Hauptgebäude: Eingangshalle

Mit schwarzen Marmorfliesen ausgekleidet präsentiert sich die Eingangshalle mit der zweiflügligen Treppe hinauf in den ersten und den zweiten Stock. Im Erdgeschoss findet sich nur der Speisesaal sowie einige Räume, welche der Verwaltung dienen, sowie Toiletten für Hexen und Zauberer. An der Wand hängt ein Diplom des Zaubereiministeriums, mehrere Urkunden von der Schülermeisterschaft im Quidditch sowie ein Portrait von Horatio Hollerbeck, dem Gründer der Schule, der allerdings nie in seinem Bild anzutreffen ist. Niemand weißt genau, warum dies der Fall ist...

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Bunte Luftschlangen hingen von der hohen Decke der Eingangshalle herunter und blaue, grüne sowie orangefarbene Luftballons schwebten ein Stück darunter im Raum. Die Dekoration der Halle verriet auch dem letzten noch unwissenden Schüler, dass heute ein besonderer Tag war. Diejenigen, die schon länger auf Rungholt waren, wussten, dass dieser Raumschmuck bedeutete, dass die Heinzel heute ihre traditionelle Faschingsfeier abhalten würden und das normale Abendessen zu einer kleinen Jecken-Party ausarten würde.

Der Karneval war schon seit Bestehen der Schule eine Angelegenheit der fleißigen Helfer auf Rungholt und es war so etwas wie eine heilige Pflicht von ihnen, jeden Schüler nur kostümiert in den Saal zu lassen. Dazu hatten sie die Tür mit einem besonderen Zauber versehen, welcher zufällig aus dem Kostümarsenal der Heinzel für jeden Schüler eines auswählte. Wer den Raum durch die Tür betrat (und eine Alternative gab es nicht), erschien im Speisesaal perfekt kostümiert und geschminkt.

Da die Schüler einzeln eintreten mussten, war die Eingangshalle bereits mit wartenden Schülern gefüllt und Herta Hutschnabel rannte als Piratin kostümiert - alle Heinzel hatten sich in diesem Jahr für dieses Kostüm entschieden, so dass die Halle mit kaum hüftgroßen Piraten- und Piratinen bestückt war - durch die Menge und reichte Begrüßungsgetränke auf einem mit Konfetti bestreuten Tablett. Edmund Nagelfest hatte sich in seinem Piratenkostüm neben der Vordertür des Hauptgebäudes postiert und trötete jedem neu hereinkommenden Schüler fröhlich mit seiner ausrollbaren Tröte entgegen. Johann Gutfeger warf mit einem närrischen Hellau dabei eine Handvoll Konfetti in die Luft.

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Es war voll in der Eingangshalle. Lehrer und vor allem Schüler drängten sich schwatzend in der Halle und hatten es mehr oder weniger eilig, in den Speisesaal zu kommen. Theophanu Schmidt, die Lehrerin für Wahrsagen, blickte ein wenig besorgt zu der Tür, durch welche sie als eine der nächsten gehen würde. Im letzten Jahr war sie auf der anderen Seite als Schornsteinfeger heraus gekommen, im Jahr davor als Paradiesvogel und das Jahr davor...nein, daran wollte sie lieber nicht denken. Aber andererseits war es vor allem ein Spaß für die Heinzel und die Schüler, die sich in jedem Jahr auch über die Lehrerkostüme bestens amüsiert hatten. Allerdings funktionierte das auch umgekehrt...

"Magister, wenn Sie wollen...?", machte ein Heinzelpirat die tagträumende Theophanu darauf aufmerksam, dass sie an der Reihe war. "Oh. Ja. Natürlich." Magister Schmidt stolperte halb durch die Tür und fand sich gleich darauf im Speisesaal wieder.

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Dominic stand in der Eingangshalle und blickte sich um, den Kopf zwischen die Schultern eingezogen. Es war laut, bunt und dreckig in der Halle, Fasching eben. Er wusste nicht, was daran so toll sein sollte, bei ihm daheim gab es sowas gar nicht, so ein Schmu wurde da nicht gefeiert. Das Problem war, dass er bereits gestern Abend wusste, dass es Faschingszeit war. Diese Tatsache war ihm so sehr auf den Magen geschlagen, dass er kaum einen Bissen herunterbekommen hatte und dementsprechend ausgehungert war. Er musste einfach in den Speisesaal. Es war jedes Jahr das Gleiche, wenn diese alberne Kostümierung nur nicht immer wäre. Er war bereits Mönch, Teufel, ja sogar schon Kerze gewesen, totaler Blödsinn eben. Stumm, mit tief in den Taschen vergrabenen Händen, wartete er darauf, dass er dran war und die Einladung, einzutreten quittierte er nur mit einem Schnauben. Rasch schritt er durch die Tür und betete, dass er nicht allzu albern aussehen würde.

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Anaximander seufzte und stellte sich auf die Zehenspitzen, um einen besseren Überblick über die Mengen an Schülern zu haben, welche die Eingangshalle bevölkerte. Er war noch in der Bibliothek gewesen, Pandora war im Langhaus geblieben und verabredet hatten sie sich hier in der Eingangshalle. Dass dies nicht gerade seine beste Idee bisher gewesen war, wurde Anaximander klar, während er nach seiner Freundin Ausschau hielt. Aber hier würde es immer noch einfacher sein sie zu entdecken als im Speisesaal ohne irgendeine Ahnung, in welches Kostüm sie gesteckt worden war.

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Große Menschenmassen waren etwas, das in Eustach mindestens so viel Panik auslöste wie der Anblick von zu viel Wasser. Doch während man dem Wasser meist recht problemlos aus dem Weg gehen konnte, war das mit den Menschenmassen öfter ein wenig problematisch, vor allem, wenn sie in einer Eingangshalle standen, in der man selbst sein musste, weil man sonst nicht in den Speisesaal konnte und nichts zu essen bekommen würde.

Eustach hippelte am Rand der Halle herum und suchte einen Weg in Richtung Tür, die möglichst wenig Körperkontakt bedeutete. Allerdings schien es einen solchen Weg nicht zu geben. Eustach zog den Kopf ein, versuchte sich noch kleiner und schlanker zu machen als er war, hielt die Luft an als würde er gleich im Wasser untertauchen und drängelte dann so schnell es ging durch die anwesenden Schüler in Richtung Tür, wobei er sich an einigen recht frech vorbeiquetschte, die geduldig anstanden.

Anaximander wurde von Eustach angerempelt. "He, Du kleiner Rüpel", entfuhr es ihm und er hechtete dem Jungen hinterher. Er bekam Eustach allerdings nicht zu fassen, sondern fand sich gleich darauf zusammen mit dem Jungen im Speisesaal wieder.

tbc: Rungholt: Speisesaal (+ Eustach)