Langhaus: Elwetritschen - Aufenthaltsraum

Dies ist der eigentliche Hauptraum des Hauses. Er ist recht groß mit einer dunkelblauen Tapete an der Wand, in welche Tritschen und Monde gestickt sind. Wenn man die Tapete anschaut, schlagen die Tritschen mit den Flügeln, zwinkern und hüpfen herum. Ansonsten verhalten sie sich aber ruhig. Die Wand gegenüber der Fensterfront ist allerdings ganz ohne Tritschen oder Monde und nur blau gestrichen. Es ist eine gute Tradition von Rungholt, dass die Schüler diese Wand mit persönlichen Dingen schmücken können wie Postern, Bildern, Fotos oder anderen Dingen.

Im Raum steht ein großes Sofa, ebenfalls in Dunkelblau gehalten, auf dem fünf Schüler bequem Platz finden. Es gibt zudem mehrere Sessel, die um den Kamin gruppiert sind, und eine Reihe von Tischen, an welchen man Brettspiele spielen oder Hausaufgaben machen kann. In einem Regal an der Wand steht eine Auswahl an Lexika und Schulbüchern sowie mehrere Schachteln Zauberschach, Explodierender Schnapp sowie ein ganz normales "Mensch-ärger-Dich-nicht"-Spiel. Auf einem Beistelltisch steht immer eine Karaffe frischer Saft und eine Schale mit Obst und Keksen. Schüler aus anderen Häusern sind hier gerne gesehen, jedenfalls bis zur Nachtruhe.

pp: 16:00-18:30 Uhr: Freizeit - Rungholt: Geräte-Haus

Es regnete noch immer, als Simon nach dem Abendessen in den Aufenthaltsraum kam. Einen Moment sah er bedauernd in den Regen hinaus, dann ging er und holte sich ein Buch, um es sich im Aufenthaltsraum gemütlich zu machen. Er hatte sich für 'Neue Tricks fürs Kunstfliegen' entschieden, das er zu im Bogenfleet gekauft hatte und das ein paar interessante Manöver enthielt, zusammen mit einer genauen Anleitung und Tipps für Vorübungen, sowie eine Papierfigur auf einem Besen zum Herauslösen.

Diese Figur war zeigefingergroß und schwebte jetzt auf ihrem Besen über Simons Schoß, während er auf dem Sessel saß, das aufgeklappte Buch auf seinen zum Schneidersitz verschränkten Beinen. Mit dem Tipp seines Zauberstabs ließ er die Figur langsam das Manöver vorfliegen, das auf der aufgeschlagenen Seite beschrieben war. Er schaute es sich an, dachte nach und ließ die Figur die Übung wiederholen.

pp: 18:30-20:00 Abendessen: Hauptgebäude: Speisesaal

Amabella kam trockenen Fußes im Langhaus an, dass wie erwartet fast leer war. Nur ein paar Achtklässler sowie Simon waren da. Sie winkten allen zu, und verzog sich dann mit ihrem Buch auf ihren Lieblingssessel.

pp: 18:30-20:00 Uhr: Abendessen - Hauptgebäude: Speisesaal (EG) (+Sevda, +Tethys, +Aaltje)

Kichernd waren die Mädchen zu dem Langhaus gelaufen und ehe Tatjana auch nur darüber nachgedacht hatte, spannte sie einen magischen Regenschutz über die kleine Gruppe, sodass Tethys nicht einmal ihren Regenschirm aufspannen musste. Vollkommen trocken kamen die Mädchen im Langhaus an.

Im Aufenthaltsraum angekommen blickte sich Tatjana um und erblickte Simon, der auf einem Sofa saß und in Miniatur-Quidditch-Spieler vertieft war. Es sah schon fast nach Arbeit aus, wie er dasaß, mit dem Buch auf dem Schoß und dem ernsten Blick. Schüchtern hob sie eine Hand zur Begrüßung und war fast froh, wenn er sie hoffentlich gar nicht sah. Schnell ging sie weiter, grüßte ein hübsches, rothaariges Mädchen in einem Sessel und ging zu dem großen Tisch, der in der Mitte stand.

„Entschuldigt mich bitte.“ Begann sie und lächelte in die Runde. „Aber ich möchte schnell nach Robin sehen. Er hat doch so Angst vor Gewitter. Ich beeile mich auch.“

Und mit schnellen Schritten war sie im Korridor zu den Zimmern verschwunden.

Tbc: Langhaus: Elwetritschen - Zimmer (Mädchen/8. Klasse)

pp: Langhaus: Elwetritschen - Zimmer (Mädchen/8. Klasse)

Schnellen Schrittes gelangte Tatjana zurück zum Aufenthaltsraum.

„Sorry, Leute. Ich habe mich beeilt.“ Ein freudiges Lächeln lag auf ihrem Gesicht, als sie sich zu Tethys und Sevda an den Tisch setzte.

„Ist Ziphin noch nicht zurück?“ Sie hoffte, einer der beiden würde einfallen, was sie mit dem Abend noch machen konnten.

"Nein, der ist noch nicht da." Tethys hatte es sich schon an den Tisch gesetzt, den sie zum Spielen wohl benötigen würden. Sie mochte die Sessel zwar lieber, aber sie war nicht zum Herumlümmeln mitgekommen. Sie goss sich einen Saft ein und studierte die Auswahl an Spielen, die im Aufenthaltsraum stand: Zauberschach, Explodierender Schnapp, Mensch-Ärger-Dich-Nicht und ein Kartenspiel war auch dabei. Das war dasselbe, was in jedem Langhaus zur Auswahl stand, aber viele Schüler brachten auch selbst Spiele mit.

"Fangen wir einfach schon mal ohne ihn an. Worauf habt Ihr denn Lust? Wieder mal Mensch-Ärger-Dich-Nicht?" Der Klassiker, den sie schon oft gespielt hatten. Man spielte das in ihrem Alter nicht mehr wegen des Spiels, vielmehr als Nebenbeschäftigung während des Quatschens. Und man brauchte keine Magie dafür. Das war ohnehin die Vorassetzung wenn Tethys mitspielen können sollte.

pp: Spieleinstieg

Das Wetter war ja Alles andere als angenehm, dachte sich Kattla leicht missmutig, als sie den Aufenthaltsraum betrat. Ihr dunkler Mantel war etwas nass, ihre Haare waren ebenfalls feucht. Im Raum befanden sich wirklich nicht sehr viele Leute. Auf dem großen Sofa saß Simon von Mansfeld, der sich Flugübungen aus einem Buch ansah. Er erschien ziemlich konzentriert; Sie vermied es, ihn zu stören. Kattla bemerkte recht schnell Amabella, die etwas weiter hinten auf ihrem 'Stammsessel' saß. Sie lächelte und lief auf sie zu.

„Hey, Ama.“ grüßte sie und zog einen Stuhl heran. Sie streifte ihren Mantel ab und hängte ihn über die Lehne. „Ich habe dich heute kaum zu Gesicht bekommen. Es war heute Alles total chaotisch.“ sagte sie und stellte sich etwas näher an den Kamin, während sich sich ihre Hände rieb. „... Erst habe ich beinahe die Fähre verpasst und dann musste ich auf der Wassernixe einem seekranken 7. Klässler helfen. Der Junge war echt fertig; Hat sich tatsächlich auf meine Hose übergeben.“ erzählte sie und hob kurz die Schultern an. Als ihr warm genug war, setzte sie sich auf den Stuhl und sah Amabella fragend an. „Und, wie waren deine Ferien so?“

Amabella war so vertieft in ihr Buch, dass sie Kattla erst bemerkte, als diese sie direkt ansprach. Amabella kannte das Mädchen schon seit der 5. Klasse, aber das sie wirklich alles über das Mädchen wusste, konnte sie nicht sagen. Kattla sprach nie von sich aus über sich und Fragen wich sie immer aus. Amabella hatte es daher aufgeben sie nach ihren Gefühlen oder nach Zuhause zu fragen.

"Hey Katy! Schön dich zu sehen! Ich habe dich schon gesucht, aber schön, dass du mich gefunden hast. Ich musste niemanden helfen, ich war einfach nur froh, von diesem verdammten Schiff herunter zu kommen. Du weißt ja, wie ausgereift meine Schwimmfähigkeiten sind. In den Ferien waren meine Mutter und ich in Paris und später in Monaco zu einem Konferenz von meinem Vater. Paris war schön, vor allem der Louvre, Monaco war langweilig... diese ganzen Empfänge und so..." Nach kurzen zögern fügte sie hinzu: "Wie waren deine Ferien?"

Der Aufenthaltsraum füllte sich zusehends, ab und an rannten ein paar Fünftklässler durchs Bild, die vom Zimmer zum Waschraum und zurück eilten. Sie hatten gleich Nachtruhe, aber ob die Tutoren das am ersten Tag so eng sehen würden, wagte Simon zu bezweifeln. Selbst Anjun würde sicher ein Auge zudrücken, falls die Kleinen nicht gleich eine Party in ihrem Zimmer feiern würden. Simon klappte sein Buch schließlich zu und rieb sich den Nacken. Er überlegte, ob er noch einmal nach drüben zu den Nachtkrabs sollte, um zu schauen, was Anjun so trieb. Vermutlich saß sein Cousin mit Lara zusammen, vielleicht aber auch nicht. Nachschauen würde nicht wehtun. Simon brachte seine Lektüre weg und verließ das Langhaus.

[OOC: Das Gespräch mit Anjun findet sich im Timeplay.]

Als er später wieder zurück kam, waren die jüngeren Schüler anscheinend alle brav im Bett und der Aufenthaltsraum hatte sich deutlich geleert. Simon holte seine Waschsachen und machte sich auch bettfertig. Dann ging er auf sein Zimmer.

tbc: Langhaus: Elwetritschen - Zimmer (Jungen/10. Klasse)

Kattla hörte ruhig zu, während ihre Klassenkameradin erzählte. Frankreich, Monaco... Hörte sich spannend an. Sie wusste, dass Amabellas Familie reich war. Und ihr Vater hatte im Ministerium irgendwas mit Transport zu tun. Da war es wohl nicht allzu unwahrscheinlich, dass sie viel in der Weltgeschichte herum kam. "Monaco war langweilig... diese ganzen Empfänge und so..." meinte sie. "Kann ich mir vorstellen." pflichtete Kattla ihr bei und nickte. Aber mehr aus Reflex, als aus wirklichem Mitgefühl. Kattla konnte es sich ja eigentlich nicht wirklich vorstellen. Empfänge mit irgendwelchen reichen und adeligen Leuten... Es war eine etwas bizarre Vorstellung. Wie würde sie sich wohl in so einem Umfeld zurecht finden? - Wahrscheinlich gar nicht, dachte sie sich belustigt. Ein Landei, wie sie, gehörte eher in Gummistiefel, als in ein enges Abendkleid...

Auf Amabellas Frage grinste Kattla leicht. "Ach, du weißt ja; Es ist Grimheven, da passiert nichts." lautete ihre Antwort. "Willst du auch ein Glas Saft? Also ich hol mir mal eben eins." meinte Kattla und wartete kurz auf ihre Antwort. Dann erhob sie sich von ihrem Stuhl und ging zu dem kleinen Beistelltisch rüber, um sich etwas Orangensaft einzuschenken...

Mitspieler: Tethys, Aaltje, Tatjana, Sevda

Sevda war ganz sprachlos gewesen, als Tatjana auf dem Herweg über sie alle einen großen Regenschutzzauber gespannt hatte, als wäre es nichts gewesen. Das Mädchen hatte wohl vergessen, wie schlecht sie sich den ganzen Tag gefühlt hatte, und ihre Wangen glühten ein wenig. Sevda freute sich; Tatjana schien sich in ihrer aller Gesellschaft wohlzufühlen und Sevda hoffte, dass die neue Mitschülerin genauso eine Freundin werden könnte wie es zum Beispiel Tethys war.

Als sie sich an den Tisch setzten, huschte Sevdas Blick automatisch zum Kamin, wo Simon saß. Er war in ein Buch vertieft und seine hellbraunen Haare schienen im Schein des Kaminfeuers leicht rötlich zu glänzen. Sie waren sehr viel kürzer und ordentlicher geschnitten als noch zu Ende des letzten Schuljahrs, aber es gefiel ihr auch so. Auch sein blasses Gesicht und seine schönen Gesichtszüge wirkten leicht und elegant in diesem warmen Licht und Sevda entfloh ein leises Seufzen.

Schnell biss sie sich auf die Lippe, als sie es bemerkte und riss ihren Blick abrupt von Simon los. Tethys hatte eben eine Frage gestellt, so viel hatte Sevda mitbekommen, aber alles andere hatte sie vollkommen ausgeblendet. 'Oh oh...' Und schweren Herzens blickte sie Tethys an und fragte zögerlich: "Was?" Sie hatte keine Ahnung, was in den letzten Minuten geredet oder getan worden war - besser, es gleich zuzugeben, als herumzudrucksen und es noch schlimmer zu machen.

Mitspieler: Tethys, Aaltje, Tatjana, Sevda

Aaltje ließ sich mit einem lauten Plums auf das Sofa sinken und lehnte den Kopf nach hinten an. Was für ein anstrengender Tag. Langsam machten sich bei der Schülerin Kopfshcmerzen bereit und ein Ziehen ging durch ihre Kopfwunde. Wie unnötig. Keine zehn Hippogreife könnten sie jetzt dazu bewegen in ihr Zimmer zu gehen, dazu war sie viel zu faul in diesem Moment. Kurz bevor sie über den Tag nachdenken konnte um ein Fazit zu schließen hörte sie die Worte 'Mensch-ärgere-Dich-nicht'. "Oh!", rief sie aus. "Das kenne ich noch nicht, ist es schwer?" Da sich Aaltje in den letzten Jahren sogut wie immer aus dem Leben der anderen herausgehalten hat um ihr eigenes Ding zu machen sind ihr solche Spiele entgangen. Zu Hause drückte sie sich wo sie kann.

Mitspieler: Tethys, Aaltje, Tatjana, Sevda

Tatjana lächelte und setzte sich an den Tisch. Das Spiel mochte sie gern; Zuhause hatten sie es häufig gespielt. Dann folgte sie Sevdas Blick, der auf Simon ruhte. Etwas verwundert blickte sie auf die Spielschachte. Was war das denn?

Tatjana erinnerte sich an die kurze Szene auf der Fähre, als sie Sevdas Blick zu den älteren Jungen gefolgt war und so Anjun bemerkte, der bei einem Heinzel stand. Mal ganz davon abgesehen, dass sie selbst die Szene falsch interpretierte; sie hatte einzig wegen Sevda hingesehen! Konnte das etwa bedeuten, dass…?

Tatjanas Wangen liefen rot an und sie blickte noch einmal hoch. Simon hatte den Raum verlassen. „Sevda.“ Mit hochroten Wangen beugte sie sich vor. „Hast du eben Simon hinterhergeguckt?“

Wäre Amabella nicht eine nette und ruhige Person, würde sie vielleicht anstoß nehmen ans Kattlas ausweichender Antwort. Denn Amabella wusste nicht, wie es in Griemhieven war (sie kannte da nur Kattla, und die sagte nie irgendwas darüber) und sie wusste auch nicht was Kattla da die Ferien über gemacht hatte. Aber Amabella sagte nichts darauf, kannte sie doch das Spiel von Kattla bereits seit langem.

"Ja, das wäre sehr nett. Danke!"

Sie beobachtete Kattla dabei, wie sie die Gläser füllte: "Was hälst du von der Schweiz? Warst du schon mal dort? Ich noch nie, aber ich denke, das wird bestimmt spannend... kein Meer wo man zum Schwimmen gezwungen wird." Sagte sie grinsend. Ihre Mutter hatte ihr eine neue herangehensweise gezigt, wie man mit Menschen umzugehen hat, die von sich aus nichts preisgaben: Etwas von sich preisgeben und auf das Beste hoffen. Amabella war sich allerdings nicht sicher, ob das bei Kattla funktionieren würde.

Sie lief geschmeidig zu Amabella zurück und reichte ihr ein gefülltes Glas. "Bitte sehr." Kattla ließ sich wieder auf ihren Stuhl zurück fallen und führte das Glas an ihren Mund. Sie genoss den süßlichen Orangengeschmack. Sie fuhr sich durch ihr nasses Haar und antwortete: "Ich war noch nie in der Schweiz." Sie lächelte. "Ein Meer gibt es nicht, nein. Vielleicht Thermalquellen. Aber ich glaube, selbst du kannst nicht darin ertrinken." sagte sie und sah ihre Freundin keck an. "... Da hätte ich jetzt aber irgendwie Lust drauf. Schön in eine dampfende Quelle steigen... Das müssen wir als Erstes machen, wenn wir dort sind." sagte sie, während sie ihr Glas schwenkte.

Amabella grinste Kattla schräg über den Rand ihres Glases an. Die war echt gut, das musste Amabella schon zu geben, aber sie würde Kattla schon dazu bringen, ihr auch mal was Privates zu erzählen.

"Es soll auch schon Leute gegeben haben, die im knietiefen Wasser ertrunken sind!" meinte sie halb ersthaft halb im Scherz.

"Aber klar, das können wir gerne machen. Irgendjemanden den du dabei noch gerne mitnehmen würdest? Einen Jungen zum Beispiel... Simon zum Beispiel oder... da ist son neuer bei den Nachtkrabs, der sah eigentlich auch ganz nett aus..." fügte sie schelmisch hinzu. Amabella würde es gleich noch mal versuchen, so leicht ließ sie sich nicht abschütteln, auch wenn ihre innere Tatjana gerade einen Freudetanz aufführte, dass sie zu gegeben hatte mit Simon baden gehen wollen.

"Ja, das habe ich allerdings auch gehört."  antwortete sie. Kattla nahm noch einen Schluck von dem Orangensaft und sah das andere Mädchen prüfend an. Amabella war heute wieder so freimütig... „Meinst du etwa Aurelius?“ fragte Kattla ein wenig perplex. Wie kam sie plötzlich auf den? Wusste sie, dass Kattla ihn kannte? Kattla pustete eine Strähne aus ihrem Gesicht. Dann sah sie ihre Klassenkameradin mit hoch-gezogenen Augenbrauen an. „Und... Wie kommst du auf Simon?“

"Mensch-Ärger-Dich-Nicht ist ganz einfach", erklärte Tethys Aaltje. "Es ist ein Muggelspiel für kleine Kinder. Aber es ist sehr spaßig." Sie sah zu Sevda. "Ich fragte eben, ob wir das spielen wollen. Hast Du nicht zugehört?" Sie grinste, als ihr klar wurde, was Tatjana da gerade gesagt hatte. "Warst Du etwa durch Simon abgelenkt?" Der Junge war inzwischen verschwunden. Anscheinend hatte er das Langhaus noch einmal verlassen, trotz des schlechten Wetters. "Sag nur, den findest Du" - sie senkte ihre Stimme - "süß." Sie überlegte kurz. "Wobei, ist er eigentlich auch." Sie grinste schon wieder. Ach, manchmal war so eine Mädelsrunde doch auch schön. Da konnte man über Dinge sprechen, die man mit Ziphin dabei nicht bereden würde. Jungs, das war ein Mädchenthema.

Pp: Spieleinstieg

Hiro ging zum Langhaus der Elwetritschen. Durch den Regen; es war so befreiend. Er musste sich vorhin anstrengen, um Luca loszuwerden, aber dann hatte er es dennoch geschafft. Was eine kleine Joggingtour über die Insel bei Regen so alles bewirkte!

Er steuerte sofort die Duschen an; gut, dass er vorhin schon seine Sachen hingebracht und an die zahlreichen Haken verstaut hatte. Eine heiße Dusche und frisch gereinigte Klamotten und er  fühlte sich wieder wie neu. Das helle Hemd lag eng an, die Jeanshose war ihm heute im Laufe des Tages zwar etwas zu warm, aber gegen Abend war er froh, sie anzuhaben. Er blickte kurz in den Spiegel, wuschelte sich durch die nassen Haare und grinst sein Spiegelbild an. Nun würde er Ziphin heimsuchen! Der hatte sich schon den ganzen Tag vor ihm versteckt!

Gut gelaunt kam er im Aufenthalsraum der Elwetritschen an und blickte sich erst einmal um. Doch Ziphin war nicht da. Doch er sah Tethys, Aaltje und Sevda, die alle in Ziphins Jahrgang waren. Sicher konnten sie ihm sagen, wo sie den Tunichtgut finden konnte.

Sicheren Schrittes durchquerte er den Raum und grüßte Amabella und Kattla, die sich unterhielten.

„Hallo, meine Damen. Habt ihr eine Idee, wo ich Ziphin finde?“

Sein Blick blieb auf der Neuen in der Runde hängen. „Oh. Entschuldige bitte.“ Er streckte ihr die Hand entgegen. „Ich bin Hiroto Lonsky. Aber nenne mich Hiro.“

Pp: Langhaus: Elwetritschen - Zimmer (Jungen/9. Klasse)

Ein leises Husten entfuhr Luca, als er im Aufenthaltsraum ankam. Der bleiche Junge sah sich mit glasigen Augen im Aufenthaltsraum um. Es hatte für seinen Geschmack zu viele Leute hier. Er rümpfte leicht die Nase. Dann erblickte er Hiro und ein kurzes Lächeln war auf seinen Lippen zu sehen. Doch dann bemerkte er die Mädchen, bei denen er stand. Und einer von ihnen streckte er noch die Hand entgegen! Lucas Gesichtsausdruck verdüsterte sich.

Als er jedoch mit etwas unsicheren Schritten zu Hiro hinüber ging lächelte er den Mädchen zu. Ein freundliches Lächeln ... nur irgendwie erreichte es seine Augen nicht, die die Anwesenden kalt musterten und für einen Moment länger auf Tatjana ruhten. Dann schaute er zu Hiroto auf.

„Wo warst du, Hiro?“, fragte er leise, fast sanft. „Es geht mir nicht gut.“ Tatsächlich sah er kränklich aus und zitterte leicht. Unter normalen Umständen hätte er jetzt Tobias kommen lassen. Aber das hier war nicht normal. Ganz Rungholt war nicht normal. Hier war alles anders und das gefiel Luca nicht.

Tatjana blickte zu Tethys und ein ungläubiges Lächeln erschien auf ihren Zügen. Was? Sie fand Simon süß? Ihre Wangen liefen rot an, sollte sie erzählen, dass sie mit Simon gemeinsam im Schuppen gesessen und das Gewitter abgewartet hatte? Oder würden die Mädchen alle schreiend in Ohnmacht fallen? Sie hatte schon einmal auf ihrer alten Schule schwärmende Mädchen erlebt… doch diesmal konnte sie mitreden, denn sie war ein Teil von der Gruppe!

„Also… er ist total nett…“ flüsterte sie schüchtern und plötzlich wurde sie errettet. Von einem andern Jungen! Ein großer, hagerer, schwarzhaariger Junge, der die Mädchen wohl alle kannte, gesellte sich dazu und fragte nach Ziphin. Sein Blick blieb auf Tatjana hängen und schon wieder fühlte sie sich wie eine Art Attraktion.
Er streckte ihr höflich die Hand entgegen.

„Hallo. Hiro.“ Sie nahm sie Hand in ihre; sie fühlte sich warm und weich und irgendwie angenehm an. „Ich bin Tatjana. Tatjana Haberich.“ Sogar in ihren eigenen Ohren klang ihre Stimme schüchtern und heiser. Doch plötzlich stand ein anderer Junge neben Hiro; kleiner, und blass, aber mit den gleichen schwarzen Haaren und – irrte sie sich? – den gleichen Augen! Waren es Geschwister? Wie Teddy und sie? Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.

Der fremde Junge blickte freundlich – seltsam unfreundlich-freundlich – in die Runde und blickte sie für einen Moment länger an. Sie! Er blickte sie einen Moment kalt an! Tatjana lief es eisig den Rücken hinunter. Was hatte das zu bedeuten? Schnell faltete sie die Hände in den Schoß und blickte auf das Spiel auf dem Tisch.

Und schon stand Luca da! Hiro musste ein frustriertes Seufzen unterdrücken. Hatte er etwa den ganzen Nachmittag im Zimmer verbracht? Er sah blass aus, aber…

Hiro blickte zu Luca, ohne die Mädchen zu Wort kommen zu lassen. „Wenn du dich unwohl fühlst, geh auf die Krankenstation im Haupthaus. Fräulein Hindenrupp wird sich um dich kümmern.“ Und wo ich war, geht dich nichts an! fügte er in Gedanken hinzu, sagte jedoch nichts.

Freundlich wandte er sich wieder den Mädchen zu und wartete auf Antwort.

Amabella sah Kattla erstaunt an. Sie kannte Aurelius schon? Naja, sie kannte ihn ja auch schon, aber warum war sie so verunsichert?
"Ja, ich fand Aurelius ganz nett. Und du kannst doch Simon, wenn es darum geht, irgendwo zu schwimmen, ist er immer gleich mit dabei und er ist eigentlich ganz lustig. Findest du nicht?" Amabella jedenfalls hatte sich sehr gut mit ihm unterhalten können.

Kattla spielte nachdenklich mit ihrem Pferdeschwanz. "Ja, der Eulen-Typ.. Nett trifft es wohl ganz gut." sagte die Hexe. Sie hatte Aurelius in den Sommerferien getroffen und er war ziemlich neugierig auf Rungholt. Wie er es hier bisher wohl fand? Ein wenig interessierte es das Mädchen schon. Sie konnte ihn sich nämlich gar nicht ohne Eulen vorstellen. "Meinst du nicht, Simon würde sich nur mit uns langweilen? Aber klar, du..." Sie betonte das 'Du' scharf. "... kannst ihn ja gerne einladen, Amabella." Sie grinste ihre Schulfreundin frech an.

"Mensch, Hiroto, sei doch nicht so gemein", mischte sich Tethys ein und musterte den neu dazugekommenen Jungen. Eher der schmächtige und kränkliche Typ, aber vermutlich nicht viel jünger als Hiroto. Nein, sicher nicht, denn sonst wäre er neu in die Achte gekommen und das hätte Tethys bereits gewusst. Tatjana war die neue in ihrer Klasse. Dieser andere Junge musste in Hirotos Klasse sein, in der Neunten. Für die Zehnte war er eindeutig zu klein. Und Hiroto schien ihn zu kennen. Woher auch immer. "Wenn Du magst, zeige ich Dir, wo das Krankenzimmer ist", bot sie Luca an. "Und Ziphin", wandte sie sich wieder Hiro zu, "ist auf sein Zimmer gegangen. Er meinte, er hätte noch etwas zu tun."