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Bedeutende Vorfahren

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Beitrag  Anjun Baccaracus So März 21, 2010 1:51 pm

Diese Geschichten sind an einem verregneten Frühlingstag entstanden an dem ich einen Überschuß an Kreativität hatte. Ich erwarte nicht unbedingt, dass ihr sie lest oder sie gar zum Teil des Play macht. Da ich die Ideen aber nun mal hatte, habe ich mir gedacht stelle ich sie einfach mal online. Vielleicht hat der eine oder andere ja doch Spaß daran.


Zuletzt von Anjun Baccaracus am So März 21, 2010 2:59 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  Anjun Baccaracus So März 21, 2010 1:52 pm

Saranya Violante Baccaracus geb. di Lacara (*1766 - +1835)

Saranya Violante di Lacara wurde 1766 in Spanien nahe Barcelona geboren. Ihre Eltern starben als sie erst zwei Jahre alt war und das Landgut der Familie fiel ebenso wie die Erziehung des Kindes ihrem Onkel Valpo und ihrer Tante Escalada zu. Während die Kleine in den ersten vier Jahren noch durch ihre Großmutter geschützt war, behandelten ihre Verwandten Saranya nach ihrem Tod schlecht und ließen sie niedrige Arbeiten verrichten. Sie war kaum mehr als eine Magd für sie. Lediglich weil ab und an der Mönch Eglamo vorbei schaute,ließen sie ihr eine Ausbildung zukommen.

Das Mädchen hatte das zweite Gesicht und träumte sehr oft von Dingen, die geschehen würden.Da ihr Onkel und ihre Tante sie mißachteten, blieb sie lange mit ihrer für sie beängstigenden Gabe alleine.Sie fürchtete sich vor den Dingen, die mit ihr geschahen und sie sie nicht erklären konnte. Doch je älter sie wurde, desto deutlicher und unkontrollierter brach sich ihre magische Gabe Bahn. So wurde sie mit zunehmenden Alter häufiger auch an Tag von Prophezeiungen heimgesucht und es kam vor, dass sie beim Wäschewaschen minutenlang ins Wasser starrte, weil sie dort Schemen des Schicksals erahnte. Ihre Tante beschimpfte sie dann als faul und undankbar und schlug sie mit einem Stecken.

Je brutaler ihre Verwandte sie behandelte, desto heftiger fielen ihre unbewussten magischen Reaktionen aus. So riß sie zum Beispiel einmal mit der Geste einer Hand sämtliches Geschirr aus dem Schrank auf ihre Tante herab oder als ihr Onkel sie verprügeln wollte, brannte plötzlich seine Hose.

Da sie bald der Überzeugung waren, dass sie ein „Teufelskind“ im Hause hätten, suchten sie Hilfe bei dem Mönch Eglamo. Da er sie aber sanft und freundlich behandelte, kam es in seiner Gegenwart nie zu gefährlichen Ausbrüchen. Sie vertraute ihm sogar einige ihrer Träume an. Als sich diese dann erfüllten, war der Mönch unsicher, was er davon halten sollte. Er wußte jetzt, dass das Mädchen anders war, aber er konnte nicht einordnen woher diese Gabe kam. Ob es ein Gottesgeschenk oder Teufelswerk war.

Er erzog sie streng im katholischen Glauben, was ihr Gewissen bei ihren Ausbrüchen schwer belastete, weil sie selber zu glauben begann ein „Teufelskind“ zu sein. Wenn ihr wieder etwas geschehen war, verbrachte sie oft weinend die Nacht auf den Knien in der nahe gelegen Kapelle. Zugleich schützte er sie auch auf seine Art vor den bösen Plänen ihrer Verwandten.

Mehr denn je wollten Valpo und Escalada ihre Nichte loswerden. Bald würde sie volljährig sein und dann würde das Landgut in ihren Besitz übergehen. Darum schmiedeten sie den Plan Saranya in ein weit abgelegenes Kloster in Frankreich abzuschieben.

Anfang Februar 1783 brachten Valpo und Escalada mit Saranya nach Frankreich auf, um ihren schurkischen Plan zur Erfüllung zu bringen. Eglamo, der ihre wahren Absichten nicht kannte, sollte als Türöffner in das als extrem streng und abgeschieden geltende Kloster dienen. Auf der Reise gingen ihnen jedoch die Pferde in Folge eines Steinschlages in einer Schlucht durch und es kam zu der folgenschweren Begegnung mit Hanyariel Baccaracus.

Sie fühlte sich sofort angezogen von dem geheimnisvollen Fremden und vertraute ihm, auch wenn er von Dingen zu sprechen begann, die sie nicht verstand und die ihr Angst machten. Sie spürte aber, dass er es gut mit ihr meinte und ihr auf eine Art ähnlich war, die sie noch nicht ganz erfassen konnte. Darum folgte sie ihm, als er mit ihr fliehen wollte.

Sie mußten viele Wochen quer durch das ganze Land fliehen und Hanyariel sah sich mehr als einmal gezwungen Magie gegen ihre Häscher einzusetzen. So bekam Saranya unter dramatischen Umständen ihre ersten Lehrstunden darin, was es bedeutet eine Hexe zu sein.

In Paris waren sie endlich vorerst in Sicherheit und Hanyariel ließ ihr eigens einen Flügel in seinem Stadtpalast herrichten und begann sie zu unterrichten. Die junge Frau lernte sehr schnell, aber ihre Gabe machte ihr auch schreckliche Angst. Sie war hin und her gerissen zwischen dem Wunsch endlich zu verstehen, was an ihr anders war und ihre wahre Bestimmung zu entdecken und der Furcht etwas sündiges zu tun. Dass Hanyariel ihren Zugang nur auf ihren Flügel beschränkte, teils aus Furcht vor ihren Verfolgern, teils um ungestört seiner Verschwörung zur Revolution nachgehen zu können, tat das ihre dazu, dass sie tief verunsichert blieb.

Etwas Neues kam zunehmend hinzu, eine Leib und Seele erhitzende Leidenschaft, die Saranya nie gekannt hatte und deren nächtlichen Träume des Begehrens sie noch weiter verunsicherte. Hanyariels Affairen machten sie wütend gegen ihn, ohne dass sie sagen konnte, warum sie ihrem Lehrmeister nicht das Glück einer Frau gönnen wollte. Die Situation eskalierte, als eine seiner Mätressen nach einer Nacht mit ihm voller Furunkel im Gesicht aufwachte. Hanyariel wußte natürlich sofort wer dafür verantwortlich war und es kam zu einen heftigen Streit, der um so leidenschaftlicher ausfiel, als ihm bewußt wurde, dass dort längst mehr zwischen ihren war, als in das Verhältnis von Mentor zu seinem Schützling sein sollte. Allerdings war Hanyariel nicht bereit sich das wirklich einzugestehen, weil er viel zu beschäftigt mit seinen revolutionären Plänen war.

So kamen sie sich tragischer weise erst näher, als sich Hanyariels Pläne zunehmend in dem Feuer der Revolution das er entzündetet hatte in Rauch aufgingen und sich von allen Seiten ihre Feinde gegen sie erhoben.

Die Versöhnung mit Eglamo machte sie glücklich und als sie wenig später ihren Hanyariel auf dem Gutshof ihrer Kindheit heiratete, machte ihr Glück perfekt. Sie verlebten einen wunderschönen Frühling und im Sommer bemerkte Saranya, dass sich ihrem Bauch etwas zu regen begann. Doch ihr Glück war wohl zu perfekt, um von Dauer zu sein. Wenige Wochen später wurde Hanyariel von Auroren überrascht und unter Begleitung von Dementoren der Inquisition überantwortet. Saranya kämpfte wie eine Löwin um seine Freilassung, doch vergebens. Sie hatte noch nicht ihr Wochenbett verlassen, als ihr Mann hingerichtet wurde.

Die arme Saranya Violante Baccaracus hatte alles verloren und da ihr Haus von der Inquisition beschlagnahmt worden war, wäre sie wohl wie eine mittellose Bettlerin auf der Straße gestorben, wenn nicht Eglamo ihr nicht eine Anstellung bei einer frommen Familie in Madrid verschafft hätte. Dennoch hatte sie kaum genug zum leben und als die Hausfrau sie beim zaubern erwischte, verlor sie ihre Stellung und war ausgerechnet zum Winter hin ohne Einkommen.

Wahrscheinlich wären sie und ihr Baby verhungert, wenn nicht eines Tages ein fremdartig, aber ausgesprochen vornehm gekleideter Mann an die Tür ihres Mietszimmers geklopft hätte. Der stolz auftretende Fremde mit den langen Haaren und einer sehr bekannt erscheinenden Stimme stellte sich als Yerodin Baccaracus vor und verkündete er sei gekommen, um seinen Enkel und die Frau seines Sohnes heimzuholen.

Der Kontrast hätte nicht größer sein können. Das Zauberschloss überwältigte Saranya. Sie war mittlerweile Zauberei gewöhnt, aber was sie hier sah, sprengte ihre Vorstellungsgrenzen. Vielleicht war sie aber auch einfach nur zu erschöpft von den Leiden der letzten Monate. Sie wurde mehrere Monate krank und nur Riganna Baccaracus Zaubertränke erhielten sie am Leben.

Nachdem sie wieder genesen war, musste sie sich mühsam an die neue Welt bei den Baccaracus gewöhnen, was nicht leicht war, da sich Yerodin zunächst recht hochmütig ihr gegenüber gebarte. Der stolze Mann war verbittert, weil die Eskapaden seines Sohnes ihn um Macht und Einfluß gebracht hatten. Zeitgleich war er zornig über den brutalen Verrat, die angeblich so muggelfreundlichen und freiheitlichen Hexen und Zauberer an seinem Sohn begangen hatten. So jedenfalls seine Lesart. Dass Yerodin durch seine Machtanhäufung selber den Zorn gegen sich heraufbeschworen hatte, sah er einfach nicht. Friedlicher stimmte ihn, dass sein mißratener Sohn wenigstens eine Hexe geheiratet hatte und als sein Enkel schon in frühen Jahren magisches Talent zeigte, war er besänftigt.

Während Riganna Saranya weiter in die hohe Kunst der Zauberei einführte, reiste Yerodin nach Spanien, um dort etwas mehr über die Herkunft der Frau seines Sohnes herauszufinden. Viel konnte er nicht herausfinden. Niemand kannte eine Zaubererfamilie mit Namen di Lacara. Der alte Baccaracus vermutete, dass die di Lacara einer der Zaubererfamilien waren, die während der großen Hexenverfolgungen so weit untergetaucht waren, dass sie noch nicht mal zu ihren Zaubergenossen Kontakt hielten. Etwas das in Spanien nicht selten war. Die viel wahrscheinlichere Erklärung indes, dass sie eine Muggelgeborene war, ignorierte er vermutlich bewußt.

Saranyas Sohn Haldan wuchs zu einem schönen und klugen Kind heran und machte ihr nach all dem Elend viel Freude. Zusammen mit ihm lernte sie alles was ein Baccaracus wissen mußte und in den Wirren der napoleonischen Kriege hatten die vier alle Hände voll damit zu tun, die ihnen Anvertrauten zu bewahren.

Mit dem Ende des Krieges war Haldan erwachsen und zu einem stattlichen und edlen jungen Mann herangewachsen, der zunehmend in der Zaubererwelt für Aufsehen sorgte und um den sich insbesondere die reinblütigen Familien scharten, aber auch Hexen und Zauberer, die durch die Kriege entwurzelt worden waren. Mit Sorge beobachtete sie, wie Yerodin und Haldan Anhänger um sich scharten und an Plänen zu arbeiten begannen die verloren gegangene Macht zurückzugewinnen, ja noch zu vergrößern.

Am Aufstand ihres Sohnes beteiligte sie sich nicht direkt, aber sie und Riganna taten alles um ihr „Männervolk“ am Leben zu halten. Nach der Schlacht in der Lüneburger Heide mußte auch sie quer durch Deutschland fliehen. Sie rettete der uralten Riganna ein paar Mal das Leben. Nicht zu Letzt weil sie wußte, wie man sich unter Muggeln verhielt.

Die letzten Jahre ihres Lebens verlebte sie friedlich, aber ziemlich abgeschirmt vom Rest der Zaubererwelt hinter dem Spiegelbann.


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Beitrag  Anjun Baccaracus So März 21, 2010 1:54 pm

Hanyariel Baccaracus "Graf Phönix" *1743 - + 1795

Als Junge wurde er von Privatlehrern unterrichtet und sprach neben deutsch und der alten Zauberersprache bald fließend Polnisch, Latein, Italienisch, Französisch und Englisch. Anders als sein Vater war Hanyariel Baccaracus ein Anhänger der Aufklärung und ausgesprochen muggelfreundlich. Sein Vater warf ihm nicht zu Unrecht vor, dass er sich viel zu wenig um die Erhaltung der Dominanz der Baccaracus kümmere und stattdessen seine Zeit mit endlosen philosophischen Debatten um das Recht von Riesen, Heinzeln oder auch Muggeln vertrödele. Der Streit zwischen ihnen eskalierte, als Yerodin ihn in eindeutiger Situation mit einer Muggelfrau erwischte, die er auch noch in das Zauberschloss mitgebracht hatte.

Nach einem heftigen Streit und nachdem sein Vater das Gedächtnis der Muggelfrau verändert hatte, damit sie Hanyariel und alles rund um das Zauberschloß vergaß, reiste der junge Zauberer nach Griechenland, Ägypten, Arabien, Persien und Rhodos, um sein Wissen über die Muggel zu erweitern. Auf Rhodos ließ er sich weiter in der Kunst der Alchemie ausbilden und gelangte schließlich nach Malta. Dort stellte er sich beim Großmeister des Malteserordens als Graf Phönix vor. Von diesem, dessen Interessen auch in der Alchemie, wenngleich auch eher nach der Muggelart, lagen, erhielt er Empfehlungen für die Adelshäuser von Rom und Neapel.

Unter dem Titel Graf Phönix ging Hanyariel Baccaracus von nun an den europäischen Herrscherhöfen ein und aus. Als magisch begabter Mann, der offenbar über unbegrenzte Geldmittel verfügt, fasziniert er die Fürsten und Könige und bereiste viele Gegenden Europas. Unter anderem hielt er Kontakt zu Jean-Jacques Rousseau, Friedrich dem Großen, Katharina II. von Russland, dem Papst, den jungen Vereinigten Staaten von Amerika, dem Türkensultan und dem Bey von Tunis.

Er besuchte 1771 London und Paris und verkaufte Liebestränke, Jugendelixiere, Schönheitsmixturen, alchemistische Pulver usw. und erzielte hohe Profite aus seinem Handel. Der europäische Adel hofierte ihn und von den Massen wurde er geliebt, da er seine Heilkunst für die Armen einsetzt, die er unentgeltlich behandelte. Als sowohl magisch als auch alchemisch gut ausgebildeter Zauberer war es ihm ein Leichtes, aber er verlangte auch von seiner reichen Kundschaft für jedes der Wunderelexiere eine Spende für sein Waisenhaus.

Hanyariel hatte zahllose Affairen. Wenn je ein Baccaracus mit Muggelfrauen Kinder gezeugt hat, dann er. Auch beteiligte sich bald am Intrigenspiel der europäischen Adeligen. Dabei vertrat er einerseits die Interessen der magischen Welt, andererseits die Werte der Aufklärung.

Die Gegner seines Vaters nutzte den eigensinnigen Lebenswandel Hanyariel, um Stimmung gegen den alten Baccaracus zu machen und viele Hexen und Zauberer hinter sich zu bringen, um seine Macht zu beschränken. Auf diese Weise trug Hanyariel zum schleichenden Machtverfall seiner Familie bei. Auch dies führte zu hitzigen Debatten zwischen Vater und Sohn in denen auch mal Flüche ausgetauscht wurden.

Unter anderem verfasste Hanyariel eine wirtschaftspolitische Denkschrift über die Staatsschulden.Außerdem half er bei der Verbreitung der Ideen Montesquieus, Humes oder anderer aufgeklärter Geister.

Noch einmal reiste er nach Deutschland und Holland, dann nach Kurland, Russland, Polen und schließlich nach Paris. Als sich in Frankreich ein geheimer Zirkel bildet, der die bestehende Gesellschaftsordnung zerschlagen wollte,nahm auch Hanyariel an den Treffen teil. Sein Ziel war es bessere Lebensverhältnisse für die Mehrheit der Muggel zu schaffen. Er sah darin seine den Baccaracus gegebene Schutzaufgabe für die Muggel, denn ihm war sehr deutlich geworden, dass der Adel, der ihm hofierte zum großen Teil korrupt war und die Mehrheit der Muggel im Elend lebte. Er versprach sich von mehr Aufklärung und besseren Verhältnissen, dass sie die Hexen und Zauberer irgendwann wieder den Muggeln zu erkennen geben könnten.

Er verschaffte sich Zugang zum Hof in Versailles und nutzt die einflussreiche Mätresse des Königs für seine Zwecke. Durch äußerst geschicktes Handeln wurde er so zu einem der Wegbereiter der Französischen Revolution.

Mit Louis Philippe II., einem engen Verwandten des Königs, der sowohl für seine freiheitlichen Ideen, als auch für seinen ausschweifenden Lebensstil bekannt war, freundete er sich an. Er brachte ihn unter anderem dazu, dass er zur Zeit der Hungersnot in Paris große Geschenke an die Armen verteilen ließ, und die Gärten des Palais Royal für das Volk öffnete.

Auf einer Reise nach Südfrankreich im Jahre 1783 kam er zufällig hinzu, als durchgehende Pferde die Kutsche der spanischen Familie di Lacara fast in einen Abgrund geschleudert hätten. Dankbar für sein rasches Eingreifen lud Valpo di Lacara Hanyariel dazu ein mit ihnen zu reisen. Er, seine Frau Escalada und seine Nichte Saranya sowie der Mönch Eglamo waren auf dem Weg zu einem Kloster, wohin sie Saranya bringen wollten, weil sie angeblich halb wahnsinnig sei und Einflüssen des Teufels stünde. Der Zauberer Hanyariel erkannte aber recht schnell, dass Saranya keineswegs wahnsinnig war. Sie war lediglich eine Hexe, deren Talent bislang unerkannt geblieben war.Die Pläne der beiden älteren di Lacaras waren jedoch nicht gerade ehrenhaft, denn sie beabsichtigten Saranya in ein Kloster abzuschieben, um sich das Erbe des verwaisten Mädchens unter den Nagel reißen zu können. Den Mönch hatten sie belogen, um seinen guten Leumund beim Kloster zu nutzen. Als sich Hanyariel zu viel für die junge Frau zu interessieren begann, reisten sie heimlich des Nachts weiter, während er noch in einem Gasthaus schlief. Doch da Hanyariel Baccaracus Pferd in Wahrheit ein verzaubertes Pegasus war, war es ihm ein leichtes sie wieder einzuholen. Valpo und Escalada behaupteten nur wegen eines drohenden Hochwassers noch in der Nacht gereist zu sein, doch der Zauberer durchschaute sie und erkannte ihre wahren bösen Absichten durch einen Legilimens. Noch in der nächsten Nacht überredete er Saranya mit ihm zu fliehen. Sie kamen jedoch kaum fünfhundert Meter, als sie mitten im Wald auf Eglamo trafen, der weinend im Gebet versunken auf dem Boden kniete.Er hatte mittlerweile das üble Spiel durchschaut und haderte nun mit Gott, wie er als alter Mann das Mädchen retten könnte, an dem er aber selber seltsame, ihm teuflisch erscheinende Dinge gesehen hatte. Hanyariel war es ein leichtes ein drittes Pferd herbei zu rufen, so dass sie zu dritt fliehen konnten.Die älteren di Lacaras sahen nun ihre Chancen auf das Erbe schwinden und verbündeten sich mit einigen ruchlosen Männern, die infolge der Hungersnöte die Wälder bevölkerten. Die Räuberbande stellten den drei eine Falle bei einer Brücke über eine Schlucht. Ihr Plan Saranya zu töten wäre wohl auch gelungen, als ihr Pferd auf der angesägten Brücke in die Tiefe stürzte, wenn nicht Hanyariel auf seinem Flügelpferd sie nicht in letzter Sekunde an der Hand hätte packen können. So entkamen sie glücklich auf die andere Seite. Der Mönch jedoch war angesichts des pechschwarzen Flügelpferdes und der Herrscharen von Raben, die Hanyariel herbeigerufen hatte, um die Räuber mit ihrem Musketen auf Distanz zu halten, zu tiefst erschrocken und flüchtete im nächsten Dorf. Er fiel Valpo und Escalada in die Hände, die ihn grausam unter Druck setzten allen in seiner Kirche zu schreiben, dass Saranya eine Ketzerin und Hanyariel der Mensch gewordene Teufel sei. Fortan sahen sich beide immer wieder der Verfolgung durch Häscher ihres Onkels und Anklagen von Kirchenleuten ausgesetzt. „Graf Phönix“ jedoch nahm Saranya bei sich auf und begann ihr nach und nach alles beizubringen, was sie als Hexe wissen mußte.

Viel Zeit für den Unterricht blieb ihm jedoch nicht, denn die Krise im französischen Staat schritt rasch voran. Ein wichtiges Ergebnis der hartnäckigen Bemühungen Hanyariels im Hintergrund war Einberufung der Generalstände. Als Drahtzieher hinter den Kulissen, beförderte er die Standhaftigkeit der Deputierten organisierten am 20. Juni ein Treffen im Ballhaus. Fast wäre der Schwur der Abgeordneten sich nicht zu trennen, bevor eine neue Verfassung geschaffen wäre in Blut erstickt worden, doch da seinen guten Kontakten zu Louis Philippe II. und anderen adeligen Bewunderern schütze er die Versammlung vor einem geplanten Überfall und sorgte dafür, dass sich dem Gebrauch von Waffengewalt gegen den Dritten Stand auch einige Adlige in den Weg stellten.

Hanyariel knüpfte große Hoffnungen an die Veränderung der politischen Verhältnisse. Wenn die Muggel in freieren und aufgeklärten Verhältnissen lebten, so glaubte er, würden sie auch keine Angst mehr vor Magiern haben und ein neues Zeitalter des Zusammenlebens könnte anbrechen. Aus diesem Grunde begrüßte er auch die Familienpolitik Ludwig Waldsteins, den er in den Jahren 1786 bis 1788 mehrere Male besuchte.

Während das Fieberthermometer der allgemeinen Unruhe stieg, waren „Graf Phönix“ Nerven auch privat von fieberhafter Unruhe ergriffen. Immer mehr hatte er sich in seinen jungen Schützling, die Hexe Saranya Violante di Lacara verliebt. Er begehrte sie heftig, aber sie verweigerte sich ihm. Der jungen Frau fiel es schwer zu akzeptieren, dass sie eine Hexe war. Viel zu sehr war sie zu Furcht und Haß auf ihre übernatürlichen Kräfte erzogen worden. Zeitweise glaubte sie selbst sie wäre dem Teufel verfallen. Dass Hanyariel sie aus Furcht vor den Nachstellungen Saranyas Onkel und Tante die junge Frau verborgen hielt und sein intrigantes politisches Handeln, machte ihre Beziehung nicht einfacher.

Bis Anfang 1790 blieben Hanyariel und Saranya in Frankreich, wo er die notwendigen Veränderungen in der Verfassung unterstützte. Dann reisten sie nach Deutschland und Österreich. Einerseits, um den Häschern Saranyas zu entkommen, die ihr wieder auf die Spur gekommen waren, andererseits, um die Revolution vor Maßnahmen ausländischer Mächte zu schützen.

Doch während Hanyariel im Ausland versuchte die Demokratisierung Frankreichs zu schützen, kam es zu seiner großen Enttäuschung zur Ausbildung einer Revolutionsregierung, die mit Mitteln des Terrors und der Guillotine alle „Feinde der Revolution“ verfolgte. Die Brutalität widerte ihn zunehmend an und er begann zu ahnen, dass er eine Flut heraufbeschworen hatte, die er selber nicht mehr kontrollieren konnte. Bittere Fragen bedrängten ihn zunehmend. Hatte sein Vater recht mit dem Vorurteilen gegen Muggel?

Immerhin, sein Verhältnis zu Saranya verbesserte sich wieder. Hinzu kam, dass er Mönch Eglamo, der von Mordabsichten gegen Saranya Wind bekommen hatte, die Frau trotz seiner Furcht warnte. Behutsam versuchte Hanyariel ihm zu erklären, dass weder Saranya noch er ihre Fähigkeiten einem Teufelspakt verdankten und dass ihnen Bösartigkeit wie ihm selber verhasst sei. Da Hanyariel Eglamo beim Angriff fanatischer Geistlicher und der Mörderbande der di Lacaras schützte, glaubte er ihm.

Die Hinrichtung seines Freundes Louis Philippe II. ließ Hanyariel Baccaracus der Revolution endgültig den Rücken zukehren, denn niemand wurde während der Revolution mehr zu Unrecht beschuldigt als der Herzog von Orléans.

Da ihm seine Feinde in Deutschland nachstellten und seine Mitverschwörer von ihm erwarteten, dass er die Revolution bis zum Terror unterstützten, entzog er sich diesen durch eine Flucht ins Land der di Lacaras, nach Spanien. Dort konfrontierten Saranya, Eglamo und er den betrügerischen Onkel und seine Frau und brachten beide ins Gefängnis. Damit konnte Saranya auch ihre Erbe antreten.

1794 heiratete Hanyariel seine Saranya Violante di Lacara und Eglamo war es, der sie traute. Doch ihnen war kein langes Glück beschieden. Die massiven Einmischungen in die Politik der Muggel führte nämlich schließlich dazu, dass andere Magier Hanyariel an die Inquisition verrieten. Hatte er zu früheren Gelegenheiten immer wieder seinen Kopf aus der Schlinge ziehen können, nahmen ein paar gegnerische Zauberer ihm nun seinen Zauberstab und hielten ihn in Schach bis die Inquisition zuschlug. Er wurde eingekerkert und zum Tode verurteilt. Damit der nicht fliehen konnte, ließen seine Gegner ihn durch Dementoren – die Muggel ja nicht sehen konnten – bewachen.

Yerodins politische Gegner nutzten die Anklagen gegen seinen Sohn, um auch ihn zu entmachten. Etwas, das um so ironischer war, als sie im Grunde ähnliche Ideale von Aufklärung und Gewaltenteilung gegen Yeronin ins Feld führten, die Hanyariel unter den Muggeln verbreitet hatte.

Im Dezember 1795 wurde Hanyariel Baccaracus hingerichtet. Er erfuhr nie, dass seine Frau drei Tage vor seinem Tod ihren gemeinsamen Sohn gebar.


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Beitrag  Anjun Baccaracus Di März 30, 2010 10:54 pm

Haldan Baccaracus (*1795 - + 1887)

Haldan Baccaracus kam in einer zugigen Schäferhütte nahe des ehemaligen Landgutes der di Lacara zur Welt, drei Tage bevor sein Vater hingerichtet wurde. Das erste Lebensjahr verbrachte er im Elend. Doch sein Schicksal änderte sich, als sein Großvater Yerodin Baccaracus ihn und seine Mutter aufspürte und heim holte.

Haldan wuchs zu einem schönen und klugen Kind heran, das schon früh magische Begabung zeigte und eine sehr sorgfältige Ausbildung erhielt. Schatten warfen allenfalls der Nachhall der napoleonischen Kriege auf die Zaubererwelt. Wenn die Muggel in ganz Europa Krieg führten, konnte das nicht ohne Auswirkungen auf die unter ihnen lebenen Magier sein.

In den Wirren der napoleonischen Kriege hatten die Baccaracus alle Hände voll damit zu tun, die ihnen Anvertrauten zu bewahren. Wann immer die Bewohner der umliegenden Dörfer vor den Angreifern in die Wäldern flohen, schien das sonst so undurchdringliche Grün irgendwie lieblicher und seltsamerweise verirrten sich nur die Angreifer im düsteren Rabenwald. Es war wie seit Jahrhunderten. Wer den Mut hatte sich bei der Quelle der weißen Frau zu verstecken, der war in Sicherheit. Nicht nur Muggel fanden Zuflucht, auch so mancher entwurzelten Zaubererfamilie wurde geholfen. Doch ihren Genossen gaben sich die Herren des Spiegelbanns zu erkennen.

Mit dem Ende des Krieges war Haldan erwachsen und zu einem stattlichen und edlen jungen Mann herangewachsen, der zunehmend in der Zaubererwelt für Aufsehen sorgte und um den sich insbesondere die reinblütigen Familien scharten, aber auch Hexen und Zauberer, die durch die Kriege entwurzelt worden waren. Haldan Baccaracus, ein schöner und begabter junger Mann, wurde bald zum Liebling verschiedener Zaubererfamilien.

Der elegante, junge Zauberer wirkte auch sehr anziehend auf das weibliche Geschlecht und Yerodin beschloss das für dynastische Zwecke zu nutzen. Er forderte Haldan auf sich unter den guten alten Familien eine Braut zu suchen. Allerdings war Haldan sehr wählerisch und erst die schöne Hexe Celissa schaffte es sein Herz zu erobern – das aber im Feuersturm, denn sie hatte ein heftiges Temperament.

Über Jahrhunderte war das heutige Ministerium für Zauberei nur ein loser Zusammenschluss gewesen in dem die magische Welt die großen, alle betreffenden Fragen besprach. Erst in jüngerer Zeit war es zu einer verstärkten Ausbau der Zentralmacht und entsprechender Bürokratie gekommen. Ironischerweise waren es Yerodin Baccaracus und sein Großvater Sanyadiel gewesen, die diesen Prozess zunächst zum eigenen Machtausbau gefördert und eine Verwaltungsinstanz aufgebaut hatten. Nachdem Yerodin durch Verrat aus allen Ämtern vertrieben worden war, blieb die von ihm geschaffene Idee der zentralen Regierung erhalten, doch wandelte sich zu einem Instrument, dass die Macht der alten Familien brechen und eine Verregelung der Magie herbeiführen sollte. Immer mehr Bereiche wurden zentral geregelt und in Normen gebracht. Der Magie, ebenso wie den alten Familien sollten eng gefasste rechtliche Grenzen gesetzt werden. Um diese Zwecke zu erreichen, ging das Ministerium aber ziemlich radikal vor und seine Gesetze waren zum Teil kleinlich und engstirnig.

Wie eine ganze Reihe von Zauberern war Haldan nicht bereit sich selber und die Magie den Gesetzen unterzuordnen, die das Ministerium dafür vorsah. „Sie versuchen Magie zu verregeln und in Verwaltungsnormen zu zwingen.“, kritisierte er. „Magie! Als ob sich Zauber zwischen Aktendeckel bannen läßt.“ Hauptkritikpunkt seinerseits war einerseits die Regelungswut des Ministeriums und andererseits die Tatsache, dass immer mehr Bereiche zentral organisiert werden sollte, was seiner Meinung nach den alten Familien den Atem abschnüre.

Die Regelungen stießen sowohl bei den Mächtigen, deren Privilegien sie einschränken sollten, wie bei freiheitlich Gesinnten auf Kritik. Ein gewisser persönlicher Haß kam bei Haldan auch hinzu, da der junge Mann dem Ministerium den Tod seines Vaters vorwarf, etwas was sich insofern nicht halten ließ, da schon längst eine neue Generation von Politikern an der Macht war.

Haldan wurde zum leuchtenden Fixstern aller derer, die aus unterschiedlichen Gründen mit dem Ministerium für Zauberei nicht einverstanden waren. Es folgte ein Aufruf für einen Aufstand durch ganz Deutschland. Haldan schloss ein Bündnis mit Vertretern anderer zaubermächtiger Gruppen wie Heinzel, Kobolde, Zentauren oder Riesen. Vermutlich wäre dies einem anderen nicht gelungen, aber die Familie Baccaracus stand in dem Ruf seit langem gute Beziehungen zu den „alten Kreaturen“ zu pflegen und daher war seine persönliche Integrität über jeden Zweifel erhaben.

Als Kontakt zu den Riesen setzte Haldan sie Halbriesin Bulga ein, eine Enkelin des legendären Hectus. Bulga war eine auffällige Erscheinung: Gekleidet in die Muggelmode der Zeit stapfte sie mit einem Reifrock so groß wie ein Zelt einher und gebärdete sich wie ein Feldwebel.Ohne dass Haldan oder Yerodin ihr je dazu den Auftrag erteilt hätten, sorgte sie im Heerlager für Ordnung und Disziplin. Wehe der Hexe, die ihren Zauberstab nicht schnell genug ziehen konnte oder dem Zauberer, dessen Zelt nicht ordentlich genug war. Für Haldan war das sehr praktisch, sorgte sie doch für außerordentliche Effizienz. Und wenn sich die Zauberer über die "impertinente Halbriesin" beschwerten, erteilte er ihr einfach andrere Aufträge, die sie mit ebensolchem Feuereifer erfüllte, denn sie war ihm geradezu fanatisch ergeben. Sofern es die Sicherheit des Lagers zuließ, ließ Haldan sie des Abends singen, denn sie hatte eine schöne Altstimme, die das ganze Lager durchdrang und die allgemeine Moral hob. Außerdem lehrte Haldan sie wie man durch Lieder Zauber wirken konnte. Nach der Schlacht auf der Lüneburger Heide suchte Bulga Haldan unter Gefahr für ihr eigenes Leben. Erst als sie keine Hoffnung mehr sah, machte sie sich auf nach Hannover, denn sie hatte davon gehört, dass man Haldans Verlobte gefangen genommen hatte und sie als Verräterin anklagen wolle. Bulga befreite sie in dem sie einfach auf die drei Zauberer sprang, die sie bewachten, noch ehe diese ihre Zauberstäbe ziehen konnten. Auf der Flucht verkleidete sie die junge Frau zeitweise als ihre Tochter.

Haldan und seine Leute konnten in einigen Gefechten siegen und das Ministerium für Zauberei erobern. Die Ministerin Imara trat Haldan jedoch mit gezücktem Zauberstab auf den Stufen des Ministeriums entgegen. Sie hatte noch Widerstand geleistet, als sich alle ihre Kollegen zurückgezogen hatten. Mit zornblitzenden Augen stand sie vor Haldan und erklärte er müsse sie erst im Duell besiegen, wenn er hinein wolle.

Plötzlich sprang etwas lautlos wie ein Schatten sie von hinten an. Der Wehrwolf Daleek hatte sie zu Boden gerissen. Mit seinem ganzen Gewicht auf ihr liegend bleckte er die Zähne. „Soll ich ihr die Kehle durchbeißen? Dann werden wir ja sehen wie freche Reden sie noch führen kann?“

Aber Haldan schüttelte nur den Kopf. „Ich werde mich weder duellieren, noch auf den Stufen des Zaubereiministeriums einen Mord begehen. Schafft sie in den Turm.“

„Du bist feige, Baccaracus! Versteckst Dich hinter deinen Hündchen hier!“

„Helden sind ziemlich schnell tot, Imara.“

Die tapfere Frau wurde abgeführt und in den Turm gesperrt. Allerdings hatte ihr mutiges und heldenmütiges Auftreten einige Bürger der Stadt so beeindruckt, dass sie eine Wiederstandbewegung bildeten und es ihnen gelang Imara nach einiger Zeit zur Flucht zu verhelfen.

Haldan indes ließ sich zum neuen Zaubereiminister wählen. Dabei zählte man lediglich drei Enthaltungen, aber keine Gegenstimmen. Allerdings waren auch alle Gegner geflohen und niemand von der alten Regierung war noch in der Stadt. Ausschlaggebend für seine Wahl war neben seinen politischen und militärischen Verdiensten seine auf Ausgleich zwischen den Parteien bedachte Haltung. Am 30. April 1830 vereidigte man Haldan Baccaracus in einer feierlichen Zeremonie auf dem Balkon des Zaubereiministeriums.

Doch die Koalition hielt nicht lange. Zu unterschiedlich waren die Interessen. Bald geriet der neue Zaubereiminister durch Verrat in Bedrängnis und die frühere Regierung gewann an Boden. Wichtigste Triebkraft der alten Regierung war die willensstarke Imara. Ihre Intigrität ermöglichte es verloren gegangenes Vertrauen zurück zu gewinnen. Doch wenig später wurde sie ermordet aufgefunden. Sie war grauenhaft zugerichtet. Offenbar von einem Wehrwolf zerfleischt. Rasch machte das Gerücht die Runde Haldan Baccaracus trüge dafür die Verantwortung. Eine Vermutung, die dadurch genährt wurde, dass er geäußert hatte, Imara sei sehr gefährlich und es wäre besser sie aus dem Verkehr zu ziehen und Daleek, der ihm geradezu sklavisch ergeben war blieb verschwunden. Obwohl Haldan sich gegen die Anschuldigungen verwahrte, kostete ihm die Gerüchte erheblich an Popularität.

Auf den weiten, abgelegenen Feldern der Lüneburger Heide kam es im Dezember schließlich zum Kampf. Seine hellseherisch begabte Mutter, hatte Haldan vor der Schlacht gewahrt, doch er wußte, dass er keine andere Chance hatte. Sollten die Truppen der Regierung ihn an anderer Stelle treffen, wären sie in größerem Vorteil.

Auf den Gemälden im Schloss und auf den Teetassen von Familien, die sich heute noch heimlich zu seinen Idealen bekennen, ist Haldan meist als Held auf dem Schlachtfeld der Lüneburger Heide gezeichnet: Schwer verwundetet,verzweifelt und weinend über das Heer seiner toten Freunde hält er den Zauberstab in der einen Hand und hat die andere Hand in abwehrender Geste gegen einen Mann ausgestreckt, der ihm eine Harfe reichen will.Ob Haldan tatsächlich der Versuchung widerstanden hat das machtvolle Artefakt gegen seine Feinde einzusetzen ist indes ungewiss. Haldankritsche Historiker verweisen darauf, dass der Winter selbst in Chroniken der Muggel als besonders hart und stürmisch verzeichnet ist. Dem hält die Familie Baccaracus entgegen, dass der Winter nicht so kalt gewesen wäre, als dass es sich nicht durch normale Wetterlagen erklären lasse. Die Harfe sei weitaus machtvoller. Haldan habe trotz der entsetzlichen Verluste der Versuchung widerstanden.

Fest steht indes, dass er trotz aller Tapferkeit nicht gewinnen konnte. Am Ende dieses langen Tages waren viele seiner Freunde und Anhänger tot. Darunter seine Tante Valeria und und sein Onkel Gero. Seine Truppe war aufgerieben oder auf der Flucht, denn nun wurde Rache an genommen. Die am Aufstand beteiligten Anführer alter Familien und oft auch die Clanmitglieder mussten fliehen oder wurden nach Schauprozessen hingerichtet, denn sie wurden von ihren Gegnern nicht als Soldaten, sondern als Aufständische und Verräter gesehen.

Yerodin Baccaracus versuchte am Ende der Schlacht noch seine Tochter Valeria zu schützen und wurde so vom Rest der Familie getrennt und gefangen genommen. Nach der verlorenen Schlacht wurde er unter schwerer Bewachung zum Zaubereriministerium gebracht, wo man ihm einem Schauprozess bereitete und zu einer ungewöhnlichen Strafe verurteilte: Ein schmerzhafter Zauber verwandelte Yerodin in einen häßlichen, verkrüppelten Muggel. Aller seiner Magie beraubt, vertrieb man ihn aus der Zauberergesellschaft. Der stolze, hochfahrende Mann, der einst das Zaubereriministerium beherrscht hatte, gewohnt im Zauberschloss zu leben und in seidenen Kleidern einher zu schreiten, war nun nicht mehr als ein Muggelbettler. Was danach mit ihm geschah, ist indes ungewiss. Es mag sein, dass der alte Mann sich aus Scham und Verzweiflung das Leben nahm oder aber im Elend langsam zu Grunde ging. Es mag aber auch sein, dass er lernte wie ein Muggel zu leben und als alter gütiger Greis den Kindern Geschichten aus einer fernen Welt erzählte, von stolze Zauberern, Drachen, Meermenschen und Veelas. Fest steht nur, dass das Heer von Raben, welches seine Familie in das ganze Land aus sandte ihn zu suchen, Yerodin niemals wiederfand.

Haldan selber entkam schwer verletzt. Ein bösartiger Fluch hatte ihn getroffen. Was er auch tat, seine Wunde wollte sich nicht schließen und begann zu eitern. Er wußte, dass er seine schwere Verletzung nur mit einem hoch potenten Zaubertrank würde heilen können. Diesen konnte er aber nur bei anderen Hexen oder Zauberern bekommen, doch überall schienen nur die Leute der früheren Regierung zu sein. Seine Freunde waren tot oder in alle Winde zerstreut. Er flüchtete drei Tage vor seinen Häschern, ehe das Fieber ihn vor den Toren Hamburgs zusammenbrechen ließ. Er hatte gehofft in der großen Muggelstadt untertauchen zu können, doch er war bereits zu schwach. Er schaffte es noch bis zu einem ziemlich abgelegen Haus in der Vorstadt in dem offenbar Hexen lebten. Haldan wußte, dass er das Risiko einging geschnappt zu werden, aber er hatte keine andere Wahl. Wenn er es nicht versuchte, dann würde der böse Fluch ihn töten. So bestand wenigstens noch die winzige Chance auf ihm freundlich gesinnte Zauberer.

In dem Haus am Feldrand lebte die friedliebende Zaubererfamilie Gofemina, die nicht viel vom Krieg hielt und sich aus allen politischen Angelegenheit herausgehalten hatte. Als Thornia Gofemina jedoch den Schwerverletzten fand und erkannte, stand sie auf einmal im Zentrum des Konfliktes. Ein enorm hohes Kopfgeld war auf Haldan ausgesetzt worden. Nicht nur die Auroren der alten Regierung waren hinter Haldan her, sondern auch Kopfgeldjäger und noch schlimmer Dementoren. Ihr war klar, dass die Sieger der Schlacht sie als Verräterin sehen würde, wenn sie Haldan helfen würde. Dann würde wahrscheinlich niemand glauben, dass sie nur aus Mitleid gehandelt hat.Doch sie wußte noch viel mehr, dass sie es mit ihrem Gewissen nie vereinbaren könnte, dem schwer Kranken nicht zu helfen.

So bleibt Haldan bei den Gofeminas. Es wurde Weihnachten bis sein Fieber gesunken war. Ihre Kinder, die inzwischen aus dem Haus waren, konnte das Ehepaar diesmal nicht einladen, um mit ihnen Gänsebraten zu essen und doch wurde es ein schönes Weihnachtsfest. Haldan war recht still und nachdenklich. Er wußte, dass Xindan und Thornia nicht seine Einstellungen teilten, aber dennoch bereit waren ihr Leben für das seine zu riskieren. In seinen ernsten, traurigen Augen lag Dankbarkeit und zu Weihnachten spielte er ein Lied auf seiner Harfe – die nur eine Waffe war, wenn er sie als solche gebrauchte - das von ihrer Großzügigkeit handelte und noch heute bei traditionsbewußten Zauberern gespielt wird, die an die Freundlichkeit der Gofeminas erinnern wollen.

Sie unterhielten sich sehr lange und intensiv, bis Thorina es schließlich wagte eine Frage zu stellen, die sie bisher immer sorgsam vermieden hatte: „Bitte sagen Sie mir nur noch eines. Haben Sie Imara umbringen lassen oder nicht?“

Tiefe Stille legte sich über den Raum. Selbst das prasselnde Kaminfeuer schien zu schweigen. Die Sekunden zogen sich dahin, ehe Haldan langsam antworte: "Ich mag nicht den Befehl dazu gegeben haben, aber bei manchen meiner Anhänger war das gar nicht notwenig. Ein Wunsch, irgendwann mal geäußert reichte aus."

Thornia fröstelte plötzlich trotz des Glühweins und der gerösteten Maronen. "Das heisst Sie wollten, dass sie stirbt?"

Der rothaarige Zauberer blickte gequält. "Ich wollte, dass es sie nicht mehr gäbe, dass sie mir nie wieder in die Quere kommen kann.“ Er schloss kurz die Augen und sah Thorina dann voll an. „Man sollte vorsichtig mit seinen Wünschen sein. Sie könnten in Erfüllung gehen.“

Schließlich war Haldan gesund genug, um zu gehen. Da in der Nähe Dementoren gesehen worden waren, wollte er die Gofeminas auf keinen Fall länger in Gefahr bringen.
Im Weserbergland traf mit einem versprengten Rest seiner Armee zusammen, die sich ihm sofort wieder unterstellte in der Hoffnung würde einen Guerillakrieg führen. Haldan aber sah was überall im Land los war und welchen Repressalien sich seine Anhänger ausgesetzt sahen. Daher gab er den Befehl aus, dass alle sich nur noch um den Schutz der eigenen Leute kümmern sollten.

Auf seiner Flucht irrte er fünf Monate lang kreuz und quer durch Norddeutschland und über die Inseln. Trotz der hohen Belohnung, die auf seinen Kopf ausgesetzt war, halfen viele Hexen und Zauberer ihm während seiner Flucht, denn sie waren ihm zu einem nicht unerheblichen Teil noch immer treu ergeben. Verkleidet segelte er in einer abenteuerlichen Fahrt über das Meer nach Norderney und schaffte es schließlich, sich heimlich über Holland den Rhein hinab zu schiffen und nach Hause zu gelangen.

Obwohl die Burg zu diesem Zeitpunkt von Auroren des Ministeriums bewacht war, konnte sich Haldan durch ihre Reihen schmuggeln. Vermutlich, weil ein Teil von ihnen bewusst weg sah. Unter den Auroren befanden sind nämlich mindestens zwei deren Familien die Baccaracus während des napoleonischen Krieges geholfen hatte. Es erscheint wahrscheinlich, dass ihnen der Auftrag ihre früheren Wohltäter zu belagern Bauchschmerzen bereiteten.

Da sich die Auroren als zu unzuverlässig erwiesen hatten, sah sich das Ministerium für Zauberei gezwungen die Belagerung der Burg durch Dementoren fortzusetzen. Falls sie die Hoffnung gehabt hatten, dass den Dementoren gelingen würde, was den Auroren nicht gelungen war, sahen sich die Minister enttäuscht. Auch sie konnten sich keinen Zugang verschaffen und je länger die Belagerung andauerte, desto hungriger wurden sie. Als sie schließlich ausgehungert nach freudigen Emotionen in ein nahe gelegenes Muggeldorf einfielen und eine Welle von Depressionen und Selbstmorden unter den ahnungslosen Muggeln auslösten, sah sich das Ministerium gezwungen sie abzuziehen.

Als sie endlich verschwunden waren, apparierte eines Tages ein Heinzel vor der Haustür der Gofeminas. Er grüßte Thornia mit einer tiefen Verbeugung und bat bat sehr höflichen Worten darum sie in ihrem Haus besuchen zu dürfen. Als Thornia und der herbeigekommene Xindan ihn herein baten, öffnete der Heinzel einen hölzernen Kasten und holte daraus einen geschlossenen Pokal hervor. Dies schicke ihnen sein Herr, erklärte er noch bevor er disapparierte. Zwei steigene Einhörner trugen zwischen ihren Hufen und goldenen Hörnern eine wie ein Ei verschlossene Schale. Sie schien makelos und ohne Öffnung gemacht, doch als Thornia sie berührte begannen auf dem Silber goldene Schemen zu spielen. Hippogriffe flogen darauf und weiter unten schritten Löwen in einem Wald aus Rosen. Als das leise Lied einer Harfe verklungen war, brach aus der Schale auf einmal ein Schwall von Goldmünzen hervor. Ganz unten auf dem Grund des Pokals aber lag eine silberne Kette mit einem in geheimnisvoll schimmernden Licht von innen leuchtenden Sternenanhänger. Eine koboldische Arbeit aus dem 11. Jahrhundert mit einem wirksamen Spruchspeicher in dem großen Edelstein mit Schutzsprüchen wie Protego oder Expecto Patronum eingewebt. In den folgenden Jahren kam es immer wieder vor, dann unbekannte Hexen und Zauberer die sie unauffällig aber sehr respektvoll grüßten und dabei ihre Handflächen für wenige Sekunden spiegelnd zauberten, ein Gruß, der auf den Herren hinter dem Spiegelbann verwies.

Haldan aber lebte aber im Exil seines Zauberschlosses. Seine Verlobte Celissa hielt ihm in allem die Treue, auch wenn sie nun einen Geächteten und nicht mehr einen der mächtigsten Männer ihrer Zeit heiratete. Sie bekamen drei Kinder, die wieder Freude in das ruhige, ziemlich isolierte Leben hinter der Sicherheit des Spiegelbannes brachten.

Haldan verfasste eine Geschichte der Magie, die gewiss auch als eine Apologetik verstehen ist und beschäftigte sich mit der hohen Kunst der Artefaktherstellung und astronomische Beobachtung. Außerdem komponierte er Lieder auf seiner Harfe. Nachdem die Repressalien gegen seine Anhänger nach und nach aufgehoben wurden pflegte er auch eine umfangreiche Korrespondenz mit vielen bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit. Auch wenn auf seinen Kopf ein Preis ausgeschrieben war, wurde er von vielen Hexen und Zauberern noch immer wie ein Held verehrt und sie hielten gerne den Kontakt zu ihm aufrecht.

Zusammen mit seiner Frau gestaltete er den Garten neu, legte die Laube auf einem der größten Bäume im Wald an und begann mit der Zucht von Feuervögeln.Von der Familie Salamander erhielt er als prachtvollen Gartenschmuck die sogenannten Salamandersteine.

Es war vor allem seine Frau Celissa, die Petitionen zugunsten ihres Mannes schrieb, der selbst zu stolz war zu Kreuze zu kriechen. Sein kleines Reich konnte er jedoch zeitlebens nicht mehr gefahrlos verlassen, da bis zu seinem Tod ein Haftbefehl auf ihn ausgeschrieben war. Als jedoch 1865 Thornia Gefemina starb, wagte er sich hinter dem Bann hervor, um an ihrer Beerdigung teilnehmen zu können.Auch wenn es zahllose Legenden darüber gibt, wie sich Haldan und Celissa auf die Walpurgisfeste geschlichen hätten oder romantische Sagen darüber wie der ehemalige Minister als Animagus die Treue seiner Anhänger belohnt hätte, dürfte dies wohl das einzige Mal gewesen sein, dass er wieder hinter dem Spiegelbann hervor kam.
Anjun Baccaracus
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Beitrag  Anjun Baccaracus Sa Okt 28, 2017 12:11 am

Dies ist ein Test. Falls es jemand liest, dann kurz nen PM

Haldan Baccaracus (*1795 - + 1887)

Haldan Baccaracus kam in einer zugigen Schäferhütte nahe des ehemaligen Landgutes der di Lacara zur Welt, drei Tage bevor sein Vater hingerichtet wurde. Das erste Lebensjahr verbrachte er im Elend. Doch sein Schicksal änderte sich, als sein Großvater Yerodin Baccaracus ihn und seine Mutter aufspürte und heim holte.

Haldan wuchs zu einem schönen und klugen Kind heran, das schon früh magische Begabung zeigte und eine sehr sorgfältige Ausbildung erhielt. Schatten warfen allenfalls der Nachhall der napoleonischen Kriege auf die Zaubererwelt. Wenn die Muggel in ganz Europa Krieg führten, konnte das nicht ohne Auswirkungen auf die unter ihnen lebenen Magier sein.

Noch schwieriger war die Lage für die Zentauren, die nicht einmal als Menschen durchgehen konnten, während von allen Seiten kämpfende Armeen ihre Gebiete bedrängten. Der Stamm Oanowu von war dem ersten Napoleonischen Krieg noch aus dem Weg gegangen, doch als sie in den Sternen den zweiten Napoleonischen Krieg heraufziehen sahen, entschlossen sie ihre Heimat zu verlassen und an anderer Stelle Zuflucht zu nehmen.

1804 erreichte Oanowu, der voraus gereist war, als erstes das Bannland. Scheu sah er sich in dem Wald an den wilden Hängen des Rheins um. Yerodin hatte ihn die magische Grenze überschreiten gesehen, aber da er die Worte sprach, gewährte er ihm Zuflucht. Zwei Tage sah sich der scheue Zentaure einfach nur um, ängstlich jede Begegnung mit Menschen meidend, während Yerodin ihn einfach nur beobachtete. Am dritte Tag traf Oanowu jedoch an der Rabenquelle auf den jungen Haldan Baccarcus, der dort spielte. Das lange Gespräch mit dem „unschuldigen Fohlen“ überzeugte ihn genug Vertrauen in die menschlichen Zauberer zu setzten, um sie bei der Suche nach einem sicheren Zufluchtsort um Hilfe zu bitte. Haldan führte Oanowu zu seinem Großvater und die beiden unterhielten sich sehr lange. So kam es zu Yerodins Schenkung in dem der Rabenherr einen Teil des großen Waldes im Bannland den Zentauren vom Stamm Oanowus überließ.

In den Wirren der napoleonischen Kriege hatten die Baccaracus alle Hände voll damit zu tun, die ihnen Anvertrauten zu bewahren. Wann immer die Bewohner der umliegenden Dörfer vor den Angreifern in die Wäldern flohen, schien das sonst so undurchdringliche Grün irgendwie lieblicher und seltsamerweise verirrten sich nur die Angreifer im düsteren Rabenwald. Es war wie seit Jahrhunderten. Wer den Mut hatte sich bei der Quelle der weißen Frau zu verstecken, der war in Sicherheit. Nicht nur Muggel fanden Zuflucht, auch so mancher entwurzelten Zaubererfamilie wurde geholfen. Doch ihren Genossen gaben sich die Herren des Spiegelbanns zu erkennen.

Mit dem Ende des Krieges war Haldan erwachsen und zu einem stattlichen und edlen jungen Mann herangewachsen, der zunehmend in der Zaubererwelt für Aufsehen sorgte und um den sich insbesondere die reinblütigen Familien scharten, aber auch Hexen und Zauberer, die durch die Kriege entwurzelt worden waren. Haldan Baccaracus, ein schöner und begabter junger Mann, wurde bald zum Liebling verschiedener Zaubererfamilien.

Der elegante, junge Zauberer wirkte auch sehr anziehend auf das weibliche Geschlecht und Yerodin beschloss das für dynastische Zwecke zu nutzen. Er forderte Haldan auf sich unter den guten alten Familien eine Braut zu suchen. Allerdings war Haldan sehr wählerisch und erst die schöne Hexe Celissa aus altem römischen Geschlecht schaffte es sein Herz zu erobern.

Über Jahrhunderte war das heutige Ministerium für Zauberei nur ein loser Zusammenschluss gewesen in dem die magische Welt die großen, alle betreffenden Fragen besprach. Erst in jüngerer Zeit war es zu einer verstärkten Ausbau der Zentralmacht und entsprechender Bürokratie gekommen. Ironischerweise waren es Yerodin Baccaracus und sein Großvater Sanyadiel gewesen, die diesen Prozess zunächst zum eigenen Machtausbau gefördert und eine Verwaltungsinstanz aufgebaut hatten. Nachdem Yerodin durch Verrat aus allen Ämtern vertrieben worden war, blieb die von ihm geschaffene Idee der zentralen Regierung erhalten, doch wandelte sich zu einem Instrument, dass die Macht der alten Familien brechen und eine Verregelung der Magie herbeiführen sollte.

Im Ministerium hatten jüngere Familien, Halbblüter und Muggelgeborene ihren Einfluß ausgebaut. Sie waren nicht länger bereit die politischen Geschicke nur den wenigen alten Familien zu überlassen. Ihrer waren im Laufe der Zeit so viele geworden, dass sie sich nicht mehr ausreichend vertreten sahen.

Yerodin weigerte sich nach seinem Sturz den Bann für die neue Regierung zu öffnen und daher hatte sich diese Goslar als Tagungsort ausgewählt. Die machtvollen Gründerfamilien tarfen sich noch immer in konspirativen Sitzungen auf Burg Baccaracus, hatten standen aber nun gegen die Mehrheit der Zauberergesellschaft, die für Veränderungen war.

Der Magie, ebenso wie den alten Familien sollten eng gefasste rechtliche Grenzen gesetzt werden. Sie brachte immer mehr Gesetze hervor, die die alten Familien einschränken sollten und versuchten sogar die Treffen des Rates der alten Familien zu unterbinden.

Mit Hinweis auf die Gefahren, trachteten sie danach die alte Magie zu verbieten. Es waren schon Zauberer dem Rausch der Zauber erlegen oder durch die Restmagie, die bei alten Zaubern zurück bleiben konnte, wahnsinnig geworden. Hinzu kam, dass diese Art der Magie für „Neumagier“ nur schwer zugänglich war, da sie sich in ihrer Philosophie der Veränderung der Realität durch „heftig wünschen“ stark von der Weltsicht unterschied in denen die Muggelgeboren aufgewachsen waren. Dazu bei trug die Gewohnheit der alten Familien ihre Magie für gewöhnlich nur an Familienmiglieder oder wenige ausgewählte Schüler weiter zu geben. Daher sah das Ministerium darin eine Zementierung der Ungleichheit. Daher setzten sie den alte Familien Grenzen und versuchten die Zauberstabmagie als die maßgebliche, ja die einzig sichere und sinnvolle, durchzusetzen. Immer mehr Bereiche wurden zentral geregelt und in Normen gebracht. Um seine Zwecke zu erreichen, ging das Ministerium aber ziemlich radikal vor und seine Gesetze waren zum Teil kleinlich und engstirnig.

Wie eine ganze Reihe von Zauberern war Haldan nicht bereit sich selber und die Magie den Gesetzen unterzuordnen, die das Ministerium dafür vorsah. „Sie versuchen Magie zu verregeln und in Verwaltungsnormen zu zwingen.“, kritisierte er. „Magie! Als ob sich Zauber zwischen Aktendeckel bannen läßt.“ Hauptkritikpunkt seinerseits war einerseits die Regelungswut des Ministeriums und andererseits die Tatsache, dass immer mehr Bereiche zentral organisiert werden sollte, was seiner Meinung nach den alten Familien den Atem abschnüre.

Die Regelungen stießen sowohl bei den Mächtigen, deren Privilegien sie einschränken sollten, wie bei freiheitlich Gesinnten auf Kritik. Ein gewisser persönlicher Haß kam bei Haldan auch hinzu, da der junge Mann dem Ministerium den Tod seines Vaters vorwarf, etwas was sich insofern nicht halten ließ, da schon längst eine neue Generation von Politikern an der Macht war.

Haldan wurde zum leuchtenden Fixstern aller derer, die aus unterschiedlichen Gründen mit dem Ministerium für Zauberei nicht einverstanden waren.

Als Reaktion auf die Wahl Reginalt Hornpfeifers zum Zaubereiminister, erklärten mehrere mächtige Reinblüterclans sie würden die Regierung nicht mehr anerkennen und forderten eine Rückkehr zum Ratssystem hinter dem Bann.

Zu einer Zuspitzung des Konfliktes kam es, als ein großes Gesetzespapier verabschiedet wurde, das die Regelungen zusammenfasste und den Gebrauch von zauberstabloser Magie verbot. Haldan verweigerte die Zustimmung und stellte die Legitimität der Regierung in Frage. Er forderte jeden Zauberer, Hexe, Riese, Veela, Kobold, Zentauer oder sonstiges magisches Wesen auf die Verordnung nicht umzusetzen und eine neue Regierung zu bilden.

Es folgte ein Aufruf für einen Aufstand durch ganz Deutschland. Haldan schloss ein Bündnis mit Vertretern anderer zaubermächtiger Gruppen wie Heinzel, Kobolde, Zentauren oder Riesen. Vermutlich wäre dies einem anderen nicht gelungen, aber die Familie Baccaracus stand in dem Ruf seit langem gute Beziehungen zu den „alten Kreaturen“ zu pflegen und daher war seine persönliche Integrität über jeden Zweifel erhaben.

Als Tagungsort der neuen Regierung wählte er erneut Burg Baccaracus und den alten Ratssaal und lud alle Oppositionellen zur Abstimmung hinter den Bann ein. Zahllose magische Kreaturen seiner Anhänger machten sich daraufhin auf den Weg, doch mussten sie bald feststellen, dass ihnen der Weg zur Abstimmung versperrt wurde.

Im Rothaargebirge kam es zu den ersten mit Flüchen ausgetragenen Auseinandersetzungen, als den Familien Trautwart, von Gobbs, Salamander, Flaqstein und von Rabenstein der Weg zur Burg versperrt wurde. Zudem mussten sie feststellen, dass die heilgen Haine abgeholzt wurden. Da die heiligen Haine Portplätze für Anwender alter Magie darstellten, war das die beste Methode die Bewegung der Gegner des Ministeriums zu stören und sie zum gewöhnlichen Flohpulvern oder der Reise mit dem Besen zu zwingen. Da das Ministerium schon gleich nach dem Aufruf unzählige Kamine nur für den eigenen Gebrauch gesperrte hatte, wurde dadurch die Anreise erheblich aufgehalten.

Für die Kenner alter Magie war die Abholzung der heiligen Haine ein ganz besonderer Frefel, der sicher viel zur Erbitterung beigetragen hat. Nach dem Stand heutiger Forschung muß man allerdings festhalten, dass nur den wenigsten die wahre Bedeutung der heiligen Haine bekannt gewesen sein dürfte. Für die „modernen“ Zauberer waren sie nicht viel mehr, als ein Überbleibsel aus heidnischer Vergangenheit und selbst unter Haldans Anhängern kannten nur noch einige Familien die abwehrende Kraft gegen Schemen, Inferi und anderes grausiges Gezücht. Mit dem Rückgang der Anhänger der alten Magie, waren zudem eine Reihe von Bäumen verwildert und zu peitschenden Weiden, Teufelsschlingen oder ähnlichen unangenehmen Buschwerk geworden.

Nachdem Vermittlungsversuche der Familie Medicus gescheitert waren, spitzte sich der Konflikt immer weiter zu.

Als Kontakt zu den Riesen setzte Haldan die Halbriesin Bulga ein, eine Enkelin des legendären Hectus. Bulga war eine auffällige Erscheinung: Gekleidet in die Muggelmode der Zeit stapfte sie mit einem Reifrock so groß wie ein Zelt einher und gebärdete sich wie ein Feldwebel.Ohne dass Haldan oder Yerodin ihr je dazu den Auftrag erteilt hätten, sorgte sie im Heerlager für Ordnung und Disziplin. Wehe der Hexe, die ihren Zauberstab nicht schnell genug ziehen konnte oder dem Zauberer, dessen Zelt nicht ordentlich genug war. Für Haldan war das sehr praktisch, sorgte sie doch für außerordentliche Effizienz. Und wenn sich die Zauberer über die "impertinente Halbriesin" beschwerten, erteilte er ihr einfach andrere Aufträge, die sie mit ebensolchem Feuereifer erfüllte, denn sie war ihm geradezu fanatisch ergeben. Sofern es die Sicherheit des Lagers zuließ, ließ Haldan sie des Abends singen, denn sie hatte eine schöne Altstimme, die das ganze Lager durchdrang und die allgemeine Moral hob. Außerdem lehrte Haldan sie wie man durch Lieder Zauber wirken konnte. Nach der Schlacht auf der Lüneburger Heide suchte Bulga Haldan unter Gefahr für ihr eigenes Leben. Erst als sie keine Hoffnung mehr sah, machte sie sich auf nach Hannover, denn sie hatte davon gehört, dass man Haldans Verlobte gefangen genommen hatte und sie als Verräterin anklagen wolle. Bulga befreite sie in dem sie einfach auf die drei Zauberer sprang, die sie bewachten, noch ehe diese ihre Zauberstäbe ziehen konnten. Auf der Flucht verkleidete sie die junge Frau zeitweise als ihre Tochter.

Haldan und seine Leute konnten in einigen Gefechten siegen und das Ministerium für Zauberei erobern. Die Ministerin Imara trat Haldan jedoch mit gezücktem Zauberstab auf den Stufen des Ministeriums entgegen. Sie hatte noch Widerstand geleistet, als sich alle ihre Kollegen, einschließlich Reginald Hornpfeifers, zurückgezogen hatten. Mit zornblitzenden Augen stand sie vor Haldan und erklärte er müsse sie erst im Duell besiegen, wenn er hinein wolle.

Plötzlich sprang etwas lautlos wie ein Schatten sie von hinten an. Der Wehrwolf Daleek hatte sie zu Boden gerissen. Mit seinem ganzen Gewicht auf ihr liegend bleckte er die Zähne. „Soll ich ihr die Kehle durchbeißen? Dann werden wir ja sehen wie freche Reden sie noch führen kann?“

Aber Haldan schüttelte nur den Kopf. „Ich werde mich weder duellieren, noch auf den Stufen des Zaubereiministeriums einen Mord begehen. Schafft sie in den Turm.“

„Du bist feige, Baccaracus! Versteckst Dich hinter deinen Hündchen hier!“

„Helden sind ziemlich schnell tot, Imara.“

Die tapfere Frau wurde abgeführt und in den Turm gesperrt. Pluto Salomo lies persönlich für die Bewachung der Ministerin Imara, durch Mitglieder der Familie Mondgold sorgen. Allerdings hatte ihr mutiges und heldenmütiges Auftreten einige Bürger der Stadt so beeindruckt, dass sie eine Wiederstandbewegung bildeten und es ihnen gelang Imara nach einiger Zeit zur Flucht zu verhelfen. Pluton lies ganz Deutschland nach ihr absuchen, um sie in das tiefste Verlies werfen zu lassen, doch diese Aufgabe gestaltete sich schwer.

Haldan indes ließ sich zum neuen Zaubereiminister wählen und wählte, um auch die nicht aus den alten Familien stammenden Hexen und Zauberer an sich zu binden Goslar, den Sitz des Zauberreiministerums seid Yerodins Sturz, weiterhin als Regierungssitz.

Bei der Wahl zählte man lediglich drei Enthaltungen, aber keine Gegenstimmen. Allerdings waren auch viele Gegner geflohen. Ausschlaggebend für seine Wahl war neben seinen politischen und militärischen Verdiensten seine auf Ausgleich zwischen verschieden magischen Rassen bedachte Haltung. Am 30. April 1830 vereidigte man Haldan Baccaracus in einer feierlichen Zeremonie auf dem Balkon des Zaubereiministeriums. Der gesamte Platz und die angrenzenden Gassen waren gefüllt mit zaubermächtigen Kreaturen aller Rassen. Jeder hatte sich auf seine Art herausgeputzt und über allen Mauern und Häusern wehten die Banner der Allianz des Alten Weges. Die Glocken schlugen, und dann bliesen Zwerge und Riesen ihre Trompeten und Hörner, die Zentauren ihre Flöten und tausendfach klang der Gesang der Zauberer und Hexen. Die vornehmsten aller dieser Völker geleiteten Haldan auf den Balkon und neigten dann das Haupt, als er die Hand zum Schwur erhob. Alle Glocken schlugen und Jubel brandete auf, nachdem er die Worte gesprochen hatte.

Die Feier zur Amtseinführung fand im Freien und auf allen Straßen und Plätzen des magischen Goslars statt. Wetterzauber und die Harfe der Winde sorgten für angenehme Temperaturen bis spät in die Nacht. Überall leuchteten Laternen und Lampions und in jeder Strasse und Gasse gab es Speisen und Unterhaltung.

Für die nächsten zwei Tage war ein Ball auf Burg Baccaracus geplant. Da es der Allianz gelungen war die Wege hinter den Bann wieder zu sichern, konnten nun die gesamte Entourage ohne Probleme anreisen. Dies zu beweisen war zugleich Machtdemonstation, als auch der Versuch durch die Doppelfeierlichkeiten beide Sitze der Regierung miteinander zu verbinden und ein Signal des Ausgleichs für beide Wege zu senden.

Es war ein prachtvoller Ball. In der Erinnerung Höhepunkt und Ende der alten Welt. Das Zauberschloss war hell erleuchtet von silbernen und goldenen magischen Sternen. Rings herum waren alle Wiesen und Höhen mit Fackeln und bunten Lampions erhellt. Um der schieren Zahl und Größe der Gäste Raum zu schaffen waren die strahlend schönen Säle der erhabenen Burg Baccaracus um ein vielfaches vergrößert worden, denn hier hatten sich sechstausend Gäste, die Vornehmsten der magischen Wesen, von zierlichen Heinzeln bis zu baumhohen Riesen, eingefunden. Man sah Hexen und graziöse Veelas in knisternder Seide und Zentauren in magischen Rüstungen. Ein Meer von Farben und Wohlgerüchen. Walzer, Polka, schottischer Reel, Hornpipe, Hochländer, Galopp und Gigue wurden gespielt. Es gab Unmengen von Köstlichkeiten und ein Glas Champagner nach dem anderen. Der Herr auf Baccaracus schritt mit seiner wunderschönen Frau zwischen den Gästen einher und hatte für jeden ein gutes Wort. Und um Mitternacht wurde unter majestätischen Klängen ein buntes und überaus großes Feuerwerk rund um die Burg abgebrannt, das den gesamten Rheinabschnitt und das Dorf Trutzbach in allen Farben illuminierte.

Am nächsten Tag wurden alle wichtigen Offiziere zum Hof vor der Burg gebeten, um ihren obersten Heerführer die Ehre zu erweisen und anschließend der Vereidigung des Oberkommandierenden beizuwohnen. Im strahlenden Sonnenlicht des 2. Juni wurde Pluton Salomo Franz Mondgold XIII. zum General der Aliierten Armee von Haldan Baccaracus eingesetzt. Mit größter Ehrfurcht nahm Pluton Salomon diese Ehre entgegen und der Moment in dem er zu Chef des Generalstabes ernannt wurde, blieb einer der stolzesten Momente in der Geschichte der Mondgolds, der bis heute noch auf etlichen Wandteppichen, Bildern und Fresken in den Mongold Residenzen prunkvoll dargestellt ist. Dort ist immer zu sehen, wie Pluton vor Haldan in goldener Rüstung kniet und ihm ein magischen Helm, so prächtig, dass er mehr an eine Krone erinnert, aufgesetzt wird.

Eine Woche später übermittelte Imara, die von den Anhängern der Legalisten nun anstelle von Reginald Hornpfeifer Zaubereiministerin gewählt worden war, Haldan eine Botschaft. Sie forderte ihn auf den Aufstand zu beenden. Wenn er sofort die Zauberstäbe niederlege und das Ministerium räume, würde jedem der Beteiligten Amnestie gewährt werden und alle könnten in Frieden in ihre Heimat zurück kehren. Anderenfalls würden sie von nun an allesamt als Hochverräter betrachtet und als solche (und nicht als gegnerische Soldaten) behandelt werden. Haldan antwortete ihr ebenso stolz, dass ihre Magie nicht auf Zauberstäben beruhe und er weiter dafür kämpfen würde, dass dies auch in Zukunft so bleiben würde. Daraufhin kam es zur Konfrontation im Weserbergland.

Die Familie Medicus setzte in Gesprächen mit beiden Anführern immerhin durch, dass auf Magier in weißen Roben und ihre Wölfe nicht gezaubert werden durfte, damit diese sich um die Verwundeten kümmern können.

Pluton ging in den Schlachten auf und konnte viele für die alte Allianz gewinnen. Im Heerlager lernte Pluton die Wunderschöne Veela Luciella kennen und verliebte sich unsterblich in sie. Dass er dabei eine Ehefrau hatte interessierte ihn dabei nur wenig, da er sie nie geliebt hatte.

Doch die Koalition hielt nicht lange. Einen herben Rückschlag erhielt Haldans Sache, als sich der von Hess-Clan und die mit ihm verbundenen jüngeren Familien komplett zurückzogen. Viele Mitglieder hatten sich Haldan angeschlossen, während sich Odelinde von Hess für lange Zeit in den Spiegelsaal zurückgezogen hatte, um die Zukunft zu ergründen. Als sie nach vielen Wochen wieder heraus kam, verkündete sie ihr Familie, dass sie in den Spiegeln gesehen habe, dass sich ihre Leute dem Ministerium nicht entgegen stellen solle. Die meisten folgten ihrem Rat und zogen sich in ihre Häuser und Ländereien zurück. Einige wechselten sogar nach ausführlicher Beratung mit der Seherin die Seiten.

Auch durch Hardliner in den eigenen Reihen geriet der neue Zaubereiminister Bedrängnis. Der Eisträger aus der Linie der Mondgolds, ein Bruder Pluton Salomos und Abgeordneter im Parlament, beharrte, ganz nach der Art seines Elementes, nur allzu oft auf den Maximalpositionen und handelte eiskalt und hart gegen seine Gegner.

Dadurch gewann die frühere Regierung an Boden. Wichtigste Triebkraft der alten Regierung war die willensstarke Imara. Ihre Intigrität ermöglichte es verloren gegangenes Vertrauen zurück zu gewinnen. Als Tochter einer Hexe aus einer der jungen Zaubererfamilien und eines Muggel hatte sie den Aufstieg aus eigenen Kräften geschafft und genoß dank ihrer Verdienste nicht nur bei den Hexen und Zauberern, sondern auch bei den Heinzeln einen sehr guten Ruf. Ihr zur Seite standen von den älteren Clans die Waldsteins, Medicus, einige Mitglieder der Flaqsteins und seit der Weisung des Spiegelsaals auch die meisten von Hess. Hinzu kamen eine immer größer werdende Schar von Halbblütern und Muggelgeborern, denen die alten Wege fremd waren.

Imara formierte ihre politischen und militärischen Kräfte neu. Doch wenig später wurde sie ermordet aufgefunden. Sie war grauenhaft zugerichtet. Offenbar von einem Werwolf zerfleischt. Rasch machte das Gerücht die Runde Haldan Baccaracus trüge dafür die Verantwortung. Eine Vermutung, die dadurch genährt wurde, dass er geäußert hatte, Imara sei sehr gefährlich und es wäre besser sie aus dem Verkehr zu ziehen und Daleek, der ihm geradezu sklavisch ergeben war blieb verschwunden. Obwohl Haldan sich gegen die Anschuldigungen verwahrte, kostete ihm die Gerüchte erheblich an Popularität.

Daraufhin übernahm Siegfried, der Bruder von Imara, das Oberkommando der Legalisten. Er war sehr verbittert über den Tod seiner Schwester, die er selber gefunden hatte, und schwor allen ihren Feinden und besonders Haldan und den Werwölfen erbitterte Rache.

Neuer Zaubereiminister wurde Wiguläus Grünling, der wie Imara ebenfalls aus einer der jungen Zaubererfamilien mit vielen Muggeln in der Linie stammte. Wiguläus war ein strikter Verfechter der Zauberstabmagie und ein großer Freund davon mehr Muggelgeborene am die Schaltzentralen der Macht zu bringen. In der Tat besetzte er 5 von 6 Ämtern mit Muggelgeborenen. Durchaus zur Verbitterung von Ysante Flaqstein. Doch seine Politik schaffte es die zahlreichen Zauberer und Hexen der jungen Geschlechter oder aus Muggelfamilien, die sich bislang lieber zurück gehalten hatten, zu mobilisieren und zu tausenden auf seine Seite zu ziehen.

Ein Aufruf ging durch das ganze Land und immer mehr versammelten sich. Griffen sie zunächst nur isolierte Stellungen oder Wohnorte alter Familien an, hatte Siegfrieds Armee bald die Stärke gewonnen Haldan vom Bannland abzuschneiden und gegen Goslar vor zurücken.

Bei der Verteidigung der isolierten Stellungen spielte der tapfere Drachenreiter Mahlkorn, ein Feuerelementarist, eine zentrale Rolle. Jeder in der alten Allianz kennt die tollkühnen Streiche des jungen Mahlkorn, mit denen er der Armee seines Generals Pluto Salomon und seines brüderlichen Freundes Haldan zu Vorteilen verhalf. Heute sind sie unter den Anhängern des alten Weges zur Folklore geworden und mit der Zeit immer fantastischer ausgeschmückt worden. Ein romantischer Held einer verlorenen Sache.

Auf den weiten, abgelegenen Feldern der Lüneburger Heide kam es im Dezember schließlich zum entscheidenen Kampf. Seine hellseherisch begabte Mutter, hatte Haldan vor der Schlacht gewahrt, doch er wußte, dass er keine andere Chance hatte. Sollten die Truppen der Regierung ihn an anderer Stelle treffen, wären sie in größerem Vorteil.

Haldan übernahm das Kommando des Zentrums, Pluto Salomon des rechten und Yerodin des linken Flügels. Es kam zu einem harten Nahkampf, doch angesichts der zahlenmäßigen Überlegenheit der Regierungstruppen und des Drachenfeuers mussten die Allierten schließlich unter schweren Verlusten den Rückzug antreten.

Auf den Gemälden im Schloss und auf den Teetassen von Familien, die sich heute noch heimlich zu seinen Idealen bekennen, ist Haldan meist als Held auf dem Schlachtfeld der Lüneburger Heide gezeichnet: Schwer verwundetet,verzweifelt und weinend über das Heer seiner toten Freunde hält er den Zauberstab in der einen Hand und hat die andere Hand in abwehrender Geste gegen einen Mann ausgestreckt, der ihm eine Harfe reichen will.Ob Haldan tatsächlich der Versuchung widerstanden hat das machtvolle Artefakt gegen seine Feinde einzusetzen ist indes ungewiss. Haldankritsche Historiker verweisen darauf, dass der Winter selbst in Chroniken der Muggel als besonders hart und stürmisch verzeichnet ist. Dem hält die Familie Baccaracus entgegen, dass der Winter nicht so kalt gewesen wäre, als dass es sich nicht durch normale Wetterlagen erklären lasse. Die Harfe sei weitaus machtvoller. Haldan habe trotz der entsetzlichen Verluste der Versuchung widerstanden und dies auch nach der Entscheidungsschlacht auf der Flucht immer wieder bewiesen, denn in den vielen Monaten der Flucht habe er stets seine Harfe dabei gehabt.

Fest steht indes, dass er trotz aller Tapferkeit nicht gewinnen konnte. Am Ende dieses langen Tages waren viele seiner Freunde und Anhänger tot. Darunter seine Tante Valeria und und sein Onkel Gero. Seine Truppe war aufgerieben oder auf der Flucht, denn nun wurde Rache an genommen. Die am Aufstand beteiligten Anführer alter Familien und oft auch die Clanmitglieder mussten fliehen oder wurden nach Schauprozessen hingerichtet, denn sie wurden (ganz wie Imara sie gewarnt hatte) von ihren Gegnern nicht als Soldaten, sondern als Aufständische und Verräter gesehen. Die erbeuteten Fahnen der Anhänger des alten Weges wurden öffentlich verbrannt. Nur eine Fahne, auf der noch die Blutspuren des Bannerträgers zu sehen sind, überdauerte in einem Versteck und wird heute auf Burg Baccaracus ausgestellt.

Nach der Schlacht auf der Lüneburger Heide führte Siegfried samt Regierung ein eisernes Regime und versuchten die Lebensart der alten Familien auszuradieren. Sie verboten sämtliche alten Zauber und alles was nur im entferntesten daran erinnerte. Zauberstätten der alten Zeit wurden geschliffen und auf das Bündnis mit dem Feuer oder Eis oder jedem anderen Element stand nun die Todesstrafe.

Yerodin Baccaracus versuchte am Ende der Schlacht noch seine Tochter Valeria zu schützen und wurde so vom Rest der Familie getrennt und gefangen genommen. Nach der verlorenen Schlacht wurde er unter schwerer Bewachung zum Zaubereriministerium gebracht, wo man ihm einem Schauprozess bereitete und zu einer ungewöhnlichen Strafe verurteilte: Ein schmerzhafter Zauber verwandelte Yerodin in einen häßlichen, verkrüppelten Muggel. Aller seiner Magie beraubt, vertrieb man ihn aus der Zauberergesellschaft. Der stolze, hochfahrende Mann, der einst das Zaubereriministerium beherrscht hatte, gewohnt im Zauberschloss zu leben und in seidenen Kleidern einher zu schreiten, war nun nicht mehr als ein Muggelbettler. Was danach mit ihm geschah, ist indes ungewiss. Es mag sein, dass der alte Mann sich aus Scham und Verzweiflung das Leben nahm oder aber im Elend langsam zu Grunde ging. Es mag aber auch sein, dass er lernte wie ein Muggel zu leben und als alter gütiger Greis den Kindern Geschichten aus einer fernen Welt erzählte, von stolze Zauberern, Drachen, Meermenschen und Veelas. Fest steht nur, dass das Heer von Raben, welches seine Familie in das ganze Land aus sandte ihn zu suchen, Yerodin niemals wiederfand.

Haldan selber entkam schwer verletzt. Ein bösartiger Fluch hatte ihn getroffen. Was er auch tat, seine Wunde wollte sich nicht schließen und begann zu eitern. Er wußte, dass er seine schwere Verletzung nur mit einem hoch potenten Zaubertrank würde heilen können. Diesen konnte er aber nur bei anderen Hexen oder Zauberern bekommen, doch überall schienen nur die Leute der früheren Regierung zu sein. Seine Freunde waren tot oder in alle Winde zerstreut. Er flüchtete drei Tage vor seinen Häschern, ehe das Fieber ihn vor den Toren Hamburgs zusammenbrechen ließ. Er hatte gehofft in der großen Muggelstadt untertauchen zu können, doch er war bereits zu schwach. Er schaffte es noch bis zu einem ziemlich abgelegen Haus in der Vorstadt in dem offenbar Hexen lebten. Haldan wußte, dass er das Risiko einging geschnappt zu werden, aber er hatte keine andere Wahl. Wenn er es nicht versuchte, dann würde der böse Fluch ihn töten. So bestand wenigstens noch die winzige Chance auf ihm freundlich gesinnte Zauberer.

In dem Haus am Feldrand lebte die friedliebende Zaubererfamilie Gofemina, die nicht viel vom Krieg hielt und sich aus allen politischen Angelegenheit herausgehalten hatte. Als Thornia Gofemina jedoch den Schwerverletzten fand und erkannte, stand sie auf einmal im Zentrum des Konfliktes. Ein enorm hohes Kopfgeld war auf Haldan ausgesetzt worden. Nicht nur die Auroren der alten Regierung waren hinter Haldan her, sondern auch Kopfgeldjäger und noch schlimmer Dementoren. Ihr war klar, dass die Sieger der Schlacht sie als Verräterin sehen würde, wenn sie Haldan helfen würde. Dann würde wahrscheinlich niemand glauben, dass sie nur aus Mitleid gehandelt hat.Doch sie wußte noch viel mehr, dass sie es mit ihrem Gewissen nie vereinbaren könnte, dem schwer Kranken nicht zu helfen.

So bleibt Haldan bei den Gofeminas. Es wurde Weihnachten bis sein Fieber gesunken war. Ihre Kinder, die inzwischen aus dem Haus waren, konnte das Ehepaar diesmal nicht einladen, um mit ihnen Gänsebraten zu essen und doch wurde es ein schönes Weihnachtsfest. Haldan war recht still und nachdenklich. Er wußte, dass Xindan und Thornia nicht seine Einstellungen teilten, aber dennoch bereit waren ihr Leben für das seine zu riskieren. In seinen ernsten, traurigen Augen lag Dankbarkeit und zu Weihnachten spielte er ein Lied auf seiner Harfe – die nur eine Waffe war, wenn er sie als solche gebrauchte. Es war ein wunderschönes Weihnachtslied, welches er komponierte und später aufzeichnete, um es den Gofeminas zu schenken. Und erdichtet noch ein anderes Lied, das von ihrer Großzügigkeit handelte und noch heute bei traditionsbewußten Zauberern gespielt wird, die an die Freundlichkeit der Gofeminas erinnern wollen.

Sie unterhielten sich sehr lange und intensiv, bis Thorina es schließlich wagte eine Frage zu stellen, die sie bisher immer sorgsam vermieden hatte: „Bitte sagen Sie mir nur noch eines. Haben Sie Imara umbringen lassen oder nicht?“

Tiefe Stille legte sich über den Raum. Selbst das prasselnde Kaminfeuer schien zu schweigen. Die Sekunden zogen sich dahin, ehe Haldan langsam antworte: "Ich mag nicht den Befehl dazu gegeben haben, aber bei manchen meiner Anhänger war das gar nicht notwenig. Ein Wunsch, irgendwann mal geäußert reichte aus."

Thornia fröstelte plötzlich trotz des Glühweins und der gerösteten Maronen. "Das heisst Sie wollten, dass sie stirbt?"

Der rothaarige Zauberer blickte gequält. "Ich wollte, dass es sie nicht mehr gäbe, dass sie mir nie wieder in die Quere kommen kann.“ Er schloss kurz die Augen und sah Thorina dann voll an. „Man sollte vorsichtig mit seinen Wünschen sein. Sie könnten in Erfüllung gehen.“

Schließlich war Haldan gesund genug, um zu gehen. Da in der Nähe Dementoren gesehen worden waren, wollte er die Gofeminas auf keinen Fall länger in Gefahr bringen.

Im Weserbergland traf mit einem versprengten Rest seiner Armee zusammen, die sich ihm sofort wieder unterstellte. Auch aus anderen europäischen Ländern waren Träger des Sternenlichtes eingetroffen. Ordensmittglieder aus Polen, Frankreich, Holland und Tschechien hatten eigene Banner aufgestellt und waren bereit sich Haldan Baccaracus anzuschließen.
Haldan aber sah was überall im Land los war und welchen Repressalien sich seine Anhänger ausgesetzt sahen. Er hätte mit der Verstärkung sicher den Krieg noch jahrelang weiter führen können, jedoch waren seine Truppen nicht mehr stark genug, um einen Sieg erzwingen zu können. Mit der Harfe der Winde hätte der Rabenherr seine Feinde sicher vernichtend schlagen können, jedoch nur um den fürchterlichen Preis, den Jadwigas Volk einst hatte zahlen müssen. Und dazu war Haldan Baccaracus nicht bereit. Daher gab er den Befehl aus, dass alle sich nur noch um den Schutz der eigenen Leute kümmern sollten. Er teilte die Kriegskasse unter seinen Leuten auf und gebot davon besonders die in Not geratenen zu entschädigen.

Auf seiner Flucht irrte er fünf Monate lang kreuz und quer durch Norddeutschland und über die Inseln. Trotz der enorm hohen Belohnung, die auf seinen Kopf ausgesetzt war, halfen viele Hexen und Zauberer ihm während seiner Flucht, denn sie waren ihm zu einem nicht unerheblichen Teil noch immer treu ergeben. Verkleidet segelte er in einer abenteuerlichen Fahrt über das Meer nach Norderney und schaffte es schließlich, sich heimlich über Holland den Rhein hinab zu schiffen und nach Hause zu gelangen.

Obwohl die Burg zu diesem Zeitpunkt von Auroren des Ministeriums bewacht war, konnte sich Haldan durch ihre Reihen schmuggeln. Vermutlich, weil ein Teil von ihnen bewusst weg sah. Unter den Auroren befanden sind nämlich mindestens zwei deren Familien die Baccaracus während des napoleonischen Krieges geholfen hatte. Es erscheint wahrscheinlich, dass ihnen der Auftrag ihre früheren Wohltäter zu belagern Bauchschmerzen bereiteten.

Über vier Jahre hinweg belagerten Auroren und weitere Spezialisten der Magie unter dem Kommando von Dorian-Alexander von Hess das Reich hinter dem Spiegel. Obwohl sie zu hundert waren und es auf alle erdenkliche Weisen versuchten, gelang es ihnen niemals den Bann auch nur anzukratzen. Jeden anderen außer Dorian-Alexander hätte es wohl frustriert, aber er ging seine Augabe mit geradezu wissenschaftlicher Akribie und Begeisterung an. Keinen Weg ließ er unversucht. Er versuchte hunderte von Zaubern und Zauberkombinationen, setzte Meermenschen über den Fluß und Zwerge, die unterirdische Tunnel gruben, ein, doch fester als die Berge auf dem die Burg Baccaracus steht, blieben die Zauber um den Ort. Egal wie groß die magischen Gewalten waren, der Bann widerstand dem Schock. Dennoch gehört die Belagerung der Burg Baccaracus zu den großen Erinnerungen der Familie von Hess und es wird gerne davon erzählt. Vielleicht war es nicht von Erfolg gekrönt gewesen, doch sich 4 Jahre mit dem Baccarcusgeschlecht zu messen, ist in den Augen der jüngeren Generationen ein Glanzpunkt in der langen Geschichte der von Hess.

Es wird erzählt, dass sich zwischen dem Belagerer und den Belagerten ein tiefer Respekt und ein immer wiederkehrendes Ritual entwickelte. Zunächst seinen Feinden zum Trotz, ließ Haldan Baccaracus jeden Morgen seine Flagge auf dem höchsten Turm der Burg aufziehen und jeden Abend holte er sie wieder ein. Für einen kurzen Augenblick, gewährte er seinem Kontrahenten dabei einen Blick hinter den Spiegelbann und auf die stolz flatternden Farben seines Hauses. Als dies das erste Mal geschah, glaubte Dorian-Alexander eine Lücke in der Deckung seines Gegners entdeckt zu haben und ließ dicke magische Feuerbälle auf die durchscheinende Stelle abfeuern. Obwohl er rasch feststellte, dass die Mauer keineswegs fiel, ließ er von nun an jeden Morgen und Abend eine symbolische Feuerkugel auf das Schild prallen. Eine Art Ritual mit dem beide Seiten sich gegenseitig versicherten noch da zu sein und ihre Sache vertreten. Dorian-Alexander schrieb darüber sogar ein Lied, welches er seinem Kontrahenten übereignete. Außerdem stammt aus seinen Beobachtungen währende der vier Jahre eine ausführliche und kenntnisreiche Beschreibung der Wirkung der Spiegelbanns.

Da die Auroren keinen Weg fanden die magische Barriere zu überwinden, sah sich das Ministerium für Zauberei gezwungen die Belagerung der Burg durch Dementoren fortzusetzen. Etwas das Dorian-Alexander zu tiefst verabscheute und mit tiefem Kummer erfüllte. Seiner Meinung nach war es genug und man sollte eine tapferen Gegner wie Haldan nicht mit solchen Abscheulichkeiten belästigen. Zum Abschied hisste er selber noch einmal alle seine Fahnen und ließ seinen Kontrahenten durch einen bunten Illusionszauber wissen, dass er nun abziehen würde.

Haldan unterdessen hatte durch seine Raben von den Befehlen des von Hess erfahren und entschloss sich den Offizier persönlich zu verabschieden. Das erste und einzige Mal in den vier Jahren trat er an den Rand der Barriere und ließ das Schild zwischen ihnen nahezu durchsichtig werden. Hinter dem silbern schimmernden Bann geschützt grüßte er Dorian-Alexander respektvoll. Sofort schossen einige Auroren Flüche auf ihn, die jedoch alle im hellen Gleißen vergingen, ehe von Hess ihnen Einhalt gebot und nun seinerseits an die nun hauchdünn erscheinende Grenze trat. Grüßend hob er die Hand und legte sie ganz sachte gegen die trennende Barriere. Haldan tat es ihm gleich. So nahmen die beiden wie Ehrenmänner von einander abschied.

Falls im Ministerium die Hoffnung gehabt hatten, dass den Dementoren gelingen würde, was den Auroren nicht gelungen war, sahen sich die Minister enttäuscht. Auch sie konnten sich keinen Zugang verschaffen und je länger die Belagerung andauerte, desto hungriger wurden sie. Als sie schließlich ausgehungert nach freudigen Emotionen in ein nahe gelegenes Muggeldorf einfielen und eine Welle von Depressionen und Selbstmorden unter den ahnungslosen Muggeln auslösten, sah sich das Ministerium gezwungen sie abzuziehen.

Als sie endlich verschwunden waren, apparierte eines Tages ein Heinzel vor der Haustür der Gofeminas. Er grüßte Thornia mit einer tiefen Verbeugung und bat bat sehr höflichen Worten darum sie in ihrem Haus besuchen zu dürfen. Als Thornia und der herbeigekommene Xindan ihn herein baten, öffnete der Heinzel einen hölzernen Kasten und holte daraus einen geschlossenen Pokal hervor. Dies schicke ihnen sein Herr, erklärte er noch bevor er disapparierte. Zwei steigene Einhörner trugen zwischen ihren Hufen und goldenen Hörnern eine wie ein Ei verschlossene Schale. Sie schien makelos und ohne Öffnung gemacht, doch als Thornia sie berührte begannen auf dem Silber goldene Schemen zu spielen. Hippogriffe flogen darauf und weiter unten schritten Löwen in einem Wald aus Rosen. Als das leise Lied einer Harfe verklungen war, brach aus der Schale auf einmal ein Schwall von Goldmünzen hervor. Ganz unten auf dem Grund des Pokals aber lag eine silberne Kette mit einem in geheimnisvoll schimmernden Licht von innen leuchtenden Sternenanhänger. Eine koboldische Arbeit aus dem 11. Jahrhundert mit einem wirksamen Spruchspeicher in dem großen Edelstein mit Schutzsprüchen wie diverse große und kleine Protego-Varianten oder Expecto Patronum eingewebt. In den folgenden Jahren kam es immer wieder vor, dann unbekannte Hexen und Zauberer die sie unauffällig aber sehr respektvoll grüßten und dabei ihre Handflächen für wenige Sekunden spiegelnd zauberten, ein Gruß, der auf den Herren hinter dem Spiegelbann verwies.

Für Wiguläus Grünling und seine Regierung waren die folgenden Jahre von zahlreichen Herausforderungen geprägt. Immer wieder sahen sich friedliebende magische Wesen großen Schrecken und dunklen Mächten gegenüber und sahen darin eine Rache der alten Welt. Tatsächlich waren für manchen Angriff der Irrwichte, Inferi, Schemen und Alpgestalten in der Nacht verbitterte Zauberer des alten Weges verantwortlich, die auf diesem Wege Rache nahmen. Es sollte jedoch nicht vergessen werden, dass durch die Abholzung der heiligen Haine und die Zerstörung alter Orte die Fesseln so mancher schrecklichen Kreatur gelockert wurde und das hundertfach vergossene magische Blut die Erde getränkt hatte. Dadurch stiegen Schrecknisse auf, die bislang gebannt gewesen waren. Monstren, die unter den muggelstämmigen Zauberern und jungen Familien nur die allerwenigsten kannten und denen sie daher nur wenig entgegen zu setzen hatten. Dies schürte natürlich den Haß auf die alten Familien und erstickte den Gedanken an Versöhnung.

Haldan aber lebte aber im Exil seines Zauberschlosses. Seine Verlobte Celissa hielt ihm in allem die Treue, auch wenn sie nun einen Geächteten und nicht mehr einen der mächtigsten Männer ihrer Zeit heiratete. Sie bekamen drei Kinder, die wieder Freude in das ruhige, ziemlich isolierte Leben hinter der Sicherheit des Spiegelbannes brachten.

Haldan verfasste eine Geschichte der Magie, die gewiss auch als eine Apologetik verstehen ist und beschäftigte sich mit der hohen Kunst der Artefaktherstellung und astronomische Beobachtung.

Außerdem komponierte er Lieder auf seiner Harfe. Die berühmtesten Lieder handeln jeweils in unterschiedlicher Betrachtungsweise von den Ereignissen rund um die Schlacht auf der Lüneburger Heide und der verlorenen Sache er alten Welt. Sie werden noch heute gerne von reinblütigen Zauberern und Anhängern des alten Weges gesungen, haben aber zum Teil mit leicht veränderten Texten auch Eingang in anderer Zauberhaushalte gefunden. Eine seiner Melodien soll 1841 sogar in das „Vocal Melodies of Scotland“ Eingang gefunden haben und ist dann von dem schottischen Muggel Donald McDonald unter dem Titel „The Bonnie Banks of Loch Lomond“ mit einem neuen Text versehen worden. Die auffällige Parallele in den Ereignissen zu dem Jakobitenaufständen mag ihren Teil dazu beigetragen haben.

Dem Weihnachtslied, welches er bei den Gofeminas komponiert hatte, gab Haldan eine neue Orchestrierung und sang es seit her jeden Weihnachten in der Kirche von Trutzbach. Dadurch entstand eine neue Tradition, so dass das Lied der heiligen Nacht dort an jedem Weihnachtsfest gesungen wird. Mit seiner wunderschönen Melodie und der Steigerung vom innig-betrachtenden Beginn zu einem großen Finale fand das Gesangsstück ebenfalls auch außerhalb des Spiegelbannes viel Anklang, wenngleich der Komponist dort „unbekannt“ blieb.

Ebenso überlieferte Haldan einige der schönsten Zauberlieder zur Segnung des Landes und der Wiederpflanzung der heiligen Haine.

Nachdem die Repressalien gegen seine Anhänger nach und nach aufgehoben wurden pflegte er auch eine umfangreiche Korrespondenz mit vielen bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit. Auch wenn auf seinen Kopf ein Preis ausgeschrieben war, wurde er von vielen Hexen und Zauberern noch immer wie ein Held verehrt und sie hielten gerne den Kontakt zu ihm aufrecht.

Zusammen mit seiner Frau gestaltete er den Garten neu, legte die Laube auf einem der größten Bäume im Wald an und begann mit der Zucht von Feuervögeln.Von der Familie Salamander erhielt er als prachtvollen Gartenschmuck die sogenannten Salamandersteine.

Die Salamandersteine sind ein großer Senkgarten in Mitten des Schloßparks. Unter Wärmezaubern geschützt liegen auf schimmernden Felsen und durch Magie gewärmte Kristallen Salamander aller Art. Das Zentrum bildet ein in Onyx gefasstes Wasserbecken mit Lotus und magischen Fische und Schildkröten darin. Darum herum winden sich viel Pfade durch bunte, zum Teil mannshohe Edelsteine. Mineralien aller Art kann man hier in den unterschidlichsten Formen und Größen finden. Dazwischen wachsen üppig subtropische und tropische Pflanzen.

Es war vor allem seine Frau Celissa, die Petitionen zugunsten ihres Mannes schrieb, der selbst zu stolz war zu Kreuze zu kriechen. Sein kleines Reich konnte er jedoch zeitlebens nicht mehr gefahrlos verlassen, da bis zu seinem Tod ein Haftbefehl auf ihn ausgeschrieben war. Als jedoch 1865 Thornia Gefemina starb, wagte er sich hinter dem Bann hervor, um an ihrer Beerdigung teilnehmen zu können.

Es gibt jedoch zahllose Legenden darüber, wie sich Haldan und Celissa auf die Walpurgisfeste geschlichen hätten oder romantische Sagen darüber wie der ehemalige Minister als Animagus die Treue seiner Anhänger belohnt hätte. Gesichert ist dies jedoch nur in Bezug auf die Mondjuwelen für die Familie de la Lune, den Bogen aus brennendem Gold für den damaligen Baron von Gobbs und einen Ableger vom immerwährenden Apfelbaum für den Riesen Umblawasch.

Gerne hätte Haldan seinen Freund und treuen General Pluton Salomon aus seinem Gefängnis in Schloß Sternbach befreit, doch dies Unterfangen erwies sich als zu gefährlich.

Da er durch das Kopfgeld das auf ihn ausgesetzt war wenn überhaupt nur Nachts den sicheren Spiegelbann verlassen konnte, nannte man ihn bald „der unter den Sternen schreitet“, denn offen von einem Besuch oder Zusammentreffen mit Haldan wagte niemand zu sprechen.

Fest steht, dass er die verbliebenen Samen der Bäume für die heiligen Haine zusammensammelte und neu pflanzte. In tiefster Nacht ging er mit seiner Frau Celissa und wenigen Getreuen zu den wichtigsten magischen Orten, um dort die Saat neu zu setzen und das Unheil wieder zu bannen. Dort knieten sie sich in den Vollmondnächten unter Zaubergesängen nieder, um das Land zu segnen, die Saat neu zu setzen und den heiligen Hainen zu neuem Leben zu verhelfen.
Anjun Baccaracus
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