Feuerspiele über Wind und Wellen

Der Wind fegte wild durch ihre Haare, während die Wellen des Meeres hart gegen die Felsen prallten und sich in weißen Schaum verwandelten. Im Hintergrund der Leuchtturm, der stolz seine Platz auf den Klippen einnahm. Sie liebte diesen Ort einfach. Diese Stille, keine lästigen Schüler die einem auf die Nerven gingen. Ein Fluchtort um dem Trubel des Schulalltags zu entkommen. Lara lachte gelöst auf als sie die warme Sonne auf ihrem Gesicht spürte. Vorsichtshalber begutachtet sie ihre Umgebung von allen Seiten. Sie musste sicher gehen das niemand in Reichweite war der aus versehen verletzt werden konnte.

Als sie sich dessen versichert hatte begann sie mit ihren Zauberstab komplizierte Runen in die Luft zu zeichnen. Ein sehr alter Zauber, den ihr ihre Tante beigebracht hatte. Leise murmelte sie dabei etwas was verdächtig nach der alten Sprache der Magier klang. Ein kleine Feuerball löste sich aus ihrem Stab, stieg über ihr 5 Meter in die Luft. Faszinierend beobachtete sie wie der kleine Ball sich zu drehen begann, dabei immer mehr an Größe zunahm.

Schließlich schien er in der Luft zu explodieren. Die kleinen Feuerelemente formten sich zu einen 3 Meter langen Drachen, bestehend aus einem einzigen Meer von lodernden Flammen. Elegant flog der Drache geschickte Manöver in der Luft. Das Mädchen schloss genießerisch die Augen. Selbst hier unten konnte sie noch die Hitze seiner Flammenhaut spüren.

Lara ging leichtfüßig zu den Klippen hinauf und tänzelte um keden Stein herum. Sie hatte mal wieder blendende Laune, aber gut, wann hatte sie das nicht. Es war mal wieder ein freier Nachmittag. Leider konnte sie Sophia nicht mitnehmen, diese hatte noch einen Brief an ihre Mutter zu schreiben. Oben angekommen erschrak die Kleine jedoch ein bisschen. Ein riesiger Feuerball drehte und wendete sich in der Luft.

Dann ohne den von Lara erwarteten Knall explodierte der Ball. Nein, er verformte sich nur zu einem Drachen. In Laras Augen spiegelten sich die waghalsigen, aber sehr eleganten Flugmanöver des Feuerspiels. Die kleine Hexe spürte seinen Bann und, dass hier viel Magie im Spiel war. Sie duckte sich hinter einen großen Felsen und schlich näher Richtung Leuchturm. Da sah sie die Hexe von der dieser Drache wohl gesteuert wurde. Es musste eine Schülerin sein, aber von hinten und von weitem war sie demnach mindestens 11te oder 12te Klasse, von den Künsten am Himmel ganz zu Schweigen.

Lara, vom Feuerdrachen angezogen, schlich noch näher an die Hexe heran. Unterbrechen wollte sie die Magie auf keinen Fall, also hielt sie sich vorerst versteckt. "Bei Merlins Bart!" dachte Lara, als der Drache bei einem seiner Saltos in der Luft Funken in alle Richtungen spieh.

Die Hitze um sie herum nahm beträchtlich zu. Mit Sorge musste sie mit ansehen wie die Flammen des Tieres sich blau verfärbten. Im selben Maß stieg auch die Wärme in seiner Umgebung an. Hitze konnte man es kaum noch nennen, es erinnerte mehr an einen Backofen. „So weit so gut“, kam es recht zufrieden über ihre Lippen. Es war schon eine beachtliche Steigerung für sie gewesen den Drachen über diese Dauer stabil zu halten, mehr konnte Lara im Moment nicht von sich erwarten.

„Jetzt kommen wir zum schwierigen Teil“, betete Lara das es diesmal funktionierte. Den Zauber kontrolliert zu beenden. Mit Schaudern erinnert sie sich an die Verbrennungen an ihren Händen vom letzten Versuch. Nur ein Schutzschild hatte sie davor gerettet von ihrem kleinen Liebling gegrillt zu werden. Den Drachen fest im Blick richtete sie eine Beschwörungsformel auf ihn. Ein weiterer Versuch. Der Drache sollte sich jetzt eigentlich wieder in einen Feuerball verwandeln, doch das Tier dachte nicht daran ihren Befehl an zu nehmen. Der Flammendrache raste auf sie. Also wieder das alte Spiel. Schnell zauberte sie sich ein Schutzschild gegen das Feuer. Damit war sie zumindest sicher vor seiner Attacke.

Lara drehte sich um. Mit entsetzen entdeckte sie das Mädchen hinter sich. In letzter Minute gelang es ihr noch einen Schutzzauber auf das jüngere Mädchen aus zu sprechen, bevor der Drache durch sie Beide hindurch raste. Sie nahm noch mal alle ihre Konzentration zusammen und lenkte den Drachen direkt ins Meer. In wilden Spiel der Wellen löste er sich unter Wasserdampf auf. Erst als der letzte Funke vom Wasser gelöscht war atmete das schwarz haarige Mädchen erleichtert auf. Ihr Herz schlug immer noch wie wild in ihrer Brust. Besorgt und verärgert zugleich ging sie auf das fremde Mädchen zu. Dem Aussehen nach war die Kleine wohl in der 5. oder 6. Klasse.

Lara stand vielleicht 10 Meter von dem anderen Mädchen entfernt und obwohl der Drache mindestens noch einmal 30 Meter über ihr flog, spürte sie eine Hitze, die sie nun nicht mehr magisch anzog, sondern verängstigte. Angestrengt flüsterte die Schwarzhaarige etwas, dass Lara nicht verstehen konnte. Plötzlich jagte der nun blau lodernde Drache auf sie beide zu. Lara stand wie angewurzelt da. Das Mädchen vor ihr zauberte einen Wall aus mintgrünem Licht zwischen sich und den Drachen. Doch was war mit Lara? Sie überlegte ob sie sich ducken sollte, doch die Kleine konnte sich nicht rühren. Plötzlich sah sie in die grünen Augen des anderen Mädchens und war auf einmal ebenfalls in einen grünen Schimmer gehüllt. Der Drache machte nur Zentimeter vor Laras Nase kehrt und schoss mit einigem Widerwillen aufs mehr hinaus, wo Lara ihn dann nicht mehr erblickte.

Die Kleine sah noch wie das Mädchen leicht gereizt, leicht besorgt auf sie zukam und der grüne Wall sich in Luft auflöste, dann wurde sie ohnmächtig...

„Na klasse“, fluchte Lara als das Mädchen vor ihren Augen auf dem Boden sank. Sie sah sich schon mit Grauen im Büro der Schulleitung sitzen. Brief an ihre Eltern, als nette Antwort einen peinlichen Heuler. Nur weil so ein neugieriges Ding dem Drachen zu nah gekommen war. Vorsichtig wanderten ihre Augen über die Haut der Ohnmächtigen. „Sehr gut“, stellte sie erleichtert fest, „..der Zauber hat also noch rechtzeitig gewirkt. Puls und Herzschlag waren zum Glück in Ordnung.“ Etwas erhöht vielleicht, kein Wunder bei dem Schock.

Ein mieses Grinsen glitt über ihr Gesicht. Zeit die Kleine ins Leben zurück zu holen. Und ihr fiel auch etwas richtig nettes ein. Damit konnte man unter Garantie selbst Tote wieder erwecken. Ein Funken blauer Magie kam aus ihrem Stab. Daraus formte sich eine kleine, süße Eule, die sich auf der Brust der 5. Klässlerin nieder ließ. Lara selbst zauberte sich noch ein paar flauschige schwarze Ohrschützer. Plötzlich blies sich die Eule wie ein Luftballon auf. Ein schriller Ton drang aus ihrem Schnabel, der selbst die Wände des Leuchtturms zum vibrieren brachte. Laras Ohrenschützer dämpften den magischen Wecker zum Glück auf ein erträgliches Maß.

"Aaaaaaaaaah!" Lara schrie auf und presste sich die Hände auf die Ohren. Doch im gleichen Moment in dem sie ihren Oberkörper hob verschwand etwas blaues von ihrem Brustkorb, das anscheinend diesen ekelhaften Lärm verursacht hatte. Das Herz der Fünftklässlerin schlug schnell und sie schluckte einmal schwer, als das fremde Mädchen genau vor ihr gerade aufstand.

Lara blickte zu ihr hinauf und das erste was ihr einfiel war: "Wo ist der Drache?", was sie auch wie immer sogleich sagte, bevor sie drüber nachdenken konnte.

„Der Drache ist im Wasser verdampft“, stellte Lara gereizt fest, „...ist dir eigentlich klar in was für eine Gefahr du dich gebracht hast? Du kannst froh sein das ich dich schnell bemerkt habe, sonst würdest du jetzt schwer verletzt, eher fast tot, auf der Krankenstation liegen. Hat dir keiner beigebracht das Elementarmagie dieses Grades gefährlich ist für jeden der nicht weiß wie er sich davor schützen kann!

Eigentlich wollte Lara dem rothaarigen Mädchen noch einen weiteren Vortrag über Sicherheit in der Magie halten. Aber als sie in das verängstigte Augenpaar blickte tat ihr die Kleine doch irgendwie Leid. Es war schon ein ziemlicher Schock wenn so ein Vieh das erste Mal auf einen zu rast. Doch sie war es inzwischen gewohnt das die lieben Tierchen sie angreifen. „Hauptsache es ist dir nichts passiert“, seufzte sie.

Lara machte große Augen, als das Mädchen ihr einen Vortrag über Elementarmagie hielt. Diese Art der Magie war ihr zwar ein Begriff, jedoch keiner, den sie definieren konnte.

"Nein, mir gehts gut, und ähm,.. Danke." sagte die Kleine immernoch ein bisschen geschockt. Doch auf einmal war Lara wieder die Alte und sprang mit einer leichtfüßigen Eleganz, wie die einer kleinen Elfen, auf die Füße. Doch promt wurd ihr schwindelig und sie musste darauf achten, dass sie nicht umfiel. Wäre das Mädchen Sophia, dann hätte sich Lara an ihr festgehalten, aber Lara dachte sich, bei ihr müsste sie aufpassen, was sie tat.

Als sich Lara wieder gefangen hatte kämmte sie ihre rote Lockenpracht mit den Fingern und streckte der Älteren dann die Hand entgegen. Auch etwas was sie erst an dieser Schule gelernt hatte. Bei ihr zu Hause und in Umgebung, tat sie das nur bei Erwachsenen, die sie neu kennenlernte. "Ich heiße übrigens Lara Graf." Sie fasste sich kurz, denn sie wusste, wenn sie einmal im Reden drin war, würde sie so schnell nicht wieder aufhören.

Skeptisch musterte sie die ihr hin gehaltene Hand. Aufmerksam inspizierte Lara die Kleidung und Körperhaltung ihres Gegenübers. Billige Verarbeitung, auch das Benehmen wies nicht auf eine adlige Erziehung hin. Allerdings brachte ihr das Mädchen den nötigen Respekt entgegen. Es konnte nicht schaden ab und zu auch mal nett zu sein, entschied sie sich. „Lara Ries“, nahm die Schwarzhaarige höflich die Geste an.

„Und jetzt verrate mir mal bitte wieso du das Risiko ein gegangen bist so nah an das Tier ran zu gehen.“, wartete sie immer noch auf die Antwort. „Du kannst froh sein das noch mal alles gut gegangen ist.“ Ihr grünen Katzenaugen strahlten die Jüngere Lara streng an. Es war ihr voll kommen ernst. Schließlich wäre es dann am Ende ihre Schuld gewesen wenn der Kleinen was passiert.

Lara Graf lachte ein offenherziges und fröhliches Lachen. "Du heißt auch Lara? Na das ist doch mal ein niedlicher Zufall", sagte sie und übersah den skeptischen, fast beleidigenden Blick ihres Gegenüber. Nicht, weil sie sich einschleimen wollte oder so, nein, es war einfach Laras Art. Das ältere Mädchen jetzt zu verurteilen wegen eines Blickes nachdem sie ihr vielleicht sogar das Leben gerettet hatte, wäre mehr als unfair in Laras Augen.

Mit faszinierter Stimme antwortete Lara " Also das war so was von der Wahnsinn! Ich hatte hier oben niemanden erwartet und dann sah ich deinen Feuerdrachen. Apropo, hast du den wirklich gemacht? Das war wirklich ganz super premium klasse! Und naja dann hat mich glaub die Wärme einfach angezogen, ich war wirklich verhext von dem Bild und allem... naja egal es war wirklich super cool!" Wie Lara vorher vermutet hatte, konnte sie sich, wenn sie einmal mit Reden angefangen hatte, nicht mehr bremsen. Also plapperte sie viel zu schnell darauf los.

Erst im Nachhinein musterte sie die andere Lara. Sie trug ein wunderschönes und doch schlichtes Kleid in einem dunklen fast schwarzen Grünton, der perfekt zu ihrer blassen Gestalt mit den schwarzen Haaren passte. Um die Taillie trug sie noch einen Gürtel mit einer großen, silbernen Schnalle mit - oh, Gott, einem Familienwappen darauf. Die kleine Lara war gerade wegs mit ihrem unaufhörlich plappernden Mund auf eine Reinblüterin getroffen, mit ihrem Glück wahrscheinlich auch noch oberste Liga.
Lara konnte nun nur noch eines tun, die Klappe halten - wozu sie sich sicherheitshalber auf die Unterlippe bis - und hoffen, das der Schaden noch nicht ganz so groß war. "Super premium klasse... du bist echt eine Idiotin, Lara! So unterste Liga bist du auch nicht..."

[ooc: hab dich mal angezogen wenns recht ist )

Völlig entgeistert starrte Lara die kleinere Version von sich an. Wie schafft man es so viel reden ohne zwischendurch zu atmen? Ob es irgendwo an diesem Ding einen Schalter zum abstellen gab. Fragen über Fragen die seit Jahrhunderten nach einer Antwort suchten. Eine weitere Minute später schlug sie genervt mit der Hand gegen den Stoff ihres langen grünes Kleides. Verräterisch suchten ihre Augen nach ihrem Zauberstab. Ein Stillezauber könnte dem vielleicht Abhilfe verschaffen. Zu ihrem Glück stoppte die Jüngere ihre Redeschwall, bevor sie diesen Gedanken in die Tat umsetzen konnte.

Amüsiert folgte Lara ihrem Blick als diese begann sie gründlich zu mustern. „Das ist das Wappen der von Hess, falls dir das etwas sagt.“, erklärte sie hilfsbereit, als deren Blick am Wappen hängen blieb. Sie kam nicht umhin zu bemerken das das Mädchen sich nervös auf die Lippe biss. „Du kannst ruhig was sagen.“, versuchte sie die Stimmung etwas auf zu lockern. „Tue mir bitte nur den Gefallen und hol zwischendurch mal Luft.“

Lara ging zum Rand der Klippen, raffte ihr Kleid und machte es sich auf einem, von der Sonne aufgewärmten, Stein bequem. Einladend winkte sie das Mädchen zu sich. „Um auf deine Frage zurück zu kommen. Ich habe den Drachen nicht erschaffen sondern herauf beschworen. Eines meiner Hobbies ist Elementarmagie. Besser gesagt das bändigen und erschaffen von Feuer, in allen seinen Formen. Dieser kleine Drache ist nicht nur ein Spielzeug. Dieses Tier kann mit nur einem Angriff ein Familienhaus oder auch diesen Leuchtturm in ein Flammenmeer verwandeln. Wenn er einen ohne den nötigen Schutz angreift kann der Drache, je nach der stärke seiner Flammen, einen Menschen sofort töten. Daher war ich auch ein wenig sauer auf dich, weil du zu nah an dem Tier dran warst.“ Entschuldigend bot sie Lara ein Stück Schokolade an. Die Kleine konnte nun wirklich nichts dafür das sie keine Ahnung über diese Art der Magie hatte.

Wie Lara geahnt hatte, war dieses Mädchen durch und durch reinblütig. Aber anscheinend war noch ein bisschen zu retten, obwohl die andere Lara offensichtlich ein Problem damit hatte, wenn man zu schnell spricht. Aber sie bot der Fünftklässlerin Schokolade und einen Platz neben sich an der Klippe an. Und erklärte ihr diese Elementarmagie.
"Vielen Dank!", sagte Lara und das nicht nur für die Schokolade.

Lara bewunderte das Mädchen für ihre Künste und doch machte es ihr in wenig Angst, was man mit dem Drachen alles hätte anstellen können.
"Lernt man so was im Unterricht?" fragte Lara stark zweifelnd. Sie wusste nämlich gar nicht, in welches Fach sie das hätte einordnen sollen. Und waren Dämonenfeuer nicht schwarze Magie? Dieser Drache schien davon nicht weit entfernt zu sein. Sie hatte viel über die alten Zaubererfamilien gehört. Familien, deren Vorfahren die Muggeljadg als Sport legalisieren wollten. Gehörte Laras Familie zu denen? Wenn ja, dann sollte sich die Kleine schleunigst auf den Weg zurück zur Schule machen...

„Die Grundlagen habe ich von meinem Vater gelernt, Lord Ian Malcom, vielleicht hast du ja irgendwann mal von diesem Zweig meiner Familie gehört. Den Rest von meiner Tante Korni. Diese Zauber basieren auf uralten Runen, deren Anwendung ist ein gut gehütetes Familiengeheimniss. Die Magie wird mächtiger je mehr Erfahrung ein Magier auf diesem Gebiet sammelt. Das z.B war nur eine kleine Version des Drachen. Sobald ich gelernt habe diesen kleinen Liebling zu kontrollieren bringt mir meine Tante bei die wirklich mächtigen Feuerkreaturen zu bändigen. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg!“, brach sich Lara, zufrieden mit ihrer Erklärung, selbst ein grosses Stück ihrer Schokolade ab.

Verwundert beobachtete sie die Kleine von der Seite. Was machte eine 5. Klässlerin alleine bei den Klippen. Liefen die nicht normaleweise dumm kichernd, umgeben von einem Rudel, durch die Gegend. Zumindest waren das ihre bisherigen Beobachtungen die jüngeren Schüler betreffend. „Alleine hier?!“, war es mehr eine Feststellung als eine Frage

Ja so etwas hatte Lara sich gedacht, aber beruhigter wurde sie deshalb nicht. Sie ignorierte das flaue Gefühl in ihrem Magen und konzentrierte sich darauf nicht wieder so schnell zu sprechen, und vielleicht auch etwas gewählter.
"Naja also meine Freundin Sophia schreibt noch einen wichtigen Brief an ihrer Eltern. Und ich komme gerne hier hoch, es erinnert mich ans Fliegen... " sagte sie schwärmerisch und fiel tief in ihre eigenen Gedanken.

„Fliegen“, wanderte Laras Blick ebenfalls zum Himmel. „Die absoulte Freiheit. Der Wind der durch deine Haare weht. Die Wolkenbilder die schnell an einem vorbeiziehen. Ein Traum der seit jeher die Menschen bewegt hat und verleitet immer neue Wege zu finden höher hinaus zu kommen.“, schwärmte die junge Reinblüterin.

„Sag mal bist schon mal geflogen“, suchten ihre Augen weiterhin den Horizont ab. In Augenblicken wie diesen war sie froh an dieser Schule, an diesem Ort zu sein. Kein gewöhnlicher Sterblicher würde jemals Zeuge diese Pracht werden.

"Naja, kommt drauf an welches Fliegen du meinst", sagte die kleine Lara. "Ich bin schon 1000 Mal und öfter mit meinem Flügelpferd geflogen." Sehnsüchtig schaute die Kleine in die Ferne und stellte sich vor, wie sie auf ihrem Apfelschimmel Apollo durch die Lüfte gleitete. Sie empfand Schmerz beim Gedanken an ihr daheimgelassenes Tier.

"Falls du aber den Flug mit einem Besen meinst, so liegt dieser noch vor mir." Die strahlend grünen Augen der Rothaarigen leuchtete voller Vorfreude auf. Viele Fünftklässler hatten Angst vor ihren ersten Flugversuchen, vor allem die Muggelstämmigen. Doch Lara hatte einen Gefallen für waghalsiges.

"Spielst du nicht auch Quidditch?", fragte Lara nun und entsinnte sich an ein schwarzhaariges Mädchen das bei den Nachtkrabs spielte, es könnte Lara Ries gewesen sein.

Ich spiele Quidditsch seit meinem 8 Lebenjahr. Mein Vater mir extra einen kleinen Besen geschenkt und mich unterrichten lassen. Hier bin Jägerin im Team der Nachtkrabs. Ich liebe es einfach über das Feld zu fegen. Es ist ein herliches Gefühl die Menschen auf den Rängen zu sehen, die gebannt dem Spiel folgen. Und wenn das Spiel vorbei ist und deine Manschaft gesiegt hat weiss man was man geleistet hat!“, begann sie in ihre eigene Welt zu versinken.

Ein Flügelpferd also, weckte das rothaarige Mädchen ihr interesse erneut. Sie sprach eine Formel aus, die für jeden der nicht mindestens eine Eins mit Stern in Runenkunde hatte, ein Buch mit sieben Siegeln darstellte. Ein Pegasus in Miniformat, bestehend aus schwarzem Feuer, mit roten Augen, galopierte an ihnen vorbei. „Äusserst edle Tiere. schwer aufzuziehen. Es ist immer wieder einen Augenweide sie auf Tunieren in Aktion erleben zu können. Auch wenn ich als Reitier einen Drachen vorziehen würde. Züchtet ihr die Tiere?“ Das Pferd bäumte sich vor der Jüngeren auf und löste sich in Rauch auf.

Diese Lara entsprach so gar nicht dem Bild das sie sich von den unteren Klassen gebildet hatte. Die kleine war ruhig, höflich und man konnte sich mit ihr gesittet unterhalten. Ohne das dumme Gekicher und die üblichen kindischen Verhaltensweisen.

[ooc: Ich müsste eigentlich was für Laras Image als Großklappe tun, aber naja, ist ja nur Timeplay ]

Also hatte die Fünftklässlerin die große Lara doch schon einmal gesehen. Lara machte große Augen als die Nachtkrabs wieder etwas in einer anderen Sprache murmelte und ein kleiner Pegasus galoppierte an ihnen vorbei. Er war schwarz und rot, wie Glut und Feuer. Als er sich auflöste kam es Lara so vor als hätte sie ihren Apollo ein zweites Mal allein zu Hause gelassen und sie verkniff sich nur schwer eine Träne und schluckte geräuschvoll.

Sie atmete tief ein und antwortete ihem Gegenüber: "Nein wir züchten sie nicht. Mein Vater besitzt ein Tierasyl. Wir hatten eigentlich schon so gut wie jedes Tier auf unserem Hof, aber Flügelpferde verlaufen sich des öfteren dorthin. Meinen Apollo habe ich aber selbst groß gezogen, zwar mit der Hilfe meines Vater, aber doch sehr selbstständig. Er ist mein Ein und Alles.", erneut kamen der Kleinen die Tränen. Eine lief ihre Wange hinunter doch Lara drehte sich weg und wischte sie aus dem Gesicht. Sie wollte jetzt nicht weinen, nicht vor dem älteren Mädchen. Und doch versiegte der Tränenstrom nicht sofort.
Als sie sich jedoch wieder gefasst hatte sagte sie noch "Drachen zu reiten ist schwer und es klappt nicht bei allen. Mein Vater hat es einmal probiert und landete dann für zwei ganze Tage im Hospital mit schweren Brüchen und Verbrennungen." Lara hatte den Unfall gesehen und erschauderte immernoch bei dem Gedanken daran.

Lara reichte dem jüngeren Mädchen ein Taschtuch mit ihrem Namen darauf gestickt. "Ein Pegasus also, du kannst stolz auf diese Leistung sein. Es kostet viel Arbeit und Geduld diese Tiere aufzuziehen." , stellte sie anerkennend fest. Die hütete sich davor die Kleine in den Arm zu nehmen. Sie war schliesslich nicht ihre Mutter.

"Drachen sind starke und gefährliche Tiere. Doch gerade das macht es so interessant sie zu reiten. Sicher ist es gefährlich, aber wenn du es geschafft hast, sind dir alle Verbrennungen und Wunden egal, die du dafür einstecken musstest. Man darf den Drachen nur keine Angst zeigen und bereit sein verletzt zu werden, dann schaffe ich es irgendwann." Lara zog ihren Ärmel hoch und zeigte ihr eine langen Narbe am Arm. "Von meinen ersten Versuch. Aber ich würde es trotzdem immer wieder versuchen.", lächelte sie verträumt.

Die Nachtkrabs hatte also doch ihre Tränen gesehen. Danken lehnte sie allerdings das Taschentuch, welches sie ihr hinhielt ab. "Geht schon." Sie schniefte einmal, ein einziges Mal wie sie es sich vornahm. Irgendwie hatte Lara das Gefühl sie sollte sich bei dem Mädchen beliebt machen, und ihr Taschentuch zu besudeln galt nicht unter diese Kategorie.

Vollkommen schockiert sah die Kleine dann aber die Brandnarben an dem Arm des anderen Mädchens. "Respekt, die Meisten würden nach solchen Wunden wahrscheinlich nicht einmal mehr in die Nähe eines Drachens gehen. Gut generell sind die Menschen von Drachen nicht gerade begeistert. Zutiefst missverstandene Geschöpfe. [ooc: hihi]" Der Kleinen schien es als hätte Lara Ries Feuer in ihren Adern, warum sonst fühlt sich jemand so hingezigen zu Drachen, egal ob echte oder aus lodernder Flamme.

"Sag mal, wieso lernt man diese Sachen, die du mit dem Feuer machst eigentlich nicht in der Schule?", fragte die Kleine nun neugierig. Lara hatte es zwar nicht so mit Feuer, aber vielleicht ging das ja auch mit anderen Elementen.

„Gute Frage“, stellte Lara fest. Elementarmagie ist äußerst mächtig, egal welches Element du beherrschen willst. Sie wird meist in den alten Magierfamilien gelehrt und ist ein gut gehütete Geheimnis. Sie wird meist nicht an Mitglieder außerhalb der Familien weiter gegeben. Es dauert Jahre bis du die Kontrolle über Feuer, Wasser, Wind oder auch Erde erlangen kannst. Und selbst dann noch mal solange bis du wirklich gut darin bist. Zudem darf Feuermagie in Deutschland nicht gelehrt werden, weil sie seit Voldemort als gefährlich eingestuft wird. Elementarmagier werden von vielen der schwarzen Magie zugeordnet, was natürlich Unsinn ist.“

Irgendwie fand Lara die Naivität des Mädchens niedlich. Die Unschuld mit der sie ihre Fragen stellte. Es musste schön sein noch einmal so unbedarft zu sein. „Ich liebe Drachen. Ich wollte mir mal einen Drachen halten als ich kleiner war, aber mein Vater war der Meinung das ich mit so einem Haustier noch ein paar Jahre warten soll.“ lachte Lara.

Lara machte große Augen, ihre Ahnung, dass sie sich mit dieser Ries gut stellen musste, war berechtigt gewesen. "Das was du da lernst, hat Voldemort auch eingesetzt? Aber... Das..." Lara wusste nicht was sie sagen sollte, sie war vielleicht auch ein bisschen verängstigt. Also war doch nicht alles so im reinen mit diesen Reinblütern.

"Nicht direkt, aber im Kampf wurden Elementarzauber von seinen Anhängeren benutzt, als Waffe. Stell dir einfach den Drachen vor wie er in ein Haus rast oder ohne Schutzwall einen Menschen angreift. Was glaubst du wie viel ausser Asche noch übrig bleibt. Ob sie gut oder böse ist kommt immer darauf an wer sie einsetzt und wie."

Lara merkte das sie das Mädchen mir ihrer Aussage ein wenig beunruhigt hatte. Wie gesagt die Kleine war noch immer jung und naiv. "Aber du hast keinen Grund zur Sorge. Die Zahl derer die heutzutage noch die Möglichkeiten haben es zu lernen ist begrenzt. Ohne meine Familie hätte ich auch nie die Chance gehabt. In meiner Heimat ist diese Art der Magie zum Glück noch legal. " Als Zeichen des guten Willens opferte sie ein weiteres Stück ihrer Schokolade.

Das die Magie in Laras Herkunftsland noch legal war, beruhigte die Kleine eher weniger. Schließlich musste es ja einen Grund geben, warum sie es hier zu Lande nicht mehr war. Trotzdem nahm sie höflich das Stück Schokolade an, zumal es auch sehr gut schmeckte, und fragte: "Dein Herkunftsland? Bist du denn nicht aus Deutschland? Ich meine, Lara Ries hört sich für mich nicht ausländisch an."

Ries ist der Familienname meiner Mutter. Ich bin in England geboren worden. Mein Vater ist das Familienoberhaupt einer einflussreichen Adelsfamilie in der USA. Vielleicht sagt dir der Name Malcolm was. Der Lord ist mein Vater. Jedenfalls bin ich da auf das Hexeninstitut in Salem gegangen. Ich lebe erst seit einem Jahr hier in Deutschland. Bei der Familie meiner Grosmutter, den von Hess. Ziemlich grosse Familie.", grinste Lara.

"Ries ist der Name der Englischen Adelsfamilie. Die Mutter meiner Mutter, eine von Hess, hat in die Ries Familie rein geheiratet.", setzte sie noch einen drauf. Es war einfach zu lustig die Verwirrung im Gesicht der Kleinen zu sehen.