Lara/ Anjun – Eine Nacht in Avalon

Avalon, die Insel im Nebel, eine der Heimstätten der alten Magie. Zauberhafter Ort jenseits der britischen Inseln. Nur zu erreichen für die, die den Weg kennen und denen sich die Barke offenbart.

Dunkel war noch die Nacht über Avalon, als Anjun heran kam, doch bald würde die Sonne aufgehen. Der alte Steinkreis lag wie schon seit Jahrtausenden auf einer Anhöhe über dem weiten Land. Sanfte Hügel verschwammen in der Dunkelheit miteinander und von ferne hörte er das rauschende Meer. Der Wind, der von dort kam, trug den Duft von Salz und Apfelblüten mit sich. Er konnte sie nicht sehen, aber jenseits der Hügel wuchsen weite Haine von blühenden Apfelbäumen. Avalon wurde nicht umsonst die Apfelinsel genannt.

Die mächtigen Steine ragten schwarz vor ihm auf. Feuer brannten zwischen ihnen und er hörte den leisen Singsang hunderter Stimmen. Sie waren alle gekommen. Zwischen den Monolithen und im ganzen Steinkreis standen sie in ihren roten und schwarzen Roben. Sterne leuchteten auf ihrer Brust. Ein Zentauer scharrte leise.

Sie hatten eine Gasse für ihn gebildet und einige leuchteten ihm mit schwach silbrigen Lumos den Weg. Anjun fühlte wie ihre Augen auf ihn gerichtet waren. Erwartungsvolle Stille herrschte, als er zu seinem Vater an den Opferstein trat.

Cyberian Baccaracus stand neben Laras Vater. Das Rot und Schwarz seiner seiden Robe verschwamm in der Nacht zu Grau, doch die Brillianten an der Kette von Sonne, Mond und Sternen leuchteten wie aus einem inneren Licht. Von Lara konnte Anjun keine Spur erkennen. Halb fürchtete er, sie werde nicht kommen, doch das war Unsinn. Es war ebenso ihr Tag wie seiner. Der Tag an dem sie vor den Orden zu Mann und Frau erklärt werden würden. Der Tag, an dem Potentia und der Orden der Träger des Sternenlichtes in ihrem Bund vereint werden würde.