauter zu wimmern.
Wie sehr vermisste sie jetzt ihren Vater. Und ihre Mutter.

//„Ist okay...Es passiert dir nichts. Du brauchst keine Angst zu haben. Ich ... passe auf, dass dir nichts Schlimmes wiederfährt.“//

Sie klammerte sich noch fester in das Oberteil des fremden Jungen, und stieß ihr Gesicht tiefer in den weichen Stoff. Bestimmt war er schon ganz feucht von ihrem Weinen, und hatte Flecken, aber selbst die Scham, die sie im hintersten Eckchen ihres Bewusstsein spürte, lenkte sie nicht ausreichend von der Angst und dem Schmerz ab, die sie gerade empfand.
Doch mit einem beinahe wohligen Schaudern spürte sie, wie Wärme die Kälte in ihrer Brust vertrieb, und ihr Wimmern abebbte, kein Schluchzen mehr ihren kaum noch zitternden Lippen entfloh. Und ihr Körper bebte nicht mehr, vielmehr fühlte er sich schwer und erschöpft an, sie spürte jeden schmerzenden Muskel.

Wer war dieser Fremde, der so beruhigende und friedliche Worte sprach, und sie damit sogar erreichte?
Die Überraschung ließ sie darüber hinaus sprachlos werden, und jedes Wort, dass sie hatte versuchen wollen zu äußern, verschwand aus ihrem Kopf. Zurück blieb eine nicht unangenehme Leere, die sich wolkig und neblig anfühlte.

Es dauerte noch ein paar Augenblicke, dann versiegten auch die Tränen. Sie schniefte lediglich, doch ihre Finger, die sich wie Schraubstöcke in das weiche Kleidungsstück gekrallt hatten, lösten sich nach und nach etwas. Doch sie machte noch keinen Schritt von dem Jungen weg, verharrte in seiner Umarmung und wollte ihrerseits ihre Arme noch nicht zurücknehmen.

"Wer..wer bist du?", wisperte sie leise, bevor die Scham vollkommen bei ihr ankam - die, wie sie spürte, langsam in ihr aufkroch und sich aufzubäumen begann.
Sich schämen und bedanken und wegrennen konnte sie später noch. Sie musste noch eine Weile bleiben, im sicheren, unbekannten Hafen.
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Beitrag  Živadin Šišljagić Mo Jan 26, 2015 7:28 pm

Langsam schien sich das Mädchen zu beruhigen. Ihr Schluchzen ebbte ab, das Zittern hörte auf und auch die Tränen schienen zu versiegen. Geduldig wartete Schivi und hielt sie weiterhin im Arm. Seltsamerweise fühlte es sich nicht unangenehm an, auch wenn er sie nicht kannte und auch wenn das Gefühl von Mitleid an seinem Herz nagte. Er fühlte sich viel eher irgendwie ... erwachsener. Ein eigenartiges Gefühl der Verantwortung.

// "Wer..wer bist du?"//, hörte er sie schließlich fragen.

„Živadin ... Živadin Šišljagić“, stellte er sich und seinen kaum aussprechbaren Namen vor. „Du kannst mich Schivi nennen. Ich bin in der 12.“ Er zögerte einen Moment. „Und ... wie heißt du?“ Noch immer hielt er sie fest. Sie würde sich schon von sich aus lösen, wenn sie Abstand brauchte.
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Beitrag  Leyla Zimmermann Mi Jan 28, 2015 4:31 pm

//„Živadin ... Živadin Šišljagić“//

Leyla hätte beinahe hochgeguckt und laut "Hä?" gesagt, doch sie konnte sich beherrschen.
Was für ein schwieriger Name...

// „Du kannst mich Schivi nennen. Ich bin in der 12. Und ... wie heißt du?“//


Sie nickte, wie zu sich selbst, und ihr Herz beruhigte sich nun vollständig.

"Schivi...", murmelte sie, um den Namen auszuprobieren. Er fühlte sich locker und angenehm auf ihrer Zunge an.
Und wie sie erwartet hatte, war er einer der älteren Schüler auf Rungholt.

"Ich...bin L-Leyla. Leyla Zimmerman. Ich bin in der sech- äh, in der siebten Klasse.", antwortete sie schließlich - und endlich löste sie sich von Schivi. Mit der einen Hand fuhr sie sich über die inzwischen etwas schmerzenden Augen, die andere fummelte nervös am Saum ihres Mantels herum. Unsicher tat sie einen Schritt zurück und blickte zu Boden, ließ die freie Hand in ihrer einen Jackentasche verschwinden.
"Tut mir leid für das eben...", nuschelte sie, und die nun über sie hinwegrollende Welle an Scham überraschte sie keineswegs.
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Beitrag  Živadin Šišljagić Mi Jan 28, 2015 8:54 pm

Schließlich löste sie sich von ihm und Schivi ließ die Hände senken. Es war wohl gut, dass Leyla ihn nicht kannte, denn sie wäre vermutlich bei seinem Anblick erschrocken: Die feinen, leicht kindlichen Gesichtszüge hatten sich verändert: Die Wangenknochen waren höher, markanter, das sonst braune Haar hatte eine silberne Farbe angenommen und hatte deutlich an Länge gewonnen, es reichte ihm bis über die Schultern. Die Sommersprossen waren verschwunden, die Hautfarbe wirkte blasser als sonst. Tatsächlich wirkten seine Gesichtszüge um einiges erwachsener. Die Augen hatten wieder ein strahlendes Himmelblau angenommen.

// "Tut mir leid für das eben..."//, hörte er sie leise nuscheln. Er lächelte und schüttelte den Kopf.

„Das muss es nicht, Leyla“, sagte er ehrlich. „Magst du dich ein bisschen zu mir setzen? Ich habe gerade die Sterne betrachtet.“
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Beitrag  Leyla Zimmermann Do Jan 29, 2015 2:39 pm

//„Das muss es nicht, Leyla. Magst du dich ein bisschen zu mir setzen? Ich habe gerade die Sterne betrachtet.“//

Leyla hob den Kopf und blickte Schivi an - seltsam, sie erkannte ihn garnicht. Das, was sie von seinem Gesicht sah, kam ihr nicht wirklich bekannt vor. Die langen, silbernen Haare wären ihr bestimmt aufgefallen...
Sie blinzelte ihn langsam für ein paar Sekunden an, bevor ihr einfiel, dass er ihr eine Frage gestellt hatte.

Schluckend nickte sie, geflissentlich ihre warmen Ohren ignorierend.

"Ja..gerne.", sagte sie leise.
Sie hatte ihn doch richtig verstanden,...oder? Er hatte ihr angeboten, mit ihr zu sitzen. Und hatte Sterne beobachtet?

"...Sterne beobachtet?", nuschelte sie und blickte gen Nachthimmel.
Das hörte sich angenehm an...
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Beitrag  Živadin Šišljagić Do Jan 29, 2015 4:29 pm

Schivi nickte. Er deutete auf die Decke, die einige Meter entfernt im spärlichen Gras lag.

„Das mache ich oft“, erklärte er und führte Leyla zu der Decke. Es war eine dieser flauschigen Riesendecken, magisch verzaubert, so dass sie selbst im kältesten Winter eine angenehme Wärme ausstrahlten. Er setzte sich und bedeutete dem Mädchen, sich neben ihn zu setzen. Dann schlug er die Ecken der Decke um, so dass sie beide zugedeckt waren.

„Kennst du dich aus mit Sternen?“, fragte Schivi, der den Kopf bereits in den Nacken gelegt hatte, um zum Himmel zu schauen.
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Beitrag  Leyla Zimmermann Fr Jan 30, 2015 2:57 pm

//„Das mache ich oft“,//

"Ah.", gab Leyla zurück. Sie wusste nicht so recht, was sie darauf sagen sollte.

Trotzdem folgte sie Schivi zu seiner Decke und setzte sich. Sofort strich sie mit den Fingern über den weichen Stoff unter sich, und ein zufriedener Seufzer entwich ihren Lippen, als der Zwölftklässler die Enden der Decke umschlug und über ihre Beine legte.

//„Kennst du dich aus mit Sternen?“//

Sie war erleichtert, dass sie gehört hatte, was Schivi sagte - er saß auf der Seite ihres gesunden Ohrs.
Den Kopf in den Nacken legen, ihn langsam schüttelnd und sich auf ihren Armen hinterrücks abstützend blickte sie hoch zu den Sternen.

"Nein, nicht wirklich. Nur das, was man in Astronomie so lernt.", antwortete sie schließlich. "Aber mein...mein Stiefvater hat mir mal ein paar Sternbilder gezeigt und mir von der Mondlandung erzählt."
Sich auf die Unterlippe beißend dachte sie an einen Abendspaziergang durch Weimar, den sie mit ihrer Mutter und Clemens unternommen hatte. Letzterer hatte versucht, sich mit ihr zu unterhalten, und ihr Dinge über den Nachthimmel erklärt. Erst im Nachhinein hatte sich Leyla eingestehen können, dass der Abend ein schöner gewesen war.

Sie ließ den Blick über den dunklen Himmel schweifen, über die hellen, zitternden Pünktchen.

"Das ist der große Wagen, oder?", fragte sie lese und wies auf eine auffällige Konstellation.
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Beitrag  Živadin Šišljagić So Feb 22, 2015 4:02 pm

Schivi hörte interessiert zu. Ihr Stiefvater? Also waren ihre Eltern entweder geschieden, oder ihr Vater war verstorben. Er sah das Mädchen von der Seite her an. Sie biss sich auf die Unterlippe. Was ihr wohl gerade durch den Kopf ging? Hatte sie ein gutes Verhältnis zu ihrem Stiefvater oder vermisste sie ihren richtigen Vater?

// "Das ist der große Wagen, oder?"//

Schivi folgte ihrem Fingerzeig und nickte.
„Ja, oder auch großer Bär genannt. Der Name gefällt mir irgendwie besser“, sagte Schivi. „Siehst du die hinteren beiden Sterne?“ Er deutete auf die Sterne, die die „Hinterachse“ des Wagens bildeten. „Sie werden auch Polarweiser genannt. Wenn du dir eine Linie zwischen ihnen denkst und diese dann etwa fünf Mal verlängerst gelangst du zum Polarstern.“ Er deutete auf den entsprechenden Stern. „Und da hast du dann den kleinen Bären, oder eben den kleinen Wagen.“
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Beitrag  Leyla Zimmermann Mo Feb 23, 2015 12:40 pm

//„Ja, oder auch großer Bär genannt. Der Name gefällt mir irgendwie besser“//

Leyla drehte etwas den Kopf und konzentrierte sich darauf, alles zu hören, was Schivi ihr da erzählte.

//„Siehst du die hinteren beiden Sterne? Sie werden auch Polarweiser genannt. Wenn du dir eine Linie zwischen ihnen denkst und diese dann etwa fünf Mal verlängerst gelangst du zum Polarstern. Und da hast du dann den kleinen Bären, oder eben den kleinen Wagen.“//

Sie betrachtete den Himmel und versuchte dem Fingerzeig des älteren Jungen so gut es ging zu folgen. Sternenkunde war nie ihre Stärke gewesen, aber sie erkannte was Schivi ihr zeigte, und konnte nicht anders als ein klein wenig zu lächeln.

"Du kennst dich gut aus, was das alles angeht, oder?", fragte sie leise und wandte den Blick vom Himmel ab und zu Schivi zu. Selbst wenn diese Sternenbilder zum normalen Schulstoff gehörten - dessen war sich Leyla gerade aber nicht einmal mehr sicher - wirkte der Junge wie jemand, der wusste, wovon er da sprach. "Hast du ein Lieblingssternenbild?", fügte sie nach einem kurzen Moment hinzu.
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