Rungholt: Der Wald

Nun, Wald ist vielleicht ein wenig übertrieben, wenn man diese Ansammlung niedriger Bäume mit vereinzelten Büschen im sandigen Boden mit einem Wald im Schwarzwald oder im Odenwald vergleicht. Allerdings ist es hier durchaus recht heimelig, im Herbst kann man Beeren pflücken und im Sommer den Schatten genießen. Und hinter der alten Tanne dort drüben hat sich schon so manches Schülerpaar heimlich geküsst...aber Achtung, wenn ein Rabe im Geäst sitzt - es könnte Professor Klotterbeck in ihrer Animagus-Gestalt sein...

pp: NRPG-Startfeld

Amabellas Vormittag war friedlich verlaufen. Der zweite Schultag ließ auch nichts anderes vermuten. Die zwei Aufsätze, die sie bis zum Ende der Woche machen musste, konnten auch noch bis heute nachmittag warten. Sie war nur kurz im Speisesaal, denn sie hatte schnell gemerkt, dass es Pommes gab und das war etwas, was sie gar nicht mochte. Also hatte sie sich um verwaisen Langhaus schnell umgezogen zum Ballett.

Jetzt stand sie mittem im Wald, an einer kleinen Lichtung, die man von außen nicht einsehen konnte. Mit ein paar geschickten Flicks ihres Zauberstabes verwandelte sich ein Strauch in einen knorrigen aber hohen Spiegel. Ein Ast wurde zur Ballettstange umfunktioniert und schließlich umringte sie sich mit einem Muffliato um auch wirklich von niemanden gestört zu werden. Die Stöpsel in ihren Ohren versorgten sie mit der passenden Musik und nun musste sie nur noch dazu tanzen.

Langsam und bedächtig fing sie an sich mit einfachen Figuren auf zu wärmen, dann sich zu dehnen, schließlich Spagatt. Und dann gings erst richtig los. Sie probte Schwanensee, die Hauptrolle, denn irgendwas musste sie ja proben...

Amabella war sehr in ihrem Tanz versunken, dass ihre Füße bereits bluteten und ihr Körper nach einer Pause verlangte, war schon lange aus ihrem Bewusstsein gedrängt. Zum Glück hatte sie einen kleinen Wecker gestellt, der nun klingelte und ihr ankündigte, dass es Zeit war zurück zu kehren. Das Quidditchtraining war sicherlich vorbei, was bedeutete, dass die Schüler auch wieder über die Insel liefen. Ihr Bewusstsein schnappte aus seinem Trance und ab diesem Punkt fühlte sie sich müde. Ihr tat alles weh, vor allem die blutigen Füße. Vorsichtig zog sie die Ballettschuhe aus, die blutrot waren. Doch Amabella wunderte sich nicht, denn sie war das Phänomen mit dem Trance zustand bereits gewohnt.
Mit einem Reinigungszauber erhielten ihre Schuhe die hellrosa Farbe zurück. Nur für ihre Füsse hatte sie keinen Zauberspruch. Nicht dass sie nicht welche kannte, aber sie wusste, sie konnte solange nicht mehr tanzen, bis ihre Füße verheilt waren und bis dahin hatte sich auch ihr Körper wieder erholt.

Vorsichtig band sie ihre Füße mit sauberen Mullbinden ab, die Blutung stoppte sofort. Socken ließ sie weg, als sie ihre Schuhe anzog. Aber dann musste sie sich erst mal setzen und ihren Körper Kraft schöpfen lassen, denn der Weg zurück kam ihr auf einmal nicht wie 500 Meter vor, sondern wie 500 KILOmeter.

Schlussendlich machte sie sich aber doch auf den Weg ins Langhaus um zu duschen und anschließend in den Speisesaal. Ein Apfel konnte nie schaden.

tbc: Speisesaal (Nachmittag)