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Falkenjagd

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Beitrag  Marlon Mondgold So Mai 15, 2011 11:12 pm

"Parrieren! Schneller! Härter! Aggressiver!...... Ist das Etwa Alles, mein dummer Neffe?" "Rictusempra!" Genau wie viele andere zuvor prallte der violette Lichtblitz an Marie-Gloriettas Zauberstab ab und eine große Explosion schleuderte den Jungen quer durch den Saal. "Was sollen diese Kinderflüche? Damit beeindruckst du keinen Jäger! Unglaublich was dein Vater angestellt hat. Ich bin schon fast am überleben,ob es nicht bedenklich wäre, einen so verweichlichten Mndgold Erben auf die Öffentlichkeit loszulassen!" Wut strahlte aus Marlons Eisblauen Augen und es schien, als könnten sie eine 2. Eiszeit über das gesamte Schloss legen. "Rede hier nicht über ihn! Ich bin nicht hier her gekommen, um mich noch mehr damit herumschlagen zu müssen!" Wütend sprang er auf und schoss eine Salve Flüche auf seine Tante ab. "Werden wir etwa wütend, kleiner?" "Sectumsempra!" Die Blonde Frau flog einige Meter zurück, Kleidung zerris und sie rappelte sich langsam auf. Keine Wunden, nur ein extrem schweres Kettenhemd unter dem zerrissenem Kleid, welches noch am glühen war und dann plötzlich verschwand und einem repariertem Kleid wich. "Sehr gut! Wer sich zurückhält ist schwach und hat schon verloren.Im Kampf zählt nur Wut und Hass. Vielleicht gibts es doch noch Hoffnung für dich kleinen Schwächling."

Das Schallen einer Glocke hallte duchr die Korridore des Schlosses. "Es wird Zeit. Servus, komm sofort her! Wir müssen erstmal deine Wunden heilen gehen.So kannst du dich nicht dort blicken lassen. Denk an das, was wir trainiert haben. Viele wichtige Personen werden dort sein und du hast unsere Familie zu repräsentieren! UNd nimm dich vor Kysira in Acht. Ich kenne sie gut. Sie ist genau wie ich eine Unsägliche und ich kenne niemanden, der besser für diese Aufgabe gemacht ist, als sie. Vertraue ihr nicht wie blind, sie wird es dir sicher nicht all zu leicht machen. Du kannst ihr ja eine Nachricht von mir überbringen. Sag ihr, der Minister will sie in einer wichtigen Angelegenheit sehen. Ich und sie sollen sich um 'Sie weiss schon was' kümmern. Sie wird wird dann bescheidt wissen. Und jetzt geh und zieh dich um und lass dich heilen! Wir müssen gleich aufbrechen."
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Beitrag  Anjun Baccaracus Mi Mai 18, 2011 10:24 pm

"Komm, ich stelle dich meinen Eltern vor."

Anjun schritt in hohen Stiefeln und silbergrauem Reitanzug neben Marlon. Er war gut gelaunt und schien ihn seinem Element. Die beiden Jungen führten ihre Flügelpferde am Zügel. Marlon hatte seinen Fuchs erst zur Falkenjagd von seinem Großvater erhalten. Zunächst geliehen, doch sollte er sich als würdiger Repräsentant auf diesem so wichtigen gesellschaftlichen Ereignis erweisen, hatte ihm Reinhold in Aussicht gestellt, dass er das Tier eventuell behalten dürfe.

Es war ein kalter Wintermorgen nach Weihnachten. Die beiden Jungen hatten Schulferien. In der Nacht hatte es noch gestürmt und geschneit, doch nun strahlte die Sonne von einem wolkenlos blauem Himmel. Überall lag der Schnee dick und weiß. Vom Zauberschloß blickte man über verschneite Berge und sanft geschwungene Hügel. Erst in ganz weiter Ferne am Horizont schimmerte im milchig weißen Silber die verzauberte Landschaft wie in einem Spiegel und erinnerte an die mächtige Magie, die hier herrschte.
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Beitrag  Marlon Mondgold Mi Mai 18, 2011 10:27 pm

Pure Begeisterung strahlte in Marlons Augen, wärend er Anjun folgte. Schon seit er den Bann betreten hatte, spürte er, dass dieser Wald etwas ganz besonderes war. Er konnte es nicht definieren, war es der Geruch, der Wind, die schneebedeckte Landschaft oder dieses seltsame kribbeln seiner Nasenspitze....irgendwas an diesem Ort war seltsam, doch auf eine sehr positive Weise und irgendwie fühlte sich Marlon schon von Anfang an mit all dem verbunden. Sein Staunen konnte er kaum im Zaum halten, wärend sie von der großen Burg, die mindestens so prachtvoll, wenn nicht sogar prachtvoller noch als Sternenbach war, aus weiter in den Wald gingen. "Wow..." Wie konnte sein Vater ihm nur all das Jahrelang vorenthalten? So tun, als wäre es kein Teil von ihm? Wahrlich ein Grund mehr, den Mann zu hassen, wäre es nicht sein Vater.

Vollkommen in Gedanken versunken führte Marlon also seinen Aethon zu einer Alee nahe der Burg. Ein prächtiger Rotfuchs von bester Zucht, der seines gleichen suchte. Neben dem Geschenk seines Großvaters fühlte er sich allerdings ein wenig unwohl mit dem Geschenk seiner Mutter. Sie und sein Cousin hatten ihm verischert, dass diese Kleidung der letzte Schrei für einen italienischen Edelmann der Zauberergesellschaft wäre und er wirklich gut darin aussehen würde doch er fühlte sich ungewohnt darin. So trug er nun dukelbraune Stiefel und eine schwarze Stoffhose, darüber ein mittelalterlich anmutendes weißes Hemd in seine Hose gesteckt und eine dunkelrote Weste mit dezenten silbernen Stickereien darauf, die zwar tailliert jedoch ein wenig länger als gewöhnlich war und ebenfalls eher an die Renaissance erinnerte. Um die Hüfte dabei einen breiten Stoffgürtel mit einer silbernen Schnalle und selbstverständlich seine Wappenkette. Um sich wenigstens ein wenig wohler zu fühlen und der ungewohnten Kälte standzuhalten hatte sich der Blonde jedoch einen schwarzen, pelzgefütterten Umhang mitgenommen.
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Beitrag  Anjun Baccaracus Mi Mai 18, 2011 10:31 pm

Sie überquerten die steinerne Brücke und kamen zur breiten Allee etwas unterhalb der Burg, auf der sich eine große Jagdgesellschaft versammelt hatte. Prächtig waren sie anzusehen in ihrer geschmückten Jagdkleidung und mit all den Falken, Habichten Sperrbern und Steinadlern. Die Flügelpferde schnaubten und der Vorsteherhund des Jagdmeisters wartete geduldig auf seinen Einsatz. Marlon kannte nur einige der vornehmen Gäste, doch viele schienen ihn zu kennen. Wann immer sie glaubten er sehe nicht hin, beobachteten sie ihn neugierig. Er hörte eine grün gekleidete Hexe mit einem Sperber auf dem Arm einem Zauberer zuflüstern: "Ist das der verschwundene Mondgold?"
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Beitrag  Marlon Mondgold Mi Mai 18, 2011 10:34 pm

"Schau mal, schon wieder einer dieser arroganten kleinen Mondgold-Teufel" Hörte er von der einen Seite, wärend von der anderen eine grün gekleidete Frau bemerkte, dass er der verlorene Mondgold sei. "Bei Merlin, du hast Recht! Dass der Junge sich überhaupt hier her traut, bei seinem missratenem Vater! Unglaublich, dass nun auch Blutsverräter hinter dem Bann geduldet werden!" tuschelte ein rothaarige, arrogant dreinblickende Frau, die er vorher schon einmal im Schloss zu gesehen haben glaubte. Ein hohes Tier und Oberhaupt einer wichtigen Familie, so dachte er. Niemals zuvor war seine Devise, die Contenance zu waren, wichtiger gewesen, als in diesem Moment. Er musste ihnen zeigen, wie wenig er mit seinem Vater gemein hatte, auch wenn jedes der Worte der anderen, wie ein Messerstich durch seinen Körper fuhren. Plötzlich schien es sogar durch den Mantel noch kälter als zuvor für den Jungen.
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Beitrag  Anjun Baccaracus Mi Mai 18, 2011 10:36 pm

„Mach Dir nichts draus.“, versuchte der junge Baccaracus seinen Schulkameraden aufzumuntern. „Sie kennen Dich eben noch nicht. Dabei sollten sie es besser wissen. Letztlich beleidigen sie damit auch uns. Meine Eltern würden hier nie jemanden dulden, der es nicht auch Wert ist.“

Der Jagdmeister trug gerade einen Steinadler zu einem dunkel gekleideten Mann mit langen rotbraunen Haaren. Er war groß gewachsen, aber wirkte seltsam blass und ausgezehrt, so als sei er lange Zeit krank gewesen. Zwei Männer mit Sternen auf den Knöpfen waren bei ihm. „Das ist mein Vater.“, raunte Anjun Marlon zu. „Warte, ich mache Euch bekannt.“ Der junge Baccaracus trat heran und grüßte höflich und sehr respektvoll. Dann zog er etwas an Marlons Hand. „Vater, Marlon Mondgold ist angekommen.“

„Du bist also der junge Mondgold.“Anjuns Vater, kam geschmeidig-elegant, fast provozierende langsam ein Stückchen näher und seine sturmgrauen Augen fixierten den Blonden. Es war ein unheimlicher, durchdringender Blick, der bis tief in seine Seele zu gehen schien. Er sprach nicht, sondern sah ihn nur an. Dann nickte er. „Willkommen hinter dem Bann.“
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Beitrag  Marlon Mondgold Mi Mai 18, 2011 10:47 pm

Von Anjuns Worten wurde er dann wieder aus dieser Kälte gerissen. Es tat gut, zu wissen, dass es Menschen gab, die ihn trotz seines Vaters schätzten. Anfangs hatte er ja von anjun gedacht, dass er genauso, wie die lästernden Mäuler hier denken würde, doch innerhalb des Schuljahres hatte er ihm immer mehr gezeigt, dass er mehr in ihm sah, als den Sohn eines Blutsverräters. Das er etwas wert war. "Danke...." seufzte er ein wenig erleichtert. Trotzdem erfüllte Unsicherheit und auch ein wenig Angst den blonden Jungen, als es nun daran ging, den berühmten Herrn des bannes zu treffen. Immerhin schien es ein sehr wichtiger Mann zu sein. "D...dein Vater?...Ehem....ja genau.." zu seiner Unsicherheit hinzu kam noch, dass der Mann, ganz anders schien, als er ihn sich vorgestellt hatte. Der kränklich anmutende Mann kam ihm ein wenig unheimlich vor, was sein unbehagen noch verstärkte. Voll Ehrfurcht verbeugte er sich vor dem herrn zu Baccaracus "Der bin ich. Es ist mir eine Ehre, Herr des Bannes."

Dabei fielen ihm die Sterne auf den Knöpfen der Gewänder von ein paar Leuten auf, mit denen sich cyberian umgab. Irgendwie passten die gar nicht zu den gewändern und erinnerten ihn mehr an eine Art Emblem oder so. Kaum hatte er sich wieder erhoben, begann plötzlich kurz, sich alles zu drehen und dem Jungen wurde für eine Sekunde schwaz vor Augen. Obwohl, nicht wirklich, eher sah er so viel auf einmal, dass er es nicht genau erfassen konnte. Für einen Moment war er sich nicht sicher, doch dann entschied er, dass er wohl zu schnell aufgestanden war. "Vielen Dank, für die Einladung, Herr."
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Beitrag  Anjun Baccaracus Do Mai 19, 2011 8:56 pm

Der Rabenherr nickte ihm noch einmal zu, dann wandte er sich wieder dem Gespräch mit den beiden Männern zu. Marlon hörte sie noch sagen „Hoffen wir, dass der Mond wieder aufgeht.“, als Anjun ihm schon bedeutete mit ihm zu kommen, um seine Mutter zu begrüßten.

Ein Ring hatte sich um Anjuns Mutter gebildet und die beiden Jungen mussten sich ein wenig den Weg bahnen, um durch die freudig erregte Jagdgesellschaft und ihre Pferde zu kommen. Frau Baccaracus saß in einem punziertem Damensattel auf einem großen Braunen. Ihre schlanke, feenhafte Gestalt war in einen Reitmantel aus allerfeinstem Leder gehüllt. Stickereien von Füchsen schmückten die Säume. Darunter schimmerte helles Pongé hervor. Ihr schweres, kupferrotgoldenes Haar trug sie offen, nur von silbernen Spangen in der Form von Raben zurückgehalten. Drei Männer erwiesen ihr gerade die Ehre. Marlon erkannte zwei. Es waren Minister Flaqstein und Baron von Gobs. Den dritten, einen jungen Mann mit glutvollen Augen, hatte er noch nie gesehen. Kysira Baccaracus lächelte huldvoll, als er ihr die Hand küsste und sprach einige Worte in französischer Sprache mit ihm. Dann kreuzte ihr Blick Marlons.

"Marlon Mondgold!," grüßte sie und schenkte ihm ein warmes Lächeln. Mit mit einer leichten Gewichtsverlagerung lenkte sie ihr Flügelpferd zu ihm, so dass er sie von Nahem betrachten konnte. Ihr Gesicht war hell und fein geschwungen, die gerade Nase und der rote, sinnliche Mund zeigten edles Ebenmaß. Ihr Lächeln war bezaubernd, der Blick ihrer klaren, blauen Augen so scharf wie der es schwarz-weißen Gerfalken auf ihrem Lederhandschuh.

"Wie schön, dass wir uns auch endlich kennenlernen." Sie streckte ihm ihre Rechte hin, damit er ihr die Hand küssen konnte. „Nicht wahr, Du wirst neben mir reiten, junger Mondgold?“

Ein Privileg. Eifersucht glomm in den Augen des jungen Mannes, mit dem sie bis eben gesprochen hatte, auf und er verneigte sich steif und ging. Offenbar getroffen dadurch, dass sie Marlon den Vorzug gab neben ihr zu reiten und nicht ihm.
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Beitrag  Marlon Mondgold Do Mai 19, 2011 9:11 pm

Was hatte der Mann gerade gesagt? Wieso sollte der Mond denn nicht aufgehen? Das hatte bestimmt eine versteckte Bedeutung. Hatte Anjun nicht mal gesagt, dass Marlons Familienname einen Hintergrund und eine Verbindung zum Mond hatte? naja er hatte keine Zeit mehr, darüber nachzudenken. Angestrengt versuchte Marlon mit Anjun Schritt zu halten, der sich den Weg durch eine große Menschenmenge bahnte, um endlich zu seiner Mutter zu gelangen. Neben ihr fand Marlon den Minister für Zauberei, sowie den Baron von Gobs wieder, die er jedoch nur aus den Medien kannte, sowie einen weiteren unbekannten jungen Mann, der sich mit Frau Baccaracus in einer anderen Sprache unterhielt.

"Salve, Signora Baccaracus." verbeugte sich Marlon, wie zuvor mit seiner Tante geübt und küsste die Hand der Frau. Eine wirklich einschüchternde Erscheinung, die ihn an eine Königin erinnerte und den Jungen, der sowieso von all den schillernden Erscheinungen verunsichert war, sich in diesem Moment winzig klein vorkommen lies. "Die Freude ist ganz auf meiner Seite und ich danke euch, für die Einladung. Es wird mir eine Ehre sein, mit euch zu reiten." anschließend begrüßte er auch die anderen Anwesenden mit jeweils einer Verbeugung und auch den jungen Mann, der bis eben mit Kysira geredet hatte. Doch dieser schien plötzlich alles andere als erfreut und verschwand augenblicklich aus dem Blickfeld des verstörten Mondgolds. "Wer war das nur?" murmelte der Junge vor sich hin, ehe er sich ebenfalls auf sein Pferd setzte.
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Beitrag  Anjun Baccaracus Do Mai 19, 2011 10:35 pm

„Hehe, jedenfalls ziemlich eifersüchtig.“, raunte Anjun Marlon zu, stieg in den Sattel und und klopfte seinem Apfelschimmel den Hals. „Ich reite heute mit meiner Tante Alara.“ Er wandte den Kopf etwas, um ihm auf eine elegante Reiterin mit langen roten Haaren und Porzellanteint, der vermuten lies, dass sie die Schwester seiner Mutter war, hinzuweisen. „Wir sprechen uns dann nach der Jagd.“ Er drückte die Schenkel zusammen und sprengte winkend davon.

Kysira Baccaracus sah ihrem Sohn lächelnd hinterher wandte sich dann wieder freundlich an Marlon: „Ist dies Deine erste Falkenjagd?“ Ihre schmale Hand streichelte liebevoll den Gerfalken auf ihrem Arm. Es war ein schönes Tier mit weißer Brust und schwarz-weiß gesprenkelten Flügeln. Sein scharfer Schnabel leuchtete gelb unter der Lederhaube hervor. „Möchtest Du sie mal halten?“
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Beitrag  Marlon Mondgold Do Mai 19, 2011 10:39 pm

"Eifersüchtig?" schaute Marlon Anjun fragend hinterher, als dieser zu seiner Tante verschwand. Wieso eifersüchtig? Was hatte Marlon denn gemacht, um jemanden eifersüchtig zu machen? Wen der Junge wusste, wer er war, gab es doch für Eifersucht nun wirklich keinen Anlass. Oder... war es etwa, weil er mit Kysira ritt? Das musste es sein! MIt der Herrin des Bannes zu reiten war für die Leute hier sicher eine Art Ehre. Er winkte kurz Anjun hinterher, ehe er sich wieder Kysira zuwandte. "Oh....Ja Frau Baccaracus das ist meine erste Jagd. Um ehrlich zu sein, das ist überhaupt das erste mal, dass ich in der Gesellschaft auftrete." Ein wenig verlegen schaute Marlon nach unten, wieso hatte er das denn nun gesagt?

"Gern Signora. Dankesehr." nahm er den Falken entgegen. Anfangs schein er noch ein wenig ängstlich, angesichts des großen Vogels auf seinem Arm, konnte sich dann aber schnell wieder beruhigen. "Ein wunderbares Tier, wirklich." bewunderte er den falken und streichelte dann über den Rücken des Vogels. "Wie heisst sie denn?"


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Beitrag  Anjun Baccaracus Sa Mai 21, 2011 9:40 pm

„Das ist Inzered.“, sagte Frau Baccaracus und das hübsche Falkenweibchen drehte den Kopf, als habe es ihren Namen genau verstanden. „Sie ist ein Gerfalke und ich habe sie seit sie in unserer Falknerei geschlüpft ist.“ Ihre hellen Augen ruhten ruhig und wohlwollend auf dem Jungen mit dem Vogel. Auch wenn ihr Blick wie der milde Strahl der Sterne war, beruhigend und erheiternd, zeigte sich darin doch auch eine grenzenlose Aufmerksamkeit und tiefe Sicht.

„Wir gehen heute auf Rebhühner, Tauben und Fasane. Unsere Wälder sind reich daran. Unsere Falken sind darauf trainiert, hoch in der Luft genau über unseren Pferden anzuwarten. Die Hunde bekommen den Befehl einzuspringen und damit das Wild hochzujagen. Der Falke greift dann sofort an.“, erklärte sie ihm. „Mach Dir keine Gedanken, dass Du noch nie auf einer Falkenjagd warst. Halte dich eng an meine Seite und mache es einfach wie ich.“

Die schöne Frau klopfte einladend auf die Kuppe ihres Brauen und lächelte aufmunternd. „Gleich geht es los. Da die Jagd mir zu Ehren abgehalten wird, werde ich das Signal zum Aufbruch geben. Würdest Du Inzered bitte so lange halten, bis ich die Jagd eröffnet habe?“

Sie wendete ihr Pferd in einer halben Piaff-Pirouette und trabte zu ihrem Mann hinüber. Seite an Seite ritten sie an die Spitze, er ganz dunkel und sie ganz hell, ehe fünf Hörner bliesen und die Schirmherrin der Jagd alle Teilnehmer noch einmal auf das herzlichste begrüßte. Klar und hell erhob sich ihre Stimme über das weite Feld. Dann erklangen auf ihren Geheiß abermals die Hörner, die Vorsteherhunde wurden von der Leine gelassen und der ganze Tross setzte sich in Bewegung. Der Jagdmeister und die Hunde an der Spitze, dann die Träger der Vögel und zum Schluss alle anderen Reiter. Den Abschluss bildeten zwei Schlitten mit den älteren Leuten, die dick eingehüllt in weiche Decken und Pelze, das Spektakel verfolgen wollten, aber nicht mehr sicher genug zu Pferde waren.

Kysira machte eine scharfe Wendung und trabte zu Marlon zurück. Sie nahm den Falken zurück, ließ Marlons Flügelpferd eng an ihrer Seite gehen und schloss dann wieder zur Spitze auf. „Dies ist also nicht nur die erste Jagd für Dich, sondern auch das erste mal, dass Du in Gesellschaft bist?“, nahm sie das Gespräch heiter wieder auf, während sie ihrem Pferd Raum für einen frischen Arbeitstrab ließ.
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Beitrag  Marlon Mondgold Sa Mai 21, 2011 9:45 pm

Interessiert lauschte der junge Mondgold der Anleitung Kysiras. selbstverständlich hatte seine Familie ihr Bestes gegeben, die Vorgänge vor dem großem Tag in ihn hineinzupauken, doch unter Kysiras etwas weniger .....verkrampften Anleitungen, machte es doch ein wenig mehr Sinn und gab dem Jungen Sichereit bei dem, was er tat. "Ich danke euch und werde versuchen, mich nicht all zu dumm anzustellen." lächelte der junge Mondgold der Dame neben ihm entgegen, dabei wie immer gekonnt seine Unsicherheit ihr gegenüber versteckend. Zumindest hatte er nun endgültig den Neid, des Mannes, der vorhin zusammen mit dem Minister und dem baron bei Kysira gestanden hatte, ergründet. Wenn die Jagd Kysira zu Ehren abgehalten wurde, war es sicher ein ganz besonderes Privileg, dabei neben ihr zu reiten. Doch wieso wurde das gerade ihm zuteil? er war doch sicher nicht der einzige, den die Baccaracus persönlich eingeladen hatten und nur, weil er in der selben Klasse, wie ihr Sohn war, hies das sicher nicht, dass er hier etwas Besonderes unter all den Mitgliedern der alten Familien und der restlichen High Society Deutschlands war.

"Gerne halte ich sie solange." nahm er den Falken entgegen und betrachtete das Spektakel. All diese Imposanten Leute auf ihren Pferden, die sich plötzlich zur Jagd in Bewegung versetzten. Die beeindruckenden Vögel und die Zuchthunde. Mit beeindruckter Mine gab der den Falken wieder an Kysira, nachdem diese zurückgekommen war und ging auf das Gespräch ein. "Ja, leider. Wie ich das sehen, habe ich da so Einiges verpasst. Mein V...meine Familie war wohl bis jetzt der Meinung, es wäre besser für mich, etwas Abstand zu haben." Eigentlich vollkommen unntöig, das ganze zu kaschieren. Sie wusste sowieso, dass sein vater daran Schuld war aber trotzdem hielt es Marlon für unangebracht, immer wiedeer auf seinen Vater aufmerksam zu machen. Das Tuscheln hinter seinem Rücken reichte ihm, auf eine offene Konfrontation legte er noch weniger Wert. "Für mich ist das also eine völlig neue Erfahrung und ich bin ihnen und dem Herrn Baccaracus dankbar, sie mir ermöglicht zu haben. ...Um ehrlich zu sein, war ich sogar ein wenig überrascht darüber aber das macht die Ehre nur noch größer für mich."
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Beitrag  Anjun Baccaracus Sa Mai 21, 2011 10:49 pm

Sie kamen in offenes Gelände am Rande bewaldeter Hügel. Weit und schneeweiß wellte sich das Land vor ihnen. Das ideale Revier für die Greifvögel. Im offenen Gelände konnten sie viel besser ihre Beute erspähen als in den dichten Wäldern östlich des Zaberschlosses. Kysira zügelte ihr Pegasus und gab den Bläsern ein Zeichen, dass sie Signal gaben. Dann hob sie den Arm und nahm Inzered die Lederhaube vom Kopf. Kurz zwinkerte der Falke in die plötzliche Sonne, dann spannte er seine prachtvollen Flügel und schwang sich in die Lüfte.

Kysira sah ihm hinterher. In der klaren, blauen Luft kreiste das schwarz-weißen Gerfalkenweibchen zusammen mit den anderen Greifvögeln, um nach Beute auszuspähen. Dann gab sie dem Flügelpferd eine kaum wahrnehmbare Hilfe und ließ es in einem schnellen Schritt dem Flug des Falken folgen.

„Sieh nur, was für ein prachtvolles Bild. Ich liebe es die Falken im Flug zu sehen! Es ist ein Bild von Stolz und Freiheit, nicht wahr?“ Die hohe Dame lachte heiter und schüttelte sich fast wie eine Jugendliche das lange, rotgoldene Haar. „Die Falkenjagd macht mir Freude. Deswegen veranstalten wir sie jedes Jahr nach Weihnachten. Genau wie in alten Zeiten. Auch wenn heute nur wenige Falken halten. Die Falknerei ist aber auch sehr aufwendig und daher teuer. Aber für mich... Sie selbst wie schön es ist, wenn sie fliegen. - Warum hat es Dich so überrascht, dass Du eingeladen wurdest?“
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Beitrag  Marlon Mondgold Sa Mai 21, 2011 10:51 pm

Begeistert folgte Marlon dem Bild der Falken, die sich alle gleichzeitig in die Lüfte erhoben. Dabei versuchte er, vor lauter Begeisterung nicht den Anschluss an Kysira zu verlieren. "Ja wirklich unglaublich....wenn man die Freiheit der Falken sieht, fühlt man sich selbst so unwichtig. Wäre man selbst so frei, wie die Falken....um nichts müssen sie sich Sorgen machen.." Bewunderndwert. Sie hatten sich nicht mit Familie, Vergangenheit und erwartungen rumzuschlagen. Er wurde richtig neidisch auf die Tiere. "Wieso ich überrascht war? Naja da ich ja bis jetzt nicht in der Gesellschaft aufgetreten bin hat es mich gewundert, das Leute, wie die Baccaracus auf mich aufmerksam geworden sind. Immerhin bin ich noch ein Junge und war bis jetzt für die höhere Gesellschaft irrelevant. Mich wundert es, dass sich das plötzlich geändert hat." Ein wenig nachdenklich schaute marlon kurz nach vorn, ehe sein Blick wieder gen Himmel zu den Falken wanderte.
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Beitrag  Anjun Baccaracus Sa Mai 21, 2011 11:21 pm

Kurz blitzte etwas auf in den Augen der schönen Reiterin. Analysierte sie ihn? Hatten seine Worte ihr etwas über ihn verraten? Oder hatte er sich getäuscht und es war nur das Sonnenlicht, das sich in dem klaren Blau spiegelte?

„Du bist der Erbe einer großen Familie.“, bot sie ihm dann an und beobachtete seine Reaktion.


Zuletzt von Anjun Baccaracus am So Mai 22, 2011 12:46 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  Marlon Mondgold Sa Mai 21, 2011 11:23 pm

"Mag sein, aber das war vorher ja leider auch unwichtig. Es hatte nie Einfluss auf mein Leben oder meine Lebensumstände und plötzlich hat sich das geändert. Vieles hat sich in den letzten paar Monaten geändert und Dinge, mit denen ich nie etwas zu tun hatte, sind in mein Leben gekommen. So auch diese Einladung." Schon seltsam, wie sehr sich sein Leben ändern konnte, nur weil er seine Heimat verlassen hatte. Plötzlich hatte sein Großvater viel mehr Möglichkeiten, in der Erziehung mitzuwirken, alle Leute schienen ihn zu kennen, selbst wenn er nichtmal ansatzweise wusste, wer sie waren. Pflichten kamen auf ihn zu und er hatte Dinge zu wissen, die ihm sonst vollkommen unwichtig waren und as alles nur wegen einer lächerlichen Landesgrenze.
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Beitrag  Anjun Baccaracus So Mai 22, 2011 9:44 pm

„Erzähl mir doch ein wenig davon?“, forderte sie ihn lächelnd auf und gab ihrem Pferd einen kleinen Klaps, um etwas in Richtung des Waldrandes auszuscheren. Die mächtige Burg hoch über dem Rhein wurde hinter ihnen immer kleiner. Jetzt wo das Gelände offener war und die Greifvögel hoch über ihnen in der Luft kreisten, fächerte sich die Jagdgesellschaft etwas auf. Kysira hatte ihre Position an der Spitze verlassen und ritt nun ziemlich weit am Rande der Equipage. Fast erschien es Marlon, als halte sie sich bewusst etwas abseits und vermied es zu größeren Gruppen zu stoßen.

„Wie war Dein Leben, ehe Du nach Deutschland kamst?“, fragte sie leichthin, während sie die schweren Lederhandschuh abnahm und stattdessen einen fein mit Goldgarn und Perlen bestickten Reithandschuh überzog, und ihre Stimme war voller Wärme und Fröhlichkeit. Doch ihr Blick durch die langen, halb gesenkte Wimpern war scharf beobachtend.
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Beitrag  Marlon Mondgold So Mai 22, 2011 9:47 pm

Marlons Blick wurde ein wenig missmutig. Er hatte gehofft, irgendwie um ein solches Thema herumzukommen. Immerhin würde es sicher unglaublich erbärmlich wirken, wenn er davon redete, wie lange er wie ein Muggel gelebt hatte und dass er auch danach ein vollkommen normales Leben geführt hatte. Aber andererseits hatte er ja auch selbst dazu beigetragen , dass es nun um diese Thema ging. Wie immer hatte er nicht darüber nachgedacht, was er sagte und nun musste er mit den Folgen leben. "Nun mein Leben war eigentlich recht unspektakulär. Es schien keine sehr große Rolle zu spielen wer meine Familie ist. Ich habe mich nie wirklich anders gefühlt, als andere um mich herum. Freilich gab es auf meiner alten Schule ein paar Leute, die den namen Mondgold kannten, aber das hat irgendwie nie Auswirkungen gehabt."

Irgendwie hatte Marlon ein seltsames Gefühl. Soeben waren sie doch noch von einer großen Menge umgeben und nun waren sie allein. Da war niemand mehr. Fast schien es ihm, als wäre es die Absicht der Herrin gewesen, doch dan sah er ihren warmen Gesichtsausdruck und tat es als Einbildung ab. Auf einer Jagd würde es eben sicher mal dazu kommen, dass man getrennt wird. "Wie gesagt, ich glaube man hat auch verstärkt darauf geachtet, dass ich möglichst entfernt davon groß werde aber in Deutschland war das wohl unmöglich." nachdenklich beobachtete, wie der Wald um sie herum immer dichter wurde. Immer dunkler und doch hell erleuchtet durch das strahlende Weiß des Schnees. Was, wenn es anders gewesen wäre? Wie wäre sein Leben dann wohl jetzt?
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Beitrag  Anjun Baccaracus Mo Mai 23, 2011 9:06 pm

Frau Baccaracus sah ihn. „Verzeih mir, wenn ich einen Punkt berührt habe, der dir weh tun muß.“ Ihr Stimme klang ganz sanft. „Es klingt für mich, als wenn Du nicht sehr glücklich damit bist, wie Dein Leben bislang verlaufen ist.“
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Beitrag  Marlon Mondgold Mo Mai 23, 2011 10:03 pm

"Oh nein Frau Baccaracus, es ist immerhin nicht eure Schuld. Die Schuld trifft jemand ganz anderes.“ Die Stimme des Jungen klang hart und bitter. Er suchte nach Worten, wie er all das erklären konnte, was ihn seit er nach Deutschland gekommen war umtrieb.

„Es ist nur........so plötzlich eine wahre Vergangenheit zu haben, etwas zu gelten. Ich habe nie geahnt, was es mit meiner Familie auf sich hat. Welche Macht wir einst besessen haben. Wie viel Schönheit, Reichtum und altes Wissen! Geschweige denn, dass ich etwas davon wußte, was es heißt Magier zu sein. Selbst das hat er mir so lange verheimlicht, bis es nicht mehr ging.“ Er schnaubte. „Erst jetzt beginne ich zu begreifen! Verstehe, welche großen und alten Familien es gibt. Wie lange die Macht der Mondgolds zurück geht und wie viele Geheimnisse es gibt. - Das klingt zwar anfangs alles überwältigend aber seit ich hier bin, habe ich immer wieder zu spüren bekommen, dass es auch eine große Verantwortung ist. Vergangenheit, Feinde, Freunde, uralte Kriege.... Die Bündnisse, die es zu achten gilt und die Vorsicht, die man an den Tag legen muß."

"Alle anderen, wie Anjun oder Lara sind von klein auf darauf vorbereitet worden. Sie wissen mehr über meine Familie und Vergangenheit, als ich. - Und ich? Ich weiß so wenig! So erschreckend wenig! Dank ihm kenne ich nicht einmal die Geschichte meiner eigenen Familie! Ganz zu schweigen von den anderen alten Familien. Verzeihen Sie mir, wahrscheinlich schickt es sich nicht für einen Mondgold der Herrin des Bannes so offen seine Gedanken zu schildern. Aber noch nicht mal das weiß ich. Rabenherr... Herr des Bannes... davon wußte ich nichts.... Bitte vergebt...“ Er senkte den Blick. Unter den warmen Blicken und inmitten dieses seltsamen Ortes vergaß sogar er, seine Fassade aufrecht zu erhalten. Es brach über ihn herein, wie ein Sturm. „Es gibt so unglaublich viel neu zu lernen und bei jeder neuen Lektion wächst der Druck, nicht zu versagen. Mein Großvater setzt große Erwartungen in mich. Die ganze Familie schaut auf mich. Den Erben der Mondgolds. Ihre Hoffnung für die Zukunft. Genau wie in der Gesellschaft. Sie sind ebenso gespannt, wie sie mich fallen sehen wollen. Aber ich werde nicht fallen. Ich bin nicht wie mein Er. Ich kann meinen Großvater nicht enttäuschen. Ein Mondgold ist niemals ein Versager!"

Bitterkeit blitzte in den blauen Augen des Jungen, die plötzlich beängstigend kalt wirkten. Kaum etwas in seiner Familie war verhasster, als ein Versager, das hatte er inzwischen schon oft mitbekommen. Seine Tante hatte ihn schon wegen Kleinigkeiten zurecht gewiesen. Und sein Großvater? Er wußte, dass er vielleicht sein bester Schutz vor der Verachtung seiner Großmutter war. Und jeden Tag stand er wieder vor dieser Herausforderung. Und wem hatte er es zu verdanken? Seinem Vater, der ja unbedingt aus der Art fallen musste. "Nein, niemals.......", murmelte er leise, wie als gebe er sich selber ein Versprechen.
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Beitrag  Anjun Baccaracus Mi Mai 25, 2011 11:10 pm

Kysira Baccaracus zügelte ihr Pferd und ließ es in einen langsamen Schritt fallen. „Es ist gut, Marlon Mondgold. Du kannst ganz offen zu der Herrin des Bannes sprechen.“, sagte sie ganz sanft und suchte seinen Blick. „Das alles muß sehr schwierig für Dich sein. Dein Vater hat dir so vieles nicht gezeigt und gesagt, was für dich wichtig gewesen wäre.“

Ihre klaren, blauen Augen sahen ihn forschend an und sie schwieg lange, doch es war kein kaltes Schweigen, sondern ein verstehendes. Eines, dass ihm Raum gab viele Gedanken und Gefühle in seinem Herzen zu bewegen. Sie wartete einfach. Sah ihn an und wartete, ehe sie nach langer Zeit mit der Hand in den Winterwald wies. „Weißt Du, dass wir hier unmittelbar in der Nähe der Höhle sind, wo unsere Vorfahren lebten, nachdem sie die Harfe der Winde versteckten?“

Die leicht geschwungene Bergkuppe auf der sie ritten, gewann neben ihnen rasch an Höhe. Von Eis glitzernd überkrustet schimmerten fantastische Felsentürme und schroffe Kanten zwischen den tief verschneiten Bäumen hervor. In den weiß verzauberten Wäldern erschien es Marlon, als könne er auf einer flach auslaufenden Lichtung etwas jenseits einer in bläulichem Frost erstarrten Quelle den Eingang einer Höhle erahnen.

//Es ist die Höhle!//, schoss es ihm durch den Sinn. Eine Legende fast. Hatte Anjun nicht davon erzählt und ihm sein Großvater später alles bestätigt?

Die goldblonde Frau hatte seine Regung gesehen und nickte bestätigend. „Hier haben sie einige Jahre gelebt, ehe sie sich trennten und aus den Flüchtlingen große Magierclans wurden. Hier haben sie sich auch geschworen sich immer wieder zu treffen. - Du willst wissen woher du kommst? Möchtest du es sehen?“, fragte die hohe Dame.

„Um die Jagd brauchst du dich nicht bekümmern.“, kam sie seinem Einwand zuvor. Ihre schönen Lippen hoben sich in mildem Amüsement. „Wer würde meine Entscheidung in Frage stellen? Die Jagd findet jedes Jahr statt, aber nur einmal sieht der junge Mondgold die Wurzeln seiner Familien das erste Mal.“ Sie steig ab und reichte ihm ihre feinen Hände. Sanft und doch fest umschlossen sie die seinen. „Komm mit mir, Marlon Mondgold.“
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Beitrag  Marlon Mondgold Mi Mai 25, 2011 11:17 pm

Vollkommen berauscht schaute Marlon hinüber zur Höle. Unglaublich, dass er wirklich so nah dran an der legendären Harfe der Winde war. Erschreckt wanderte sein Blick in Richtung der Rabenherrin, als sie ihm eröffnete, in die Höhle hinein zu gehen. Meinte sie das nun wirklich ernst? Würde sie ihn zu diesem Ort führen, der für Magier geradezu heilig schien? So neugierig ihn das auch machte, irgendwie war ihm doch komisch dabei, dort nun herein zu gehen. Er wollte gerade einwenden, dass sie doch noch an der Jagd teilnahmen, doch diesen Einwand hatte die Dame schon abgewürgt, bevor er ihn hatte aussprechen können. "Also....wenn...wenn ich denn darf....wenn das wirklich in Ordnung ist,......dann wäre es mir natürlich eine Ehre, den Ort zu sehen, Herrin."

Innerlich tobte es bereits in Marlon. Würde er nun tatsächlich die Harfe der Winde sehen, oder wollte sie ihm etwas anderes in der Höhle zeigen? Genug musste es ja geben, denn immerhin war es der herkunftsort der meisten alten Familien. Was dort wohl noch an magischen Dingen war..... Von derart mächtiger Magie hatte Marlon bis jetzt nur träumen können. KLar, seine Familie hatte wahrscheinlich auch so einiges im Keller, doch bis jetzt hatte Marlon davon noch nichts sehen dürfen. Die Gruft, von der er immer gehört hatte, hatte er bis jetzt nichtmal gesehen und bei dem letzten Versuch, sie zu finden, hatte er sich für Stunden verlaufen. Innerlich merkte er, wie er immer hibbeliger wurde und mit jedem Schritt, dem er der Höhle näher kam, wurde siese Kribbeln seiner Nase, dass er bereits die ganze Zeit hatte, immer stärker. War das etwa die Magie, die von der Höhle ausging?

"Incredibile......" flüsterte der Junge vor sich hin, als sie im Begriff waren, die Höhle zu betreten. Hell reflektierten sich Lichter von den vereisten Höhlenwänden, glitzernd wie tausende von Diamanten. Glänzende Rohkristalle stießen aus der Decke und tauchten alles in einen noch dunklen Schein. Ihr Licht dabei in allen Farben pulsierend. Doch das war erstmal der eingang der Höhle. Auch wenn er es nicht einzuordnen wusste, spürte er etwas ganz besonderes aus dem Innerem der Höhle. War es etwa die große Kraft dieses Ortes, von der man ihm immer erzählt hatte? Was steckte wirklich hinter der geschichte der alten Familien? Was gab es im inneren der Höhle, außer der Harfe? Was würde Kysira ihm wohl nun zeigen?
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Beitrag  Anjun Baccaracus Do Mai 26, 2011 11:29 pm

Im Eingangsbereich zur Höhle blieb Kysira Baccaracus stehen und sprach leise Worte in einer alten Sprache. Dann fasste sie Marlons Hand. Der Höhlengang war breit genug, dass sie bequem nebeneinander gehen konnte und führte leicht abschüssig immer tiefer in den Berg hinein. Die Herrin leitete ihn in das unbekannte Dunkel. Leichtfüßig war ihr Schritt, als kenne sie diesen Weg bestens und sei ihn hunderte mal gegangen. Zunächst tappte er ein wenig unbeholfen hinter ihr her, aber nach knapp dreißig Metern hatten sich seine Augen an das geheimnisvolle Zwielicht gewöhnt und er erkannte, dass es nicht nur der Schnee war, der die Höhle mit sanftem, glitzernden Licht erfüllte. Schwach und vielfarbig glomm es im Gestein selber. Dämmeriges Licht schien aus tausenden bunten Kristallen an der Decke und entlang der Wände. Es war ein mattes Glühen, das nicht von dieser Welt zu sein schien.

So beleuchtet von Edelsteinen gingen sie immer tiefer in die Höhle hinein. Der Weg wand sich und wurde bald breiter, bald schmaler. Bisweilen zweigten Links und Rechts Räume und Gänge ab, deren Ausmaß und Inhalt Marlon nur erahnen konnte. Bisweilen konnte er wohl ein wenig davon erahnen, was sie enthalten mochten und es reichte, um ihn in Staunen zu versetzen.

Je länger sie gingen und je tiefer sie in den geheimnisvollen Berg gingen, desto größer wurde das Kribbeln auf seiner Haut. Es war dem Jungen als liefen tausende Ameisen darauf. Von ferne klang etwas, das er nicht einzuordnen vermochte. Es war leise und melodisch, da und doch nicht da, so wie das feine Echo längst verklungener Musik.

Sie durchquerten eine kleine Halle, die angefüllt war mit Münzen aus allen Jahrhunderten und vergangenen Staaten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Sie lagen in Bergen auf dem Boden verstreut und in Truhen an der Wand. Dazwischen Ketten, Armreife, ein Haufen von ungeschmolzenen Gold und daneben ein Ring. Ein frühmittelalterliches Schwert lehnte an der Wand. Scharf sah es aus und so stark, als könne es selbst Drachen töten. Daneben lag achtlos zur Seite geworfen eine Gurgel, fast sei hier noch vor kurzem ein Ritter gewesen. Kysira lächelte fein, als sie Marlons Blick bemerkte. „Mythen und Wahrheit, Wahrheit und Mythen.“, sagte sie und strich kurz über den Knauf des Schwertes, ehe sie weiter ging.

Schließlich gelangen sie in einen großen Raum. Hoch war er, weit und von erhabener Schönheit.
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Beitrag  Marlon Mondgold Fr Mai 27, 2011 11:05 pm

"Santa Madonna......." Die eisblauen Augen des Blonden begannen freudig erregt zu funkeln, als er den großen Raum sah, in den sie als nächstes eintraten. Eine große runde Halle, die von den Kristallen, die von der hohen Decke herabhingen in buntes Licht getaucht wurde. An den Wänden waren in den Stein große Statuen gehauen, die schützend den Saal überblickten, als würden sie noch immer Wache über die Höhle halten. Ihre Blicke erschienen so durchbohrend als wären sie noch lebendig. Wer diese Leute wohl waren?

Er schritt im Kreis durch den Saal, dabei die einzelnen Statuen eingehend betrachend. Viele hatten wertvolle Gegenstände vor sich liegen oder trugen sie am Leib. Einer hielt einen großen Spiegel in der Hand und starrte ernst auf sein Gegenüber. Vor diesem blieb Marlon stehen. Irgendwie strahlte diese Person etwas besonderes aus, dass Marlon geradezu magnetisch anzog. Er hatte keine andere Wahl, als sich zu der Statue zu begeben. Dabei schien der Junge wie in Trance, während er die Statue bis ins kleinste Detail betrachtete.

Es war ein großer Mann, bekleidet mit einem langen Gewand. In seiner Hand hielt der Mann eine Schriftrolle auf goldenem Stab gewickelt, die wahrscheinlich Jahrhunderte alt sein musste. Was da wohl drin stand? Sicher mächtige Zaubersprüche und Rituale. Am Fuß der Statue stand hingegen auf einem kleinen Podest ein goldener Leuchter mit sieben Armen, der reich verziert war. Auf den sieben Armen leuchteten die Flammen in ungewöhnlichem violett, die in Marlon ein seltsames Gefühl auslösten, das er nicht einzuordnen wusste. Aus irgend einem Grund schien von dem Feuer keine Hitze, sondern eine Kälte auszugehen, die Marlon trotzdem sonderbar angenehm war. Gleichzeitig stieg ein wohlriechender Rauch von dem Leuchter auf, der sich im Saal verteilte und den Blonden geradezu berauschte. Sie erleuchteten das Gesicht der Statue, dass dem jungen Mondgold seltsam bekannt vorkam. Wer war dieser Mann nur? Es lag ihm auf der Zunge, doch aus irgend einem Grund kam der Blonde einfach nicht darauf, wessen Abbild er dort vor sich hatte.
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