Hauptgebäude:Speisesaal

Eulalia hatte ruhig mit angesehen, wie sich Amabella immer tiefer in die Bedroullie ritt. Aber anstatt ihr zu helfen, wie es sich vielleicht für eine Freundin gebührt hätte, amüsierte sie sich sehr über die verzweifelten Versuche die Aufmerksamkeit von Högni zu erreichen. Auch ihr Dates, bzw. Date mit Quentin hatte genau das zum Ziel gehabt.
Als dann Anselm müde und nass in den Speisesaal kam, kam dann doch ihre nette Art hervor. Irgendwie schaffte dieser Kerl es doch immer wieder sich wie ein Mädchen zu verhalten. Aber ohne einen bissigen Kommentar ging es dann aber doch nicht:
"Amselchen, warum trägst du keine kurzen Hosen, draußen sind doch 30 Grad!" dann schüttelte sie ihren Kopf und mit einem Wusch ihres Zauberstabes war der Junge wieder trocken.
"Irgendwann vergisst du noch deinen Kopf im Schlafsaal und du würdest es noch nicht mal merken, wenn du gegen den Leuchttum laufen würdest."

Aber da sie Anselm ja doch irgendwie mochte, übersprang sie weitere Kommentare und sagte nur: "Gehen wir heute abend zusammen zu dem Fest? Kleine Kinder essen und so?"

Anselm wusste im ersten Moment gar nicht, wie ihm geschah, als er spürte, dass er von einem Zauber affektiert wurde, doch dann spürte er eine irgendwie geartete Veränderung. Er blickte auf seine Hosenbeine, ob Eulalia sie kurz gezaubert hätte, aber dem war wohl nicht so. "Dann war das mit den 30° offenbar eine Lüge." sagte er mehr zu sich selbst, bevor er Eulalia ein wenig verplant angrinste.
"Ich weiß zwar nicht, wovon du redest, aber es wird wohl so sein, wie du sagst. Aber heute Abend ist doch Walpurgisfest. Wollen wir zusammen hin? Du kannst kleine Kinder essen, Dominic zum rumknutschen animieren oder was auch immer du dir heute vorgenommen hast und ich mache Schwester Hindendrupp schöne Augen oder so." Dann leerte er seine Kaffeetasse und schenkte sich nach.

Angeekelt von Anselms Äußerungen gegenüber Dominic und Schwester Hindendrupp verzog sie ihr Gesicht. Manchmal wusste sie echt nicht auf welchen Planet er sich wieder befand und ob er das auch wirklich ernst meinte.
"Also ich verspreche Dominic in Ruhe zu lassen, außer er provoziert mich, und du versprichst der Krankenschwester nicht nachzusteigen. Die Arme hat schon üble Alpträume, so jedenfalls munkelt man in Krankenschwesterkreisen. Wir haben etwas Spass und morgen geht die Welt genauso weiter wie gestern. Ist das ein Deal?"

Wenn Anselm dieses Gespräch später am Tag geführt hätte, dann hätte er auch die Äußerung Eulalias ein wenig anders verstanden und einen Hintersinn darin vermutet, so nahm er das einfach nur so hin.
"Du verstehst echt gar keine meiner Witze, oder? Du erinnerst mich ein wenig an Bernward Winckelstab, der hat die auch nie verstanden. Und der studiert mittlerweile nach Allem, was ich gehört habe, also besteht auch für dich noch Hoffnung, Eulchen. Die Welt geht morgen sowieso so weiter, wie sie gestern gegangen ist, also klingt das nach einem akzeptablen Deal. Jetzt erzähl mir aber mal, wie du in Krankenschwesterkreisen verkehren kannst."

Zufrieden mit sich selbst, dass sie Anselm so geschickt in ihre Fänge gezogen hat, grinste sie in die Runde und goss sich und Anselm noch etwas Kaffee nach.
Dann aber fiel ihr doch noch eine passenden Antwort zu Anslems Äußerung ein:
"War Bernward Winckelstab dein Alter Ego? Das mit den Krankenschwesterkreisen war auch nur ein Scherz!" Und als ihr die Ironie ihres Aneinandervorbeiredens aufgegangen war konnte sie sich vor Lachen kaum halten und Tränen liefen ihr über das Gesicht, so Lachen musste sie.

Irgendwie waren wohl männliche Hormone in der Luft. Erst Amabellas Liebesgeständnis, jetzt sie selbst im Lachflash... wenn jetzt auch noch Dominic anfing jemanden anzumachen, dann würde die Welt völlig aus den Fugen geraten.

Anselm guckte ein wenig irritiert. "Bernward Winckelstab? Wer ist Bernward Winckelstab?" Anselm hatte besagten Schüler auf die Schnelle erfunden und hatte es schon direkt wieder vergessen, dass er ihn erfunden hatte, um Eulalia ein wenig aufzuziehen. Als Eulalia dann auch noch losgackerte guckte er total verständnislos aus der Wäsche. Er blickte ihr einen Augenblick beim Lachen zu, während er beherzt in sein Croissant biss und noch einen Schluck Kaffee trank.
"Ich habe beschlossen, für Walpurgis ein Lied zu schreiben. Hast du irgendwelche Ideen, was in dem Lied vorkommen sollte?" fragte er dann einfach, als ob Eulalia sich überhaupt nicht komisch verhalten hätte. Wahrscheinlich hatte er das sowieso schon wieder vergessen, dass solch ein Anfall eher untypisch war für sie.

Eulalia schluckte den Rest des Lachens einfach hinunter und wurde dann wieder ernst.
Anselm immer mit seinen Texten und Gedichten. Zu gegeben er war wirklich gut, das kreativ, was man an dem "Schüler" Bernward Winckelstab schon wieder gesehen hatte. Eulalia war klar gewesen, dass er ihn nur erfunden hatte, aber dass er das ebenso schnell wieder vergass. Nun manchmal war Anselm einfach nur anstrengend und dieses ständige ignorieren von feststehenden Tatsachen...

"Nun, irgendwas mit Feuer, Mut, Liebe, Birkenzweig, und so."

Eulalia lag nicht viel an Musik, aber sie wusste, wenn Anselm so etwas schrieb, dann würde er nicht ganz so überrascht sein, wenn er heute abend einen Birkenzweig in seinem Gürtel fand. Sie wusste zwar, dass Anselm wahrscheinlich einen Wink mit dem Zaunpfahl nicht verstehen würde, aber ihn gleich damit zu erschlagen, kam ihr dann doch zu hart vor.

"Danke, Eulchen, meine Muse. Wie immer eine Anregung. Auf solche Ideen wär ich überhaupt gar nicht gekommen. Ich hätte eher an sowas wie Essen, trinken, schlafen, Geschichtshausaufgaben abschreiben oder so..." Er legte kurz die Stirn in Falten. "Nein, das hab ich gestern ja selber noch gemacht. Nichts für ungut."
Er betrachtete sie einen Moment. "Dich interessiert nicht im Geringsten, was ich gerade laber, oder? Scheinekotelett, Griebrei, Haftpflichtversicherung, Waschtag... Das mit den Birkenzweigen war doch gleich." Er schnippste nach kurzer Zeit mit den Fingern. "Die steckt man seiner Liebsten zu, oder? Oder seinem Liebsten, je nachdem, wer und in welcher Gemütsverfassung."

Eulalia fühlte sich etwas ertappt, aber so schlimm fand sie das nun doch nicht. Nur weil sie sich für sein Liebstes, oder zweitliebstes Hobby nach Quidditch nicht so begeistern konnte, das war noch lange kein Beinbruch.

"Ach Schätzchen", sagte sie daher. "Ich mag dich zwar, aber ich bin leider nicht zartbesaitet genug um mich für Musik oder Poesie zu begeistern. Das weißt du, das weiß ich und sogar Dominic würde es wissen. Aber wenigstens kennst du die Bräuche, und das war es woran ich dich erinnern wollte. Bei dir weiß man nämlich nie! Und wer weiß, vielleicht steckt dir heute ein nettes Mädchen einen Birkenzweig zu, was würdest du dann machen? In Panik ausbrechen, weil du glaubst Aliens würden dich entführen?"
Bei dem Gedanken musste sie erstmal schmunzeln. Das sie aber eigentlich genau auf seine jetztige Antwort gespannt war, ließ sie sich nicht anmerken.

"Die Aliens haben mir beim letzten Mal gesagt, sie würden mich nie wieder entführen, wenn ich nicht aufhören würde, so einen Blödsinn zu labern und auf ihren Köpfen herumzutrommeln. Also gehe ich mal nicht davon aus. Wenn mir jemand einen Birkenzweig zusteckt, muss ich aber wohl mal ein ernstes Wörtchen mit unserem kleinen rosa Wölkchen da drüben reden." Er deutete grinsend auf Dominic. "So wahnsinnig wäre hier doch sonst keiner, da du ja meinst, dass Schwester Hindendrupp von mir nur noch Albträume hat."
Er trank noch einen Schluck und blickte sich dann misstrauisch im Speisesaal um. "Oder weißt du von irgendwas, wovon ich nichts weiß, was ich aber wissen sollte, weil ich eine Stalkerin hab? Ich frage mich sowieso, wer immer die Unordnung in meiner Truhe macht und meine Unterwäsche klaut."

Jetzt fing Eulalia wieder an zu lachen. Anselm war aber auch lustig mit seinen Äußerungen.
"Ich denke ich weiß von niemanden, der dich mag. Alle hassen dich, denn du bist der gemeinste und hässlichste Kerl von ganz Runghold. Aber was deine Wäsche angeht: ich denke, dass bist du selbst. Aber ich bin weder deine Freundin noch deine Mama und muss mich deshalb nicht noch um deine Unterwäsche kümmern."

"Dabei habe ich ganz tolle, so mit Zauberstäben drauf und mit Trankkesseln und Herzchen und so." erwiderte Anselm grinsend. "Und wenn ich ab sofort Mama zu dir sage, bist du auch zuständig dafür, dass sie alle am richtigen Platz sind. Wieso sollte ich mir meine eigene Unterwäsche klauen? Das wäre doch absolut... verrückt, oder?" Anselm wuschelte sich durch die Haare.
"Und ich dachte immer, dass du der gemeinste und hässlichste Kerl von ganz Rungholt wärest, im Gegensatz zu dir bin ich doch fast schon ein Mädchen. Noch Kaffee?" Er wedelte mit der Kanne.

Eulalia überlegte einen Moment, ob sie wirklich verärgert sein sollte, denn dass, was Anselm grade zu ihr gesagt hatte, traf sie doch hart. Bisher hat sie nur rumgeschäkert, doch jetzt wurde es gemein und sie war kurz davor ihren Zauberstab herauszuholen und ihn ins nächste Jahrhundert zu hexen.

Sie entschied sich aber erst mal dagegen, wegen der Hormone in der Luft. Vielleicht affektierten sie ja auch ihn, wenn auch auf unterschiedliche Weise.
Aber so ganz konnte sie nicht unterdrücken,dass sie seine Äußerungen nicht mehr witzig fand: "Von einem Mädchen will ich keinen Kaffee!" Und dann verschränkte sie noch demonstrativ ihre Arme vor der Brust.

Kathy schaltete langsam, das sie Bella ziemlich in Verlegenheit gebracht hatte und wollte es nun auch wieder gradebügeln. "Hast du schon die Hausaufgaben für Verwandlungskunde?", fragte sie Bella hastig und fügte mit dem Gedanken, dass es wohl die blödeste Ablenkung ihrer Zeit war hinzu: "Ich habs nicht verstanden..."

Margo blickte vom Briefeschreiben auf und sah Fabienne. "Klar, dürft ihr euch dazusetzen.", sagte sie und zeigte auch einen freien Platz.

Während sie weiterschrieb, fragte sie: "Na, schon gespannt auf heute Abend?"

Sie biss von ihrem Marmeladenbrötchen ab und bekleckerte den Brief. "...Wie ärgerlich...", meinte sie und holte ihren Zauberstab hervor. "Tergeo." Der Marmeladenfleck verschwand, aber die Tinte auch. Margo konnte noch mal von vorne anfangen.

"Danke." sage Fabienen und setzte sich freudig auf den Stuhl. "Was schreibst du da?" fragte sie dann. während sie ihre Cornflakes aß.

[OOC: Du hast vergessen Diana zu sagen ob sie sich setzten darf oder nicht^^]

"Einen Brief nach zu Hause.", antwortete Margo. Sie merkte, dass ihre Handschrift nicht so ordentlich war wie gewohnt, atmete einmal kurz durch und begann dann langsamer den Brief weiterzuschreiben. "Ist ja so üblich, dass man zur Walpurgisnacht Briefe nach Hause schickt. Hast du das etwa noch nicht getan?"

Amabella bemerkte, dass Kathy sie herausreißen wollte und so drehte sie sich schnell zu ihr herum. Die Röte stand ihr immer noch im Gesicht und würde auch nicht so schnell weggehen, aber wenigstens konnte sie sich ablenken.

"War eigentlich ganz einfach. Verformungszauber funktionieren auf molekularer Basis. Die Magie wirkt hier auf das allegmeine Gefüge ein. Da Natriumchlorid eines der einfachsten Gefüge hat, funktioniert Salz einfacher als Stein."

"Chapeau." erwiderte Anselm auf die Äußerung Eulalias, denn sie hatte damit indirekt bewiesen, dass sie doch ein Mädchen war. So zickig war schließlich kein Kerl. Aber wenn er das aussprach, würde sie ihn wahrscheinlich auf den Mond hexen, so wie sie gerade aussah. Darauf hatte Anselm heute wirklich keine Lust und überlegte, wie er aus der Bredoullie herauskommen sollte.
"Ich könnte mir aber so eine Servieruniform anziehen mit Spitzenschürze und Häubchen auf dem Kopf. Dann wär ich kein Mädchen, sondern eine Servierdame." Vielleicht half ja eine Selbstherabwürdigung, damit hatte er eh keine Probleme, das gehörte zu seinem Standardrepertoire.

"nö, ich kenne mich mit der Walpurgisnacht nicht so gut aus. Ich habe auch keine Eule mit der ich einen Brief nach Hause shcicken könnte." stellte Fabienne enttäuscht fest. Sie hatte nun ihre Cornflakes aufgegessen. "Mann bin ich satt." murmelte sie so nebenbei. "Die Shcule stellt uns doch sicher Eulen wenn wir keine eigenen haben oder?" fragte Fabienne.

"Wenn du nicht mehr kannst, esse ich gerne deine Cornflakes", bot Diana Fabienne an und grinste, dann sah sie Margo zu, wie sie den brief schrieb. "Och nein, dann muss ich das ja heute auch machen! meine Mutter kriegt jedes mal fast einen herzinfakt, wenn eine Eule von mir kommt. Sie hat Angst vor Tieren. Und mein Vater schreibt mir meterlange Romane darueber, wer in seiner Arbeit befoerdert worden ist, und wer nicht, wenn ich ihnen schreibe. Na super." Sie schmierte sich schnell ein Nuttelabrot und steckte es sich in den Mund. "Also ich bin schon aufgeregt, obwohl mein Vater Zauberer ist, habe ich noch nie so richtig eine Walpurgisnacht mitgemacht. Muss man wirklich nackt um ein Feuer tanzen, so wie es in Legenden ist? ich muss wissen, ob ich mich raiseren muss!", fragte sie Margo und lachte kurz. "Du kannst eine Eule ausleihen, keine Sorge!"

"Ich will aber trotzdem nichts schreiben. Meine Mutter regt sich immer tierisch auf wnen EUlen ins Haus fliegen. Sie redet dann immer was davon, dass Zauberer die Post benutzen sollen und sowas. Das erspar ich ihr und meinem Vater mal." Fabienne schob ihre leere Cornflakesschüssel zu Diana. "Die sind shcon ler tschuldigung." sagte sie dann mit einem Grinsen im Gesicht. "Also wenn du echt vor hast nackt um ein Feuer zu tanzen, dann mach ich mit zu zweit ist das sicher lustig. " sagte Fabienne und lachte auf.

Margo war mit ihrem Brief soweit fertig. Sie schaute noch einmal drüber, lächelte dann, weil alles wie gewohnt fehlerfrei war, und versiegelte ihn.

"Rungholt hat eine begrenzte Zahl altersschwacher Schuleulen. Die findest du in der Eulerei im 2. Stock. Allerdings kann es da mitunter lange dauern, bis der Brief ankommt..."

Dann drehte sich Margo zu Diana: "Traditioneller Weise würde man das machen. Allerdings fliegt man dafür auch zum Blocksberg. Und da das so weit ich weiß nicht geplant ist, werden wir wohl die Kleider anbehalten." Margo lachte. Ihre Familie nahm manchmal an diesen Riten teil, aber Margo hatte bisher nicht mitgedurft, weil sie ja noch keinen Zauberstab hatte - und jetzt war sie auf der Schule und somit zu weit weg, um mitzufliegen. Allerdings wusste sie von ihrem Bruder Rick, dass das Ganze nicht unbedingt immer ansehnlich war. Margo wollte sich gar nicht vorstellen, wie Großmutter nackt um ein Feuer tanzte.

Als Fabienne und Diana dazu kamen, rückte Eustach nur eilig zur Seite, damit sie auch Platz hatten. Es genügte ihm, dass er gerade Gisela anscheinend sehr gegen sich aufgebracht hatte. Irgendwie - fand Eustach - schaffte er es immer, andere zu verärgern, egal was er tat. Er seufzte stumm und vertiefte sich in sein viertes Brot, dieses Mal mit Quittenmarmelade.

"Hey Fabi!", sagte Penny die das Gespräch quer über den Tisch mitverfolgt hatte. "Wenn du magst kannst du meine Eule nehmen, Lumos ist sehr zuverlässig, wenn du willst kann ich sie dir eben zeigen?" Penny lächelte Fabienne freundlich zu. Lumos war wirklich eine sehr eigene Eule. Schon einige Male hatte sie Penny in den Finger gebissen, aus reiner Freude an der Sache, aber deshalb hatte sie Penny so lieb.

Sie war sich sicher, das ihre Eule es nie böse mit ihr meinte und einen praktischen Vorteil hatte die Sache auch: Lumos ließ niemanden an sich ran, von dem sie nicht wusste, ob er oder sie den Brief versenden durften. Also musste Penny zwar jedes Mal erst mitgehen und Lumos bekannt machen, aber so schloss sie wenigstens einen Eulenmissbrauch aus...